In seiner eindringlichen Ansprache nahm Dekan Frank Wagner Bezug auf das Lukasevangelium („Gebt acht, dass man euch nicht irreführt“) und spannte den Bogen von den historischen Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges zu den aktuellen weltweiten Krisen. Er erinnerte daran, wie wichtig Orientierung, kritische Unterscheidung und Vertrauen in Werte wie Wahrheit, Menschlichkeit und Frieden gerade in unserer Zeit seien. Seine Worte schlossen mit einem Gebet und dem Hinweis auf die bleibende Verantwortung aus der Geschichte.
"Nie wieder Hiroshima. Nie wieder Krieg. Nie wieder Gewalt gegen Unschuldige.“
Erstmals wurde im Rahmen der Nördlinger Gedenkfeier ein Jugendprojekt vorgestellt: Aurelius Gräser (Theodor-Heuss-Gymnasium) und Hannah Böhnle (Fachakademie Maria Stern) berichteten von ihrer Teilnahme an einer internationalen Jugendfriedenskonferenz (IYCPF) in Hiroshima diesen Sommer – begleitet 3. Bürgermeisterin Gudrun Gebert-Löfflad. Sie schilderten ihre Eindrücke vom 80. Jahrestag des Atombombenabwurfs, den Begegnungen mit Überlebenden („Hibakusha“) und den intensiven Gesprächen mit Jugendlichen aus 16 Ländern. Ihre Botschaft an die Anwesenden: „Nie wieder Hiroshima. Nie wieder Krieg. Nie wieder Gewalt gegen Unschuldige.“
Papierkraniche als Symbol der Hoffnung und des Friedens
Dekan Wagner und Stadtpfarrer Beck sprachen ein gemeinsames ökumenisches Gebet für die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt weltweit – von den Weltkriegen bis zu den aktuellen Konflikten in der Ukraine, im Nahen Osten und an vielen weiteren Orten. Anschließend legten Oberbürgermeister David Wittner, Hermann Häfele für den VdK sowie Vertreter der Reservistenkameradschaft Nördlingen e. V. die traditionellen Kränze nieder. Ein besonderes Zeichen setzten in diesem Jahr zudem Aurelius Gräser, Hannah Böhnle und 3. Bürgermeisterin Gudrun Gebert-Löfflad: Sie legten Papierkraniche am Kriegerbrunnen nieder – ein Symbol der Hoffnung, des Friedens und der internationalen Verständigung. Oberbürgermeister David Wittner dankte allen Beteiligten für ihre Beteiligung an der heutigen Gedenkfeier und erinnerte daran, dass Frieden nicht selbstverständlich sei, sondern jeden Tag neu gestaltet und bewahrt werden müsse. Zum Abschluss spielte die Knabenkapelle die Nationalhymne, bevor der gemeinsame Rückmarsch zum Rathaus erfolgte. (dra)