Katrin Gleißner in ihrem neuen Geschäft „Second Lifestyle“ in der Donauwörther Reichsstraße. Bild: Diana Hahn
Längst ist das Thema Nachhaltigkeit mehr als ein Trend. Egal ob in Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft: In fast allen Bereichen des Lebens wird immer mehr darauf geachtet nachhaltig zu konsumieren. Auch beim Thema Kleidung nimmt der Nachhaltigkeitsaspekt einen immer wichtigeren Stellenwert ein. So auch bei Katrin Gleißner, die zum 3. März einen Secondhandladen in der Donauwörther Reichsstraße eröffnet hat. Umweltbewusst und schick zugleich – das ist der Leitsatz für ihren Laden mit dem Namen Second Lifestyle.

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein ist für Katrin Gleißner ein wichtiges Thema. Deshalb engagiert sich die junge Frau auch beim Donauwörther Verein Transition Town. Ab sofort will die junge Unternehmerin die Themen Mode und Nachhaltigkeit auch in ihrem eigenen Geschäft umsetzen und leben. Knapp ein Jahr ist vergangen, seit sie damit begann, die Idee einen Second Hand Laden zu eröffnen, in die Tat umzusetzen. „Die erste Idee hatte ich bereits vor Beginn der Corona-Pandemie. Das war für mich aber nicht der richtige Zeitpunkt“, erzählt die junge Frau. Losgelassen hat sie der Gedanke allerdings nie. Die besten Voraussetzungen für das Vorhaben bringt die ausgebildete Einzelhandelskauffrau dabei auch mit: So arbeitete sie bereits vorher in Modegeschäften und war unter anderem als Filialleiterin im ehemaligen Cecil-Store in der Reichsstraße tätig. Zudem hat sie sich zur Farb- und Stilberaterin ausbilden lassen, um ihre Kundinnen bestmöglich zu beraten. „Mode hat mir einfach schon immer Spaß gemacht!“, betont die Unternehmerin. Gestört habe sie allerdings immer der fehlende Nachhaltigkeitsgedanke.

Viel Zeit und Arbeit hat Katrin Gleißner seitdem in ihre Idee gesteckt. „Bereits im Frühjahr 2021 habe ich einen Businessplan erarbeitet und mich bei der IHK beraten lassen. Hier wurde ich in meinem Vorhaben bestärkt. Mir wurde gesagt, dass ich mit meiner Idee voll den Zeitgeist treffe“, erzählt die junge Unternehmerin über ihren bisherigen Weg.
Nachdem Plan und Finanzierung standen, musste eine geeignete Ladenfläche und die passende Inneneinrichtung gefunden werden. In Sachen Inneneinrichtung setzt Katrin Gleißner dabei ebenso auf Nachhaltigkeit. „80 Prozent meiner Ladeneinrichtung ist gebraucht. Ich habe dafür in Kleinanzeigenportalen gestöbert und bin aber auch auf dem Dachboden meiner Eltern fündig geworden. Manche Dinge wie einen Computer für das Büro musste ich aber auch neu kaufen“, erzählt sie.

Welches Konzept steckt dahinter?

Wer jetzt glaubt im Second Lifestyle könne man jedwede alte Kleidung abgeben, der irrt. Denn die Ware, die dort zum Verkauf angeboten wird, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen: „Ich nehme nur modische Damenkleidung in guter Qualität und von namhaften Marken an. Ich habe mich bewusst dagegen entschieden Marken wie KiK, NKD, Takko und ähnliches in mein Sortiment aufzunehmen. Alles was abgegeben wird muss in hervorragendem Zustand und außerdem gewaschen und gebügelt sein. Das überprüfe ich auch, wenn die Kleidung vorbeigebracht wird. Zudem müssen die Kleidungsstücke in die jeweilige Jahreszeit passen“, erklärt Katrin Gleißner das Konzept. Was hingegen keine Rolle spielt ist die Größe: Willkommen ist jede Konfektionsgröße.

Warenannahme nur mit Termin

Damit die junge Unternehmerin auch ausreichend Zeit hat, um die Stücke zu überprüfen, muss zur Abgabe ein Termin vereinbart werden. Ist alles in Ordnung, nimmt sie die Kleidung in Kommission. Im Second Lifestyle bekommt Kleidung so die Chance auf ein zweites Leben. „Die Kleidungsstücke bleiben dann zwei Monate bei mir im Laden. Sollten die Kleidungsstücke in dieser Zeit verkauft werden, erhalten die Vorbesitzer 40 Prozent vom Verkaufserlös“, so Gleißner. Kleidungsstücke, die nach dieser Zeit nicht verkauft wurden, können für weitere vier Wochen zu einem reduzierten Preis angeboten werden. Was nach dieser Zeit noch immer nicht verkauft werden konnte, kann wieder abgeholt werden. Neben Damenkleidung nimmt Katrin Gleißner in ihrem Geschäft auch hochwertige und sehr gut erhaltene Schuhe, Handtaschen und Accessoires wie Gürtel, Hüte, Schals und Schmuck in Kommission.

Bild: Diana Hahn