28. Januar 2019, 10:07
65:56-Auswärts-Niederlage

Eisvögel picken den Angels die Rebounds und den Sieg weg

Geburtstagskind und Kapitänin Laura Geiselsöder musste auf der ungewohnten großen Position aushelfen, hier gegen Freiburgs Reboundkönigin Caron-Goudreau. Bild: Martin Fürleger
Mit dezimierter Aufstellung gelang den XCYDE Angels in Freiburg drei ansprechende Viertel, aber auch wieder einmal im dritten Quartal einen zweistelligen Rückstand, den man bis zum Ende nicht mehr egalisieren konnte. Die 65:56-Auswärts-Niederlage sicherte immerhin den direkten Vergleich mit den Eisvögeln. Ob dieser aber je zum Tragen kommt, ist eher fraglich.

Mit einer Mini-Rotation von nur sieben Spielerinnen traten die XCYDE Angels beim Tabellen-Nachbarn in Freiburg an. Amenze Obanor war beruflich unabkömmlich, während Luisa Geiselsöder und Pauline Steinmeyer wegen Verletzungen nicht spielbereit waren. Doch im Lager der Rieserinnen war dies kein Grund von Anfang an die Flinte ins Korn zu werfen. Erinnerungen an ein dezimiertes Team, das in Marburg eine Glanzleistung ablieferte, wurden wach und entsprechend motiviert startete die Bär-Truppe in das Match. Es war zwar kein Basketball für Feingeister, was beide Teams ablieferten, eher ein Sich-gegenseitig-verhindern. Die gute Nachricht: die Angels hielten den Score knapp, lagen sogar phasenweise in Führung.

Ohne Obanor und Geiselsöder hatte man zwar Probleme im Rebound, aber die Abwehr funktionierte und im Angriff galt die Devise: mühsam nährt sich das Engelchen. Als im zweiten Viertel dann auch noch ein paar Steals glückten und Schnellangriffe gelaufen wurden, lagen die Gäste aus dem Ries urplötzlich mit 25:20 in Führung, die sonst so laute Uni-Halle in Freiburg verstummte zwar nicht, präsentierte sich aber leise wie selten. Nach ein paar Unaufmerksamkeiten der Angels-Defense holten sich die Eisvögel bis zur Halbzeitpause die Führung wieder zurück, aber mit 30:29 war die Partie komplett offen. Als gutes Omen konnte man werten, dass sich bereits alle sieben eingesetzten in die Scorerliste eintragen konnten und die Offensivlast gut verteilt war. Heta Äijänen bestätigte ihren Aufwärtstrend und traf alle ihre Würfe aus dem Feld. Defensiv hatte man es geschafft, die Topscorerin der Liga, Kirsten Gaffney komplett aus dem Spiel zu nehmen und auf Null Punkte zu halten.

Das dies nicht so bleiben würde, war klar. Und so kam es wie es kommen musste. Gaffney drehte kurz auf, die Angels leisteten sich wieder einmal ein katastrophales drittes Viertel und lagen zu Beginn des letzten Abschnitts mit 10 Punkten in Rückstand. Jetzt hieß es also wieder einmal: hinterherlaufen  und aufholen. Bis auf drei Punkte kamen McCray und Co auch heran, als noch zwei Minuten zu spielen waren. Die Chancen, das Spiel zu kippen, waren da. Man erarbeitete sich Würfe in guten Positionen, ja sogar Freiwürfe, doch Sami Hill, Aleks Racic und Anni Mäkitalo hatten an diesem Abend einfach kein Wurfglück. Zusammen genommen 10 Treffer bei 39 Wurfversuchen ist eine indiskutable Quote für das Guard-Trio, mit der man keine Spiele in der 1.Liga gewinnt, auch nicht wenn es ein defensiv geprägtes Match ist wie in Freiburg. Auch wenn McCray mit 18 Punkten erneut zu überzeugen wusste, wog der Ausfall von Luisa Geiselsöder zu schwer um aus Freiburg am Ende die Punkte zu entführen. Sage und schreibe 20 Rebounds mehr hatten die Eisvögel letztendlich von den Ringen heruntergepickt. Genauso viele wurden von den Scoutern der Kanadierin Caron-Goudreau gut geschrieben, womit sie es wohl war, die den Hauptunterschied machte. Das kommende spielfreie Wochenende wird den Angels gut tun. Ziel muss es sein, wieder ein komplettes Team zur Verfügung zu haben, wenn am 10.Februar das von vielen als Höhepunkt der Saison bezeichnete Bayernderby gegen Wasserburg ansteht.

In Freiburg spielten: Heta Äijänen (6 Punkte, 6 Rebounds), Aleksandra Racic (10), Samantha Hill (4, 8 Rebounds), Laura Geiselsöder (4), Danielle McCray (18, 8 Rebounds), Anni Mäkitalo (9, 1 dreier), Magaly Meynadier (5, 1 Dreier)

(pm)