2. Oktober 2021, 08:00
Im Rampenlicht

Wie Maximilian Dußmann seine eigene Idee von Kunst lebt

Maximilian Dußmann in seinem Atelier in Rain. Bild: Thomas Oesterer
Durch abstrakte Gesichter und einen Mix aus vielen verschiedenen Farben drückt Maximilian Dußmann aus Rain seine Emotionen aus und malt diese auf Leinwand. Mit uns hat der 21-Jährige über seine Vorstellung von Kunst und seine Zukunftswünsche gesprochen.

In einem alten Bauernhaus im Garten seiner Eltern hat sich Maximilian Dußmann aus Rain einen künstlerischen Rückzugsort geschaffen. Ein Ort, an dem er seiner Kunst, seinen Ideen und seiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Die Wände sind mit Skizzen und ersten Entwürfen bemalt. „Hier kann ich mich mit Freunden treffen, Musik machen, einfach drauflosmalen oder in einer ruhigen Minute ein neues Bild beginnen“, so der 21-Jährige. Woher die Begeisterung für die Kunst kommt, weiß Maxi bis heute nicht. „Weder Eltern noch Verwandte haben sich je für Kunst interessiert. Ganz im Gegenteil – meine Eltern sind beide Bankkaufleute und eher rational veranlagt“, sagt er.

In seinem "Atelier" hat Maximilian Dußmann genug Platz, um alle seine Kunstwerke auszustellen. Bild: Thomas Oesterer

Ausbildung zum Mediengestalter als Startschuss

Zur Kunst kam Maxi 2015 durch seine Ausbildung zum Mediengestalter und zum Comic- und Cartoonzeichner. Die Faszination für Illustration und Layout, für Formen und Farben führten zu ersten künstlerischen Gehversuchen im heimischen Kinderzimmer. „Ich habe mir Leinwand und Farbe gekauft und einfach drauflosgemalt“, erzählt er heute. Schnell war klar, Kunst ist nicht nur ein Hobby, sondern etwas, dass er später auch beruflich machen möchte. Dabei geht es dem jungen Künstler weniger darum, seine Werke auszustellen oder Kritiker*innen zu gefallen. Getreu dem Motto des berühmten deutschen Künstlers Joseph Beuys „Jeder Mensch ist ein Künstler“ möchte er andere Menschen dazu bringen, sich der Kunst zu öffnen, sich darüber auszudrücken und sich auf sie einzulassen. „Wenn man Kunst bewusst lebt und liebt, hinterfragt man viele Dinge. Kunst wird dann zum Ausdruck der Emotionen, das will ich bei anderen Menschen erreichen“, erklärt Dußmann. Diese Emotionen drückt der 21-Jährige durch abstrakte Gesichter in seinen Bildern aus. Heute beschreibt Maxi das Entdecken seines eigenen Stils als einen der schönsten Momente seiner jungen Karriere. „Mittlerweile weiß ich einfach, wohin ich mit meinem Bild möchte“, sagt er. Geholfen habe ihm dabei auch seine Ausbildung. Farben- und Formenlehre sind bis heute die wichtigsten handwerklichen Bausteine seiner Kunst. Die Inspiration entsteht dabei selten spontan, sondern ist vielmehr Ausdruck der Gefühle, die Maximilian über mehrere Wochen beschäftigt haben. Inspiration in den Werken berühmter Künstler*innen holt sich Maxi hingegen kaum: „Ich finde da schon eher die Personen hinter den Bildern und deren Geschichte spannend.“

"Manche Bilder brauchen Wochen, andere nur wenige Tage", erzählt Maximilian Dußmann. Hier entsteht gerade eines seiner neuesten Bilder. Bild: Thomas Oesterer

Viel Potential in der Region ungenutzt

Für seine Bilder hat Maximilian im Laufe der letzten Jahre nicht nur positive Resonanz erhalten. „Die Kunstbranche ist ein knallhartes Business. Um seine Kunst auf der großen Bühne präsentieren zu können, muss man schon viel Talent oder sehr gute Kontakte haben“, weiß der 21-Jährige. Umso mehr freue es ihn, dass er regelmäßig in der Rainer Kunstgalerie von Gabriele Klug ausstellen kann. Für seine Ausstellungen hat Maxi besondere Vorstellungen: „Ich will keinem meine Kunst aufdrängen, sondern die Leute für das kreative Umfeld von Kunst begeistern. Ich will derjenige sein, der junge Künstler*innen zusammenbringt und ihnen im Idealfall eine Bühne gibt. Dabei ist es mir egal, ob Musik, Fotografie oder Bilder im Mittelpunkt stehen.“
In diesem Bereich sieht er im Landkreis Donau-Ries noch viel Entwicklungspotenzial. „Die Wirtschaftsjunioren haben mit ihrer Kunstausstellung 2020 gezeigt was möglich ist, wenn man jungen Künstler*innen bewusst eine Plattform gibt“, weiß der 21-Jährige. Maximilian konnte – auch durch solche Ausstellungen – in den vergangenen Jahren rund 20 seiner Bilder verkaufen. „Am Anfang war es schon hart und ich bin beim Verkauf sehr emotional geworden. Nicht weil ich mich über den Verkauf gefreut habe, sondern weil ich so an meinen Bildern hänge“, erklärt er. Maximilian Dußmann geht bei seiner Kunst andere Wege – Kunst sieht er nicht als Mittel um Geld zu verdienen, sondern um Menschen zu erreichen.