Die denkmalgeschützte Zwingermauer bildet den historischen Hintergrund des Rosariums und wurde unter der Maßgabe „So wenig wie möglich, so viel wie unbedingt notwendig“ behutsam saniert. Dabei lag der Fokus auf dem Erhalt der historischen Substanz bei gleichzeitiger Sicherstellung der Standfestigkeit. Die Maßnahme wurde in zwei Bauabschnitten durchgeführt, um die Beeinträchtigungen für Bürgerinnen und Bürger sowie Besucherinnen und Besucher möglichst gering zu halten. Viele Arbeiten mussten vom Gerüst aus erfolgen. Um die Einbindung der Mauer zu sichern, wurde der Sockelbereich zunächst freigelegt. Der lose Außenputz wurde entfernt, die Fugen freigelegt. Bei größeren Ausbrüchen erfolgten ergänzende Ausmauerungen mit Naturstein, ansonsten wurden die Fugen lediglich ergänzt.
Die Brüstungsoberseite erhielt – analog zur Mauerabdeckung am Reimlinger Tor – gestockte Betonabdecksteine als oberen Abschluss. Risse im Mauerwerk wurden durch Verpressungen und Vernadelungen gesichert. Durch gezielte Kernbohrungen konnte zudem die Entwässerung der Mauerhinterseite optimiert werden. Auf der neuen Mauerkrone wurde ein Stahlrohrgeländer angebracht, ebenfalls angelehnt an das Vorbild am Reimlinger Tor.
Gesamte Holzkonstruktion des Rosariums erneut
Im Zuge der Aufwertung des Rosariums wurde die gesamte Holzkonstruktion – ein zentrales Gestaltungselement des Rosengartens – vollständig erneuert. Die neue Holzkonstruktion ist direkt an der instandgesetzten Zwingermauer befestigt und fügt sich harmonisch in das Gesamtbild des Ensembles ein. Zusätzlich wurden einzelne Fundamentpunkte optimiert sowie die Wegeführung ergänzt. Der städtische Baubetriebshof legte neue Pflanzbeete an und passte die Bepflanzung den jeweiligen Standortbedingungen an.
Die Auswahl der Pflanzen erfolgte in enger Zusammenarbeit mit regionalen Fachbetrieben. Zuvor war in den meisten Beeten der Boden ausgetauscht und beschädigte Einfassungen instand gesetzt worden. Auch die Ruhebänke wurden überarbeitet – insbesondere durch die Erneuerung der Holzteile an Sitzflächen und Lehnen. Die drei an der Stadtmauer angebrachten Informationstafeln wurden überarbeitet und mit neuen Inhalten zur aktuellen Bepflanzung ausgestattet.
Ein weiteres Highlight im Rosarium ist die neu angelegte Boulebahn, die nun ebenfalls fertiggestellt wurde. Sie ergänzt das Angebot im beliebten Naherholungsbereich und lädt zu Begegnung, Spiel und gemeinsamer Freizeitgestaltung ein. „Mit der behutsamen Sanierung der Zwingermauer und der umfassenden Aufwertung des Rosariums zeigen wir, wie verantwortungsvolle Denkmalpflege und zeitgemäße Stadtgestaltung Hand in Hand gehen können. Mein Dank gilt allen Beteiligten – insbesondere den Mitarbeitenden des Hochbauamts und des städtischen Baubetriebshofs – für ihr Engagement und ihre Sorgfalt bei der Umsetzung“, so Oberbürgermeister David Wittner. (dra)