Bereits ab dem 1. April soll es in Möttingen von 22:00 - 6:00 Uhr ein Tempolimit von 30 km/h geben. Bild: Matthias Stark
Das Staatliche Bauamt Augsburg unternimmt derzeit Voruntersuchungen zu einer möglichen Ortsumgehung von Möttingen. Deren Ziel ist es, die Verkehrssicherheit zu verbessern und die Fahrtgeschwindigkeit zu erhöhen.

Möttingen liegt eingebettet in eine uralte und anerkannt schützenswerte Natur- und Kulturlandschaft - dem Geopark Ries. Zudem ist derzeit in Prüfung, ob für das Ries –zusammen mit dem baden-württembergischen Landkreis Ostalb – ein Antrag auf Ausweisung als Biosphärengebiet gestellt werden soll.

Der derzeitige Verlauf der Straße reicht zurück bis in die Römerzeit, es gab sie schon vor der Gründung des Dorfes im 12. Jahrhundert. Momentan werden zwei Varianten von Ortsumgehungen diskutiert: Süd- und Nordumgehung. Beide würden das einmalige Landschaftsbild stark beschädigen und zu einer massiven Versiegelung wertvollen Bodens führen. Das hätte deutliche Nachteile für Artenerhalt und Artenvielfalt. Wie sich beim Volksbegehren Anfang des Jahres gezeigt hat, sehen sich viele Bürger dem Erhalt der Artenvielfalt verpflichtet und erwarten hier mehr Einsatz von der Regierung.

Doch es gibt auch noch weitere Nachteile: Bei der Nordumgehung wären aufwändige Brückenbauten in einem sehr sensiblen Naturraum entlang der Eger notwendig, verbunden mit unkalkulierbaren Folgen bei Gefahrgutunfällen. Zudem wurden bereits in einer Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2009 die Bodenverhältnisse als schwierig eingestuft.

Bei einer Südumgehung wäre die Flächenversiegelung noch umfangreicher. Deren Verlauf würde durch mehrere Brückenbauten Gewässer durchschneiden und mehr in die Tiefe des Bodens eindringen, was wiederum eine Störung der dortigen Lebewesen zur Folge hätte.

Die höhere Reisegeschwindigkeit, die ja ganz grundsätzlich das Ziel einer Ortsumgehung ist, würde auch dazu beitragen, dass sehr viel mehr Bürger in der Gemeinde durch Lärm belästigt werden.

Die Kreisgruppe des Bund Naturschutz Bayern unterstützt daher die Forderung der Gemeinde Möttingen und der Bürgerinitiative B25-mittendrin für eine Innerortslösung. Dass nun auch das Staatliche Bauamt Augsburg eine Innerortslösung prüft, wird ausdrücklich für gut befunden.

Unter www.b25-mittendrin.de hat die Bürgerinitiative zudem eine Online-Petition gestartet, an der man sich beteiligen kann, und hält weitere Informationen bereit. (pm)