Das Bild zeigt das dritte Austauschtreffen der teilnehmenden Kommunen . Bild: Alexander Hörmann
Im Rahmen des Konversionsmanagement unterstützt der Landkreis Donau-Ries Kommunen bei ihrer Innenentwicklung. Ziel ist es, Städte und Gemeinden bei der Erfassung und Aktivierung ihrer innerörtlichen Baupotenziale wie Baulücken, Leerständen und Brachflächen zu unterstützen. Inzwischen wurde eine Eigentümerbefragung durchgeführt, die sehr positive Ergebnisse lieferte.
Donauwörth - Die 20 Kommunen und drei Verwaltungsgemeinschaften haben sich seit Beginn des Projektes mit Hilfe der Flächenmanagement-Datenbank des Landesamt für Umweltschutz (LfU) einen Überblick über Baulücken, Leerstände und Leerstandrisiken verschafft. Diese befinden sich in der Regel im Privateigentum. Um eine realistische Einschätzung der tatsächlich verfügbaren Grundstücke und Objekte zu erhalten, wurden in den vergangenen Monaten alle Baulückeneigentümer und Eigentümer von Leerständen befragt. In einigen Kommunen findet die Eigentümeransprache derzeit statt.
Eigentümeransprache mit erfolgreichen Ergebnissen
Insgesamt wurden in den teilnehmenden Kommunen mehr als 650 Eigentümer von innerörtlichen Leerständen, Brachflächen und Baulücken angeschrieben. Vor allem die Verkaufsbereitschaft und der Beratungsbedarf wurden abgefragt. Im Schnitt hat bei der freiwilligen Befragung über die Hälfte geantwortet. Wie erwartet, möchte ein Großteil der Eigentümer ihr Grundstück für die Nachkommen bewahren, als Vermögensanlage nutzen oder auch selbst bebauen. Viele der Eigentümer, die sich zurückgemeldet haben, können sich jedoch vorstellen, das Grundstück zu verkaufen oder auch zu tauschen. Bisher kamen so bereits knapp 40 Baulücken und Leerstände mit konkreter Verkaufsabsicht zusammen. Dieses Angebot gilt es nun für Bauwillige, die gezielt die innerörtlichen Lagevorteile nutzen möchten (z. B. kurze Wege zu Infrastruktur, gewachsene Grünstrukturen), sichtbar zu machen. Landrat Stefan Rößle lobt die erfolgreiche Arbeit des Projektes und macht deutlich, dass eine öffentlichkeitswirksame Vermarktung der Objekte für die Belebung der Ortskerne eine Kernaufgabe darstellt. Der Landkreis und die teilnehmenden Kommunen wirken mit diesem Projekt aktiv dem stetig steigenden Flächenverbrauch entgegen.
Nächste Schritte im Projekt Siedlungsentwicklung
Die nächsten Schritte im Projekt konzentrieren sich daher auf die Vermarktung der erfassten Baulücken und Leerstände, betont Konversionsmanagerin Barbara Wunder. So sollen die Exposés auf dem Regionalportal des Konversionsmanagements unter www.donauries.bayern öffentlichkeitswirksam vermarktet werden. Auch Vermarktungsunterlagen für Kommunen im Printbereich sowie Handlungsempfehlungen wurden bereits erstellt. Die Arbeitshilfe mit Handlungsempfehlungen kann ebenfalls auf dem Regionalportal heruntergeladen werden. Ebenso eine Checkliste für Bauen im Bestand.
Für jede Kommune wurden so genannte Innenentwicklungslotsen ernannt, die allen Bürgerinnen und Bürgern für Fragen zum Wohnen, Arbeiten und Bauen im Bestand zur Verfügung stehen. Diese können die richtigen Ansprechpartner bei Behörden und Förderinstitutionen vermitteln, kennen gute Beispiele aus der Praxis, wo sich schon jemand z. B. an den Umbau einer Hofstelle gewagt hat, und wissen über Fördermittel Bescheid. Der Landkreis schließt sich mit den Innenentwicklungslotsen einem innovativen Angebot an, das bisher nur wenige Landkreise in Bayern bieten. Für eine nachhaltige positive Entwicklung ist es jedoch notwendig, den Prozess zu verstetigen und in regelmäßigen Abständen die innerörtlichen Leerstände und Baulücken weiterhin zu erfassen. Das Konversionsmanagement steht dabei als Ansprechpartner für Kommunen und Bürger zur Verfügung. (pm)