13. März 2024, 08:00
Sport

Schnell, Schneller, Floorball!

Finalspiel der U15 des SV Nordheim/Ingolstadt bei der Deutschen Meisterschaft gegen Chemnitz. Bild: Martin Finkenzeller
Seit frühester Kindheit spielt der gebürtige Donauwörther Nils Sedelmeier Floorball. Mittlerweile hat der 21-Jährige schon einige Titel für sich verbuchen können und tritt nun als Abteilungsleiter der Sparte Floorball beim SV Nordheim e.V. in die Fußstapfen seiner Eltern. Im Interview erklärt er, wie die Ballsportart gespielt wird und was für ihn den Reiz daran ausmacht.

Floorball – eine Sportart, von der manch einer vielleicht schon einmal etwas gehört oder gelesen hat. Aber nur die wenigsten wissen, was Floorball ist. Alle Regeln bis ins Detail hier zu erklären, das würde den Rahmen sprengen. Hier die wichtigsten Grundlagen einmal kurz zusammengefasst:

Floorball, auch Unihockey genannt, ist eine Indoor-Mannschaftssportart. Jeder der vier, bzw. sechs Spieler, abhängig davon, ob auf dem Großfeld oder dem Kleinfeld gespielt wird, hat einen Unihockeystock, mit dem er oder sie versucht den kleinen, löchrigen, hohlen Plastikball in das Tor des Gegners zu schießen. Logisch: Das Team mit den meisten Toren gewinnt. Ob auf dem Groß- oder Kleinfeld gespielt wird, hat nicht nur Auswirkungen auf die jeweilige Mannschaftsgröße, sondern auch auf die Spieldauer. Spiele im Hobby- oder Amateurbereich, die im Kleinfeld ausgetragen werden, dauern exakt zweimal 20 Minuten mit einer fünfminütigen Pause. Im Großfeld ist es ein Spielabschnitt mehr, die Pausen betragen zweimal zehn Minuten.

Ebenfalls noch wichtig zu wissen: Die Zeit wird beim Spiel im Großfeld effektiv gemessen. Bedeutet also, dass die Zeit bei Unterbrechungen, wie zum Beispiel einem Foul, gestoppt wird. Im Kleinfeld ist dies nicht der Fall. Wie viele Tore im Durchschnitt pro Spiel fallen, sei ganz unterschiedlich, sagt Nils Sedelmeier: „Erst vor kurzem habe ich zum ersten Mal gesehen, dass ein Spiel 0:0 ausgegangen ist. Ein Ergebnis von 2:1 ist aber genauso normal wie ein 20:2.“

Doch wie ist Nils Sedelmeier eigentlich auf diese doch recht ungewöhnliche Sportart gestoßen? „Beim SV Nordheim war bereits ein einfaches Set an Schlägern und einem Ball vorhanden. Die Schläger waren noch keine richtigen Floorballschläger. Wir haben als Kinder damit dann jeden Tag auf der Straße gespielt“, lacht der Student. Vor rund 14 Jahren hat Papa Armin Sedelmeier dann die Abteilung Floorball beim SV Nordheim e.V. gegründet und maßgeblich aufgebaut. Engagiert im Floorball ist aber nicht nur Nils’ Papa, sondern auch seine Mama. Dass Nils und sein Bruder Marek bislang eine beeindruckende Floorballkarriere vorweisen können, liegt also schon fast in ihrer DNA.

Dennoch musste Nils Sedelmeier für seine Erfolge – zweifacher Deutscher Meister mit der U15 und U17 und Süddeutscher Meister im Herren-Großfeld – hart arbeiten. Kräftezehrende Trainingseinheiten mehrfach in der Woche sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Dennoch gehöre auch ein gewisses Verständnis für Mannschaftssport zu den Grundvoraussetzungen für Erfolge. Derzeit arbeitet der 21-jährige Wahl-Augsburger an seiner Rückkehr in den Mannschaftssport, denn seit mehr als anderthalb Jahren ist er verletzt.

Seit Jahren wächst das Interesse an der schnellen Ballsportart und so hat die Abteilung sechs Mannschaften im Kinder- und Jugendbereich, sowie eine Herren- Kleinfeld- und eine Herren-Großfeldmannschaft. Für mehrere Jahre konnte die SV Nordheim sogar eine eigene Damenmannschaft vorweisen.

"Im Floorball kann man, wenn man will, auch wirklich etwas erreichen", sagt Nils Sedelmeier.