Beim dritten internationalen Start seiner Karriere hat Luis Rühl aus Harburg seinen bislang größten Erfolg erzielt: Beim Europacuprennen im polnischen Olsztyn erreichte er einen hervorragenden zweiten Platz – nur knapp geschlagen im Zielsprint.
Die Qualifikation für das hochkarätig besetzte Rennen hatte sich Rühl zuvor durch seinen Sieg beim DTU-Cup in Halle gesichert. Die sogenannten ETJ-Rennen (European Triathlon Junior Cups) werden von der International Triathlon Union (ITU) veranstaltet. Die Teilnahme erfolgt ausschließlich auf Nominierung durch die nationalen Verbände – es treffen die besten Junioren aus aller Welt aufeinander.
Tiefe Temperaturen zu Wasser und an Land
Bereits am Mittwoch machte sich das deutsche Team auf den Weg nach Polen. Olsztyn liegt zwischen Warschau und Danzig – die Anreise war lang. Vor Ort standen zunächst Streckenbesichtigungen und letzte Vorbereitungen auf dem Programm. Dabei wurde schnell klar: Der See, in dem geschwommen wurde, lag mit seiner Temperatur nur knapp über der offiziellen Mindestgrenze von 14°C – darunter wäre das Schwimmen untersagt worden.
Die Bedingungen stellten hohe Anforderungen an Körper und Geist: Kaltes Wasser, kühle Außentemperaturen und eine technisch anspruchsvolle Strecke verlangten den Athleten alles ab. Der Wettkampf bestand aus den üblichen Teildisziplinen über die Sprintdistanz: 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen. Luis Rühl absolvierte das Rennen in einer starken Gesamtzeit von 55:11 Minuten. Besonders seine Laufzeit von 15:11 Minuten stellte eine deutliche Leistungssteigerung dar.
Keine großen Erwartungen, aber taktisch optimal
„Ich bin ohne große Erwartungen angereist“, berichtet Rühl. „Das Rennen war für mich in erster Linie Teil der Vorbereitung auf die Deutsche Meisterschaft – und eine wertvolle Gelegenheit, internationale Erfahrung zu sammeln. Aber die Location war richtig cool: Schwimmen im eiskalten See mit 14,4 Grad, eine fordernde Radstrecke mit Anstieg und technischem Abschnitt durch die Wechselzone, und auch beim Laufen ging es nochmal ordentlich bergauf.“
Taktisch lief es für Rühl optimal: „Ich kam als Achter aus dem Wasser, konnte mich durch einen schnellen Wechsel in die erste Radgruppe schieben und dort aktiv Tempoarbeit leisten. Nach einem weiteren schnellen Wechsel ging ich als Erster auf die Laufstrecke und konnte das hohe Tempo bis ins Ziel halten. Am Ende wurde es Platz zwei – damit bin ich super zufrieden, vor allem, weil ich ohne große Erwartungen gestartet bin.“
Das Rennen gewann der Schweizer Thibault Rivier. Dritter wurde der Pole Jakub Suchan, der damit das Podium komplettierte. (dra)