18. Juli 2019, 09:47
Nahverkehr

Verkehrsgemeinschaft entwickelt Konzept mit Elektro-Kleinbussen 

Symbolbild Bild: pixabay
Unter dem Arbeitstitel „Nö-Mobil“ hat die Verkehrsgemeinschaft Donau-Ries der zuständigen Abteilung im Landratsamt ein Konzept zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV auf dem Land vorgestellt.

Am Beispiel des Verkehrsknotens Nördlingen entwickelte die Verkehrsgemeinschaft ein modernes Rufbussystem, das auf die Gegebenheiten vor Ort zugeschnitten ist. Das bedarfsorientierte Angebot soll eine Beförderung ohne festen Fahrplan im Halbstundentakt ermöglichen. „Die Fahrgäste möchten schnell und ohne große Umwege von A nach B kommen.

Nö-Mobil ist eine sinnvolle Ergänzung zum Stadtbus und den Regionallinien, um den ÖPNV auf dem Land attraktiver zu machen.“ so der VDR Sprecher Jörg Schwarzer. Das System soll den ÖPNV nicht ersetzen, sondern erweitern. Die Buchungsmöglichkeit besteht aus einer App, einer Homepage und einer persönliche Anrufannahme. Nach der Zusammensetzung der Fahrt mit der optimalen Route erhält der Fahrer digital seinen Fahrauftrag direkt ins Fahrzeug.

Die Beförderung soll mit rein elektrisch betriebenen Kleinbussen stattfinden. Die Ausstattung umfasst unter anderem kostenloses WLAN und Handy-Ladebuchsen. Diese optimale Ergänzung zum klassischen Linienverkehr eignet sich insbesondere für die sogenannte „letzte Meile“ wie zum Beispiel von Zuhause zum Bahnhof. Die Kosten für den Landkreis je Fahrgast sollen trotz E-Mobilität, eigenem Callcenter und digitaler Buchungsmöglichkeit deutlich unter denen vergleichbarer Systeme liegen. Durch die digitale Unterstützung und eine effektivere Bündelung von Fahrtwünschen wird das System effizient gestaltet, so die Verkehrsunternehmer.

Der Freistaat Bayern unterstützt mit dem Förderprogramm zur Verbesserung der Mobilität im ländlichen Raum aktuell 40 Rufbussysteme in Bayern. Das Bayerische Verkehrsministerium überarbeitet gerade die Fördervoraussetzungen um Rufbussysteme künftig noch besser unterstützen zu können. Als nächster Schritt soll das Konzept den Fachausschüssen des Kreistages vorgestellt werden. Eine Umsetzung kann innerhalb von sechs bis acht Monaten nach einer positiven Entscheidung erfolgen.

Sollte das neue Angebot Anklang finden und am Knoten Nördlingen als Pilot zum Einsatz kommen, ist dies einfach auf weitere Regionen und Verkehrsknoten ausrollbar. Ein weiterer logischer Schritt wäre die verschiedenen Rufbussysteme in einem Callcenter zu bündeln um den Fahrgast zukünftig ein Angebot aus einem Guss anzubieten. Auch Landrat Rößle begrüßt die Idee, die den öffentlichen Nahverkehr im Landkreis wieder einer Stück, attraktiver machen kann und einen weiteren Baustein der Gesamtmobilität darstellt. Der Vorschlag soll demnächst in den zuständigen Kreisgremien behandelt werden. (pm)