18. Juli 2021, 09:00
Corinna Florian-Dischinger

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte

Corinna Florian-Dischinger in ihrem Atelier in Nördlingen. Bild: Jenny Wagner
Corinna Florian-Dischinger aus Nördlingen malt eigentlich schon ihr ganzes Leben lang, doch erst eine Kunsttherapie hat den Stein vor einigen Jahren ins Rollen gebracht. Mit ihrer Kunst will „Corinni“ Lebensfreude ausdrücken und den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Als Corinna Florian-Dischinger vor mehreren Jahren auf Reha war, war es ihre Kunsttherapeutin, die sie zum Ausstellen ihrer gemalten Werke animierte. Lange habe sie danach überlegt, ob sie diesen Schritt wirklich gehen solle. Im ehemaligen „Froschkönig“-Laden in der Eisengasse in Nördlingen fand sie den perfekten Ort für ihre Bilder, denn die Schaufenster des nostalgischen Ladens wurden zur einer kleinen Kunst-Galerie umfunktioniert. „Von heute auf morgen hat es Peng gemacht. Ich habe so viele Reaktionen auf meine Bilder bekommen. Das war unglaublich schön“, sagt Corinna Florian-Dischinger. Auch die Idee Ateliertage zu veranstalten, traf damals voll ins Schwarze. Über 400 Besucher*innen konnte die Künstlerin in ihrem Atelier in ihrem Haus in Nördlingen Am Emmeramsberg begrüßen.

Ein Werk von Corinna Florian-Dischinger. Bild: privat

Bezahlbare Kunst für Jedermann

Schöne Sachen sollen für jeden erschwinglich sein – nach diesem Credo macht Corinni Kunst. Die 52-Jährige ist übrigens Rieserin durch und durch: „Ich bin in Nördlingen geboren und auf-gewachsen. Es ist für Familien hier der perfekte Ort zum Leben. Jeder kennt hier jeden.“ Seit mehreren Jahren verkauft Corinni ihre Bilder und Postkarten auch auf dem Kunsthandwerkermarkt in Nördlingen. Oftmals werden ihre Werke von Frauen gekauft – keine Überraschung, „ich porträtiere ja auch den Humor von Frauen“, lacht sie.

Aber woher nimmt die Nördlingerin eigentlich ihre Inspiration? „Ich lasse mich von der Artenvielfalt der Menschen inspirieren. Viele der illustrierten Personen gibt es übrigens wirklich. Unzählige Ideen habe ich, wenn ich im Urlaub bin, einfach nur irgendwo sitze und die Menschen beobachte“, erzählt sie.

„Meine Kunst muss nicht perfekt sein“

Derzeit arbeitet Corinna Florian-Dischinger sehr viel mit Ton. Figuren oder Geschirr, wie zum Beispiel Schalen, Tassen oder Butterdosen, töpfert sie ohne Scheibe von Hand. „Meine Kunst hat Ecken und Kanten. Viele Menschen wollen immer nur perfekte Dinge haben, aber es muss nicht immer alles perfekt sein“, sagt die Künstlerin. Ihrer Kunst widmet sich Florian-Dischinger auch nur dann, wenn sie gut gelaunt ist. „Meine Werke sollen eine positive Message haben“, erzählt sie. So kommt es auch mal vor, dass sie tagelang nicht malt oder töpfert. „Es gibt aber auch Tage, an denen ich vierzig Schalen töpfere“, lacht die Künstlerin.

Kunst, die gute Laune macht

Die Werke von Corinna Florian-Dischinger lassen sich aber nicht nur im heimischen Wohnzimmer finden, sondern zieren auch das Nördlinger Stadtbild. Für die 50 Altkleidercontainer des Wechinger Unternehmens Jilka hat Florian-Dischinger passende Illustrationen gestaltet und auch das Logo der städtischen Initiative „Nördlingen bewegt dich“ stammt aus ihrer Feder. Stolz ist die Nördlingerin vor allem auf ein Bild, das an einem besonderen Ort hängt. „Vor einigen Jahren haben die Krankenschwestern der Station 2a des Stiftungskrankenhauses in Nördlingen Geld zusammengespart und das größte Bild, das ich jemals gemalt habe, gekauft. Sie wollten ein Bild, das die Patient*in-nen aufheitert“, erzählt Florian-Dischinger. Nur wenige Monate später war sie dann selbst Patientin auf dieser Station. „Es war schon ein wenig komisch, mein Bild dort hängen zu sehen. Aber die Krankenschwestern haben sich ganz herzlich bei mir für dieses aufheiternde Bild bedankt“, sagt sie. Aktuell arbeitet die Künstlerin gerade gemein-sam mit Lebenscoach Kathrin Güntert an der Verwirklichung eines Buches. 

Wer mehr über Corinna Florian-Dischinger erfahren möchte, kann einen Blick in ihr Instagram-Profil (@corinni69) werfen.