Die Teilnehmer an der Projektwoche „Begabtenförderung Straßenbauer“ blicken stolz zusammen mit den Ausbildern und Vertretern der Politik auf ihre Arbeit in der der Straßenbauhalle der Bauinnung Nordschwaben in Nördlingen Bild: Monika Treutler-Walle
Projektwoche bei der Bauinnung Nordschwaben – Nachwuchskräfte überzeugen durch Können und Engagement.

Am Anfang der Projektwoche war die Straßenbauhalle im Ausbildungszentrum der Bauinnung Nordschwaben noch leer. Fünf Tage später hatten die neun besten Azubis der Zwischenprüfung bei den Straßenbauern zahlreiche Techniken und Materialien angewandt, um Wege, Pflasterbelege, Sickerschacht, verschiede, farbige Verlegetechniken und sogar einen kleinen Teich anzulegen. Ausbildungsmeister Andreas Klopfer, der die Projektwoche als Coach begleitete, war sehr stolz auf die Leistung seiner Schützlinge: „Das sind richtig tolle Jungs. Zur vorhandenen Planung haben sie noch eigene Ideen eingebracht. Solche Nachwuchskräfte brauchen wir in unserem Beruf“, sagte er. „Hier konnten sie ihre Kenntnisse richtig anwenden und zeigen, was in ihnen steckt“.

Abwechslungsreich war die Woche auch durch die Unterstützung von Unternehmen aus der Baubranche. Diese Firmen aus der Region stellten den Nachwuchskräften neue Materialien vor, die diese dann gleich vor Ort testen konnten. Ebenso kamen die Azubis mit top-aktuellen Vermessungsgeräten und Werkzeugen bzw. Maschinen in Kontakt und durften diese ausprobieren.

Unterstützung wichtig für Projektwoche

Benedikt Dengl aus Oberbayern, einer der Besten war begeistert von dieser Woche: „Wir sind ganz schnell zu einem guten Team zusammengewachsen und es hat einfach Spaß gemacht mit so fähigen Kollegen zusammenzuarbeiten. Die Woche war abwechslungsreich. Gerade die Firmenvorführungen waren interessant und am Abend haben wir dann oft noch gemeinsam etwas unternommen,“ berichtet der angehende Straßenbauer, den die Woche sehr motiviert hat.

Den Unternehmen und Verbänden, die „unkompliziert und großzügig“ Sach- und Finanzmittel zur Verfügung gestellt hatten, dankte der Moderator der Abschlussfeier Josef Leberle, stv. Geschäftsführer der Bauinnung Nordschwaben: „Ohne diese Unterstützung könnten wir so eine Projektwoche nicht durchführen. Herzlichen Dank an alle.“

Begabtenförderung und Motivation

Motivation stand im Mittelpunkt dieser Projektwoche, die sich speziell an die besten in diesem Handwerk richtete. Dr. Michael Kögl, der Geschäftsführer des Bayerischen Baugewerbeverbandes für Schwaben, betonte gerade diesen Aspekt in seinem Grußwort bei der Abschlussfeier: „Das Bayerische Baugewerbe unterstützt diese Projektwoche finanziell sehr großzügig. Wir wollen einen Anreiz schaffen, dass sich Nachwuchskräfte in ihren persönlichen Fähigkeiten weiter pushen und Lust haben, an weiteren Berufswettbewerben landes- und bundesweit, aber auch international, teilzunehmen. Dieses finanzielle Engagement lohnt sich auf jeden Fall.“

Vor Politikern aus der Region, wie dem Mitglied des Bundestages Ulrich Lange, beklagte Kögl allerdings, dass das Bauhandwerk mit seinen vielen klein- und mittelständischen Betrieben von der Politik zu wenig wahrgenommen werde. „Der Bau hat als Branche die meisten Beschäftigten in Deutschland. Diese Wirtschaftskraft dient es zu erhalten und nicht mit übertriebenen Anforderungen lahm zu legen. Das macht die Bauwirtschaft kaputt,“ sagte er deutlich.

Mobilität findet auf der Straße statt

MdB Lange lobte in seiner Gratulation nicht nur das überzeugende Engagement der Bauinnung Nordschwaben und deren Mitarbeiter, er war sichtlich angetan von den Leistungen der jungen Nachwuchskräfte und sagte: „Wir brauchen gute Straßenbauer, denn die Mobilität findet bei uns, gerade in den ländlichen Regionen, auf der Straße statt. Für Neubau und Sanierung brauchen wir daher kluge und fähige Köpfe, die ihr Handwerk verstehen und anwenden können. Das Geld aus den Straßen muss wieder zu den Straßen kommen. Das sichert uns eine gute Infrastruktur.“

Auch Bürgermeisterin Rita Ortler, die in Vertretung des Nördlinger Oberbürgermeisters bei der Abschlussfeier anwesend war, betonte die Bedeutung guter Handwerksleistungen für die Qualität im Bau- und Straßenbau.
Bei der Überreichung der Urkunden an die Teilnehmer, erhielt jeder noch ein hochwertiges Geschenk: eine Präzisionswasserwaage mit eingraviertem Namen. (pm)