13. Juli 2022, 08:00
Kultur & Freizeit

Der Krater bebt wieder

Bild: Alexander Klarmann
Vom 29. bis 31. Juli findet in Megesheim das 32. „Der Krater Bebt Open Air“ statt. Organisiert und umgesetzt wird das Festival seit der ersten Stunde vom Verein „Kraterkultur Megesheim“ und seinen mehr als 150 Mitgliedern.

Rock im Park, Wacken oder Southside – Deutschland ist bekannt für seine Festivals. Gerade in den Sommermonaten genießen jährlich Tausende von Besucher*innen gemeinsam ihr Wochenende bei Live-Musik – Camping-Stimmung inklusive. Im Landkreis Donau-Ries veranstaltet der Verein „Kraterkultur Megesheim“ bereits seit mehreren Jahrzehnten das beliebte „Der Krater Bebt Open Air“. Noch bevor sich der Verein vor über 30 Jahren gründete, veranstaltete die KLJB Megesheim als Vorgängerorganisation die ersten Open-Airs und andere Kulturveranstaltungen wie beispielweise die Kleinkunstbühne oder kritische Kabarett-Abende. „Dem Verein war es von Beginn an wichtig, alternative Kulturmöglichkeiten im Ries anzubieten“, erklärt Christian Bauer, 1. Vorsitzender des Vereins Kraterkultur Megesheim e.V. Obwohl das Festival sicherlich das größte und aufwendigste Event im Kalender des Vereins ist, konnten über die Jahre auch weitere Veranstaltungen wie der alljährliche Starkbieranstich oder die Nördlinger Kneiptour erfolgreich gestartet und etabliert werden.

Bild: Niclas Moser

Umzug zu den Wurzeln

In den vergangenen drei Jahrzehnten hat sich auch das Festival verändert. Während man zur ersten Ausgabe im Jahr 1989 noch auf den Standort am Sportgelände in Hainsfarth ausweichen musste, ist das Festival im Jahr 2012 zu seinen Wurzeln nach Megesheim zurückgekehrt. Das neue Gelände besticht seitdem besonders mit seinen kurzen Wegen zwischen Park- und Campingplatz und dem eigentlichen Festivalgelände.

Wenn das Festival Ende Juli seine Tore öffnet, geht für die Veranstalter* innen eine zweijährige Pause zu Ende. Aufgrund der Pandemie musste das Open Air 2020 und 2021 leider ausfallen. Zwar freut sich das Team deshalb umso mehr auf den Neustart am 29. Juli, die Wartezeit war jedoch keineswegs leicht, wie Bauer erklärt: „Ich würde die vergangenen zwei Jahre schon als Zwangspause bezeichnen, da wir die Pause ja nicht freiwillig angetreten haben. Wir haben die Zeit jedoch genutzt, um uns auf unsere große Stärke zu besinnen – unser Zusammenhalt auch in schwierigen Zeiten.“

Zusammenhalt als Erfolgsgeheimnis

Genau dieser Zusammenhalt ist es auch, der das Open Air seit über 30 Jahren zu einem solchen Erfolgsformat macht. Hauptverantwortlich dafür sind die über 150 Mitglieder des Vereins „Kraterkultur Megesheim e.V.“ „Um ein Festival in dieser Größenordnung durchführen zu können, sind schon mindestens 120 bis 140 ehrenamtliche Helfer notwendig“, so Bauer. Dabei besteht der „harte Kern“ aus rund 40 Personen, die im Vorfeld für die notwendige Planung verantwortlich sind. Externe Hilfe erhalten die Organisatoren außerdem zusätzlich von lokalen Vereinen wie der Freiwilligen Feuerwehr Megesheim.

Wie bereits in den vergangenen Jahren der Fall findet auch das 32. „Der Krater Bebt“-Festival auf den Wiesen südlich von Megesheim, ganz in der Nähe des Sportgeländes, statt. „Wir freuen uns, dass wir als Headliner unsere alten Bekannten ,Itchy‘ gewinnen konnten. Ebenso werden ,Buster Shuffler‘ aus England und ,Pam Ida‘ aus Bayern unsere Bühne rocken“, erklärt Vorstand Bauer stolz. Im Vergleich zu den Vorjahren, warten auch einige Neuerungen auf die Gäste. So wird es in diesem Jahr nur eine begrenzte Anzahl an Karten geben. Der Grund: Die Organisator*innen wollen Festivalgeschehen und Musik wieder mehr in den Vordergrund rücken und verzichten dabei auf Wachstum, das sie im Notfall trotz des ehrenamtlichen Einsatzes nicht mehr bewältigen könnten. Außerdem ist es unter 18 Jahren nur möglich, das Festival in Begleitung eines Erziehungsberechtigten

Bild: Niclas Moser

Vorfreude auf kommende Herausforderungen

Die vergangenen zwei Jahre haben gezeigt, wie schwierig die Zukunft bzw. sogar die unmittelbare Gegenwart planbar ist – besonders in der Gastronomie- und Eventbranche. Trotzdem sehen die Organisator*innen positiv in die Zukunft. „Von Jahr zu Jahr zu denken ist in dieser Branche nicht immer das schlechteste, da jedes Jahr neue Überraschungen und Herausforderungen hervorbringt. Trotzdem freuen wir uns jedes Jahr aufs Neue, wenn es wieder losgeht“, erklärt Bauer.

Entscheidend wird dabei hauptsächlich sein, wie viele Helfer*innen den Verein und die Kulturlandschaft im Landkreis Donau-Ries in Zukunft unterstützen werden. Auch deshalb ist man über alle neuen Helfer*innen froh. „Wer gerne Erfahrungen sammeln möchte, ist bei uns natürlich herzlich willkommen und darf sich jederzeit einbringen. Wir freuen uns über neue Gesichter – egal ob jung oder jung geblieben – und natürlich über frische Impulse“, so der 1. Vorsitzende.