Der CityAirbus NextGen wird ab jetzt intensiv im neuen Testzentrum in Donauwörth getestet. Das erklärte Ziel: Noch in diesem Jahr soll ein entsprechender Erstflug stattfinden. Bild: Thomas Oesterer
Am Donnerstagmittag wurde auf dem Gelände von Airbus Helicopters in Donauwörth das neue Testhaus für den CityAirbus NextGen eingeweiht. Der lang erwartete Testflug soll noch in diesem Jahr stattfinden.

Airbus Helicopters geht seinen Weg in die Zukunft am Standort Donauwörth konsequent weiter. Nachdem in den vergangenen Monaten u. a. der Spatenstich für den Neubau des Gebäudes C7 und die Einweihung der neuen Strukturmontagehalle A5/6 gefeiert werden konnte, wurde am Donnerstag offiziell das CityAirbus-Testzentrum eröffnet. Gleichzeitig wurde dabei der mit Hochspannung erwartete vollelektrischen CityAirbus NextGen-Prototyp der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit dem Bau des neuen Testzentrums sei Airbus ein wichtiger Schritt in Richtung der nachhaltigen Luftfahrt gelungen, wie Geschäftsführer Stefan Thome bestätigte: "Bayern ist Hubschrauberland und Bayern wird in Zukunft das Zentrum von Advanced Air Mobility werden. Wir finden hier alle Gegebenheiten vor, um auch weiterhin echte Pionierarbeit leisten zu können." Was das konkret heißt: Auf einer Fläche von 1000 Quadratmetern sollen hier Struktursysteme für elektrisch startende und landende Luftfahrzeuge getestet und neue Innovationen im Bereich des autonomen und klimaneutralen Fliegens entwickelt werden.

"Kein Sprint, sondern ein Marathon"

Wie bedeutend die heutige Eröffnung nicht nur für den Standort Donauwörth, sondern auch für Bayern bzw. Deutschland ist, zeigte auch die lange Liste politischer Vertreter*innen, die die Veranstaltung besuchten. So waren neben namhaften Politiker*innen aus dem Landkreis Donau-Ries auch Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) und MdB Michael Theurer (FDP) - in Vertretung des Verkehrsministeriums - vor Ort, um sich über den aktuellen Sachstand des CityAirbus NextGen zu informieren und über das Entwicklungspotential und mögliche Herausforderungen zu diskutieren. Diese zeigten sich auch direkt begeistert vom neuen Airbus-Projekt. Die einhellige Meinung: Heute ist ein großer Tag für Airbus Helicopters in Donauwörth und ganz Deutschland. Und trotzdem liegt vor den Entwicklern noch ein langer, steiniger Weg, den es in den kommenden Jahren zu bewältigen gilt.

"Die Entwicklung des CityAirbus ist kein Sprint, sondern ein Marathon", erklärte Balkiz Sarihan, Head of Urban Air Mobility bei Airbus, entsprechend. Noch ist nämlich völlig unklar, inwieweit es überhaupt möglich sein wird, dass die rechtlichen Grundlagen dafür geschaffen werden, um den CityAirbus tatsächlich über urbanen Raum fliegen zu lassen. Ein Blick auf die aktuelle Windkraft-Situation zeigt, welch große Wirkung die Meinung von Kritiker*innen hat. Um diesen  Herausforderungen bereits im Vorfeld entgegenzuwirken, sicherte Aiwanger zu, dass die Regierung auch in Zukunft ein verlässlicher Partner bei der Entwicklung des Flugtaxis sein werde. Enger Austausch mit den Verantwortlichen von Airbus sei hierbei unerlässlich. So könne man Bedenkenträger relativ schnell in Schach kriegen, ergänzte der Staatsminister.

CityAirbus NextGen in komplett neuem Design

Neues Testzentrum, neuer Prototyp, neue Zukunftsvisionen - was aber genau ist neu am CityAirbus NextGen. Im Vergleich zum Vorgängermodell sitzen auf den beiden Seiten der Flügel jeweils drei Rotoren. Zwei weitere sind hinten montiert. Auch das Design des Lufttaxis hat sich stark verändert und kommt mittlerweile noch futuristischer daher. Grund hierfür sind die neu konzipierten Flügel, die die aktuell Variante wie eine Mischung Flugzeug und Hubschrauber wirken lassen. Der entsprechende Erstflug des Flugtaxis soll bereits Ende 2024 erfolgen. Im "Wettlauf" gegen andere Konkurrenz-Firmen setzt Stefan Thomé derweil auf die Attribute Zuverlässigkeit, Vertrauen, Sorgfalt, Ernsthaftigkeit und Sicherheit.