Bild: Gerd Jung
Nach einer 2:0-Halbzeitführung musste der TSV Rain am Ende froh sein, das Spiel nicht noch verloren zu haben. Zwei Kopfballtore nach Standards in der zweiten Halbzeit machten den Vorsprung zunichte.

Rains Cheftrainer David Bulik veränderte seine Startformation im Vergleich zum Spiel gegen den FC Deisenhofen nur auf einer Position: Julian Bosch spielte von Beginn an für Daniel Biermann, der auf die Bank rutschte.

Bereits vier Minuten nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Peter Frank in der Gilchinger Kies-Arena hatte Siegfried Kübler die Führung für die Gäste auf dem Fuß, doch seine Direktabnahme verfehlte das Ziel um Haaresbreite. Nur vier Minuten später scheiterte Benjamin Krist allein vor dem Löwen-Keeper. Auf der Gegenseite kam Jeremie Zehetbauer nach einer Viertelstunde zum ersten Abschluss, traf den Ball aber nicht richtig und schoss am Rainer Tor vorbei. In der 18. Minute war es dann so weit: Michael Senger stürmte von links in den Strafraum bis zur Grundlinie und bediente mit einem Rückpass mustergültig den mitgelaufenen Etienne Perfetto, der den Ball zur Führung über die Linie drückte. Bei sommerlichen Temperaturen verflachte die Partie etwas. Nach einer halben Stunde prüfte Brahim Moumou den Rainer Schlussmann mit einem satten Distanzschuss. Die Löwen übernahmen nun das Kommando und ließen die Rainer kaum aus ihrer Hälfte. Mitten in diese Druckphase hinein kam in der 35. Minute die kalte Dusche: Nach einem strammen Schuss von Jannik Schuster aus 18 Metern konnte Löwen-Keeper Muck Riedmüller den Ball nur abklatschen. Michael Senger war zur Stelle und erzielte das 2:0 für die Blumenstädter, was auch gleichzeitig der Halbzeitstand war.

Die 2. Halbzeit

Nach dem Seitenwechsel ein völlig anderes Bild: Es spielten nur noch die Münchner. Zunächst waren die Abschlüsse der Gastgeber noch unpräzise, doch das sollte sich ändern. Nach einer Ecke von der linken Seite sprang Justin Thönig am höchsten und köpfte den Ball zum Anschlusstreffer ins rechte Toreck. Beflügelt von diesem Treffer drückten die Hausherren auf den Ausgleich. Entlastungsangriffe der Gäste gab es nur selten. Immer wieder musste auch Florian Rauh im Rainer Kasten sein Können unter Beweis stellen. In der 68. Minute war er jedoch machtlos. Ein präziser getretener Freistoß fand den am langen Toreck stehenden Anian Brönauer, der nahezu unbedrängt zum 2:2-Ausgleich einköpfte. Das Spiel stand nun auf Messers Schneide, denn die Junglöwen wollten mehr als ein Unentschieden. Fast wäre es aber anders gekommen: In der 78. Minute kam Eugen Belousow nach einer Ecke von rechts zum Kopfball und streifte nur die Querlatte - die einzige nennenswerte Offensivaktion der Rainer in der zweiten Halbzeit. Beide Mannschaften erhöhten noch einmal das Tempo und suchten den Siegtreffer, doch es blieb beim Unentschieden. 

Bereits am Mittwoch, 1. Mai, geht es für den TSV Rain weiter. Das wegen eines Flutlichtausfalls abgebrochene Spiel beim Kirchheimer SC wird nachgeholt. Anpfiff in der Sportanlage Kirchheim ist um 14:30 Uhr.

Coach David Bulik ist frustriert

Frustriert zeigte sich Rains Coach David Bulik bei der Analyse des Spiels: “Unser Auftritt heute war in erste Linie enttäuschend. Trotz eines vielversprechenden Starts und zahlreicher Chancen in der ersten Halbzeit konnten wir nicht die nötige Konstanz aufrechterhalten. In der Halbzeitpause haben wir deutlich angesprochen, dass wir uns nicht eine Wiederholung der Leistung der Vorwoche erlauben dürfen. Wir haben darauf hingewiesen, dass 1860 München mit erhöhtem Druck aus der Kabine kommen würde, was sich auch bewahrheitet hat. Leider konnten wir erneut nicht die erforderliche Antwort auf den Druck des Gegners finden. Es ist offensichtlich, dass wir in solchen Situationen noch ein zusätzliches Maß an Entschlossenheit und Einsatzbereitschaft benötigen, um uns erfolgreich zu behaupten. Trotz allem müssen wir uns glücklich schätzen, wenigstens einen Punkt mitgenommen zu haben, der möglicherweise noch Goldwert sein kann. Gegen Kirchheim erwarte ich eine konsequente Leistung über volle 90 Minuten, sowohl mental als auch körperlich. Wir müssen auf dem Platz alles geben und uns mit aller Kraft für den TSV Rain einsetzen.”

Spielaufstellung

TSV 1860 München II: Muck Riedmüller, Ahanna Francis Agbowo, Justin Thönig, Alexander Mehring, Claudio Milican (57. Anian Brönauer), Marc Zimmermann, Leon Tutic (46. Teo Marosevic), Alessio Thies (46. Colin Beutel), Brahim Moumou (90. Matija Radonjic), Samir Neziri (76. Tobias Seidl), Jeremie Zehetbauer - Trainer: Frank Schmöller

TSV Rain/Lech: Florian Rauh, Jannik Schuster, Julian Bosch, Benito Alisanovic, Dominik Schröder (76. Daniel Biermann), Michael Senger, Benjamin Krist, Eugen Belousow, Siegfried Kübler (55. Marc Sodji), Gabriel Hasenbichler (17. Tim Härtel), Etienne Perfetto (68. Marco Luburic) - Trainer: David Bulik

Schiedsrichter: Peter Frank (Uttenreuth)
Zuschauer: 70
Tore: 0:1 Etienne Perfetto (18.), 0:2 Michael Senger (35.), 1:2 Justin Thönig (58.), 2:2 Anian Brönauer (68.)