13. Mai 2023, 08:00
Jubiläumsfeier

Mindestens 1000 Jahre Staudheim

Das Vorbereitungsteam. Bild: Anneliese Riehl
1000 Jahre ist Staudheim alt. Erstmalig findet sich der Name „Stutheim“ in einer undatierten schriftlichen Notiz des Kloster Tegernsee, die aus dem Zeitraum zwischen 1020 und 1026 stammt. Siedlungsspuren belegen allerdings, dass Staudheim schon deutlich älter ist. Bis ins Jahr 3000 vor Christus gehen diese zurück. Deshalb feiert man vom 19. bis 21. Mai 2023 auch „Mindestens 1000 Jahre Staudheim“.

Im Jahr 2019 bildete sich eine Gruppe, die anlässlich des besonderen Jubiläums ein Fest organisieren wollte. 2020 sollte gefeiert werden. Dann kam die Pandemie, deretwegen das Fest insgesamt dreimal verschoben wurde. Heuer nun klappt es: Vom 19. bis 21. Mai 2023 feiert Staudheim seine beeindruckende Geschichte.

Ein Fest von Staudheimern für Staudheimer und diejenigen, die sich mit Staudheim verbunden fühlen, solle es werden, erklärt Helmut Kugelmann, der im Vorbereitungsteam mit dabei ist.

Wie viele hunderte Stunden das Vorbereitungsteam um den „inoffiziellen Vorsitzenden“ Wolfgang Braun bereits in die Organisation gesteckt hat, vermag Kugelmann nicht mehr zu sagen. Und das sei auch nicht wichtig, denn in erster Linie ginge es bei der Feier darum, die Geschichte Staudheims zu feiern und diese den jungen Leuten näherzubringen. Dass das möglich ist, liege auch an der Stadt Rain, da diese vollkommen hinter der 1000-Jahr-Feier stehe, betont Helmut Kugelmann.

140 Seiten Dorfgeschichte

Um die Geschichte Staudheims auch nach dem Fest zu konservieren, hat Adalbert Riehl als Hauptautor, zusammen mit Franz Lindel, Helmut Kugelmann, Hans-Dieter Schindler, Rainer Wilhelm und Gabi Wenger eine Dorfchronik verfasst, die auf 140 Seiten die Geschichte Staudheims enthält. Von den Römern, über die erste schriftliche Erwähnung bis hin zu Episoden aus dem Dorfleben der jüngeren Vergangenheit.

Außerdem erklärt die Chronik die Zusammenhänge Staudheims mit dem Benediktinerkloster Tegernsee, die im zehnten Jahrhundert unterbrochen wurde, da das Kloster seine Besitzansprüche an Staudheim an den Herzog Arnulf von Bayern abtreten musste. „Durch die Verschiebung der Festtage ist nicht nur das Rahmenprogramm größer, sondern die Chronik auch immer dicker geworden“, schmunzelt Kugelmann.

Geschichtstafeln, die bleiben

Staudheimer Geschichtstafel. Bild: Diana Hahn

Um die Geschichte auch visuell darzustellen, wurden Schilder mit den ursprünglichen Hofnamen und alten Ansichten an 41 Anwesenangebracht, die dort auch dauerhaft verbleiben und die Ortsgeschichte präsentieren. Darunter auch ein sechs Meter langer Zeitstrahl, der Staudheims Geschichte von den Kelten bis ins hier und jetzt zeigt. An den Festtagen selbst ist einiges geboten: Schaudreschen, Schmieden, Oldtimer, Dorfgeschichten, Kinderprogramm und die Führung „Staudheimer Fresken“.

Gestaltet wird das Programm von Gruppenaus dem Dorf und der Umgebung. Gefeiert wird in der „Baumoaster-Halle“. „Dass wir die Halle kostenlos nutzen dürfen, war für uns ein Glücksfall. Gerade wegen den Verschiebungen in der Pandemie. Hätten wir ein Zelt gebraucht, wäre das nicht so einfach gewesen“,erklärt Helmut Kugelmann.Rund um das Fest sind viele freiwillige Helfer und auch der Bauhof im Einsatz. In Staudheim hält man eben zusammen – seit (mindestens) 1000 Jahren.