Von links: Kathrin Woratsch (Vorstandsmitglied gKU), Landrat Stefan Rößle, Künstler Wolfgang Balzer, Dr. med. Karolina Meixner, Dr. med. Bernhard Kuch, OB David Wittner und Dr. med. Thomas Handschuh. Bild: Thomas Oesterer
Am Mittwoch fand mit der Vernissage von Künstler Wolfgang Balzer im Nördlinger Stiftungskrankenhaus der erste von insgesamt acht Programmpunkten zum 15-jährigen Jubiläum der Palliativstation statt.

Rund 15 Jahre ist es nun her, dass im Nördlinger Stiftungskrankenhaus die bis heute bestehende Palliativstation eröffnet wurde. Um dies gebührend zu feiern und um gleichzeitig ein besonderes Augenmerk auf die herausragende und wichtige Arbeit aller Mitarbeiter*innen zu richten, haben sich die Verantwortlichen etwas ganz Besonderes ausgedacht. So werden in den kommenden Monaten in und um Nördlingen insgesamt sechs Veranstaltungen rund um das Thema Palliativmedizin stattfinden. Den Anfang machte jetzt die Vernissage des Nördlinger Künstlers Wolfgang Balzer im Foyer des Stiftungskrankenhauses. Für Balzer eine ganz besondere Ehre. "Ein persönliches Anliegen ist es mir, die außergewöhnlichen Atmosphäre, die diese Station ausstrahlt und lebt, in Bildern darzustellen. Die Begleittexte - die eine Insiderin geformt hat - sollen die einzelnen Gemälde ergänzen und diese damit zu einem Gesamtkunstwerk werden lassen", erklärt er.

Dr. Meixner: "Sind keine Sterbestation"

Welch große Bedeutung die Palliativstation nicht nur für die Patient*innen, sondern auch Angehörige, Fachkräfte und den gesamten Landkreis hat, zeigte sich auch an der Auswahl der Redner*innen, die die Auftaktveranstaltung zum 15-jährigen Jubiläum umrahmten. So kamen neben Landrat Stefan Rößle und Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner auch Prof. Dr. med. B. Kuch, Dr. med. Thomas Handschuh und Frau Dr. med. Karolina Meixner zu Wort. Sie alle präsentierten in ihren Ausführungen auf beeindruckende Weiße die Wichtigkeit, natürlich aber auch die Herausforderungen, die mit dem Betrieb einer solchen Palliativstation verbunden sind. Dabei habe sich über die Jahre so einiges verändert, erklärte Dr. Meixner, aktuelle Leiterin der Palliativstation. Darunter neue Räumlichkeiten, neues Personal und neue medizinische Versorgungsmöglichkeiten. Eines sei dabei jedoch immer gleich geblieben, so Meixner weiter, nämlich unser Bemühen, belastende Beschwerden schwerkranker Menschen zu lindern, ihnen durch unser ganzheitliches Behandlungskonzept wieder Zugang zu ihren gesunden Anteilen zu verschaffen und ihnen Lebensqualität, Freude und Genuss zu Schenken. Entgegen der weitläufigen Meinung sei die Palliativstation dabei keineswegs nur ein Mittel zur Sterbehilfe - ganz im Gegenteil. Alle Redner*innen waren sich einig: "Wir sind keine Sterbestation. Wir wollen die Patientinnen und Patienten am liebsten wieder nach Hause oder in ein entsprechendes Umfeld entlassen."

Die Bilder von Künstler Wolfgang Balzer sind für mehrere Monate im Foyer des Stiftungskrankenhauses ausgestellt. Bild: Thomas Oesterer

Rößle und Wittner spenden 1500 Euro

Insgesamt arbeiten aktuell über 20 Personen unterschiedlichster Professionen auf der "Jubiläumsstation". Unter ihnen Ärzt*innen, Pflegekräfte, verschiedene Therapeut*innen und natürlich auch ehrenamtliche Helfer*innen, die zu großen Teilen aus den Reihen des "Fördervereins der Palliativstation am Stiftungskrankenhaus Nördlingen" (fvpsn) stammen. Da sich die Patienten in einer Situation befinden, die zusätzliche medizinische Ausstattungen und Anwendungen weit über das Leistungsspektrum der Krankenkassen hinaus erfordert, unterstützt der Förderverein die Palliativstation finanziell, fördert deren Philosophie, Idee und Praxis und ist bestrebt, ihre Arbeit einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen. Passend zum Förderverein hatten auch Landrat Stefan Rößle (Landkreis) und OB David Wittner (Stadt Nördlingen) eine besondere Überraschung im Gepäck. So sicherten sie zur großen Freude aller Beteiligten eine gemeinsame Spende in Höhe von 1500 Euro zu.

Nach der Vernissage ist vor dem Kinoabend und so geht es im Veranstaltungsprogramm bereits am 17. November mit dem Themenkino und damit verbunden mit den Filmen "Ein Tag auf der Palliativstation Erlangen" und "In Liebe lassen" weiter.

Veranstaltungskalender

  • Themenkino (17. November, 19:00 Uhr, Ries-Theater, Kohlenmarkt 4)
  • Lesung mit Bernhard Schulze und Ralf Lehmann (08. Dezember, 19:00 Uhr, Salvatorsaal)
  • Kurzvorträge und Diskussionsrunde (17. Januar, 19:00 Uhr, Personalcasino Stiftungskrankenhaus)
  • Fachvortrag mit Apotheker Werner Metzger (07. Februar, 19:00 Uhr, Personalcasino Stiftungskrankenhaus)
  • Vortrag von und mit Humorcoach und Seelsorger Ludger Hoffkamp (18. März, 19:00 Uhr, Ries-Theater)
  • Vortrag mit Islamwissenschaftlerin Julia Nohn (27. März, 19:00 Uhr, Geno-Saal der Raiffeisenbank)
  • Tag der offenen Tür der Palliativstation (04. Mai, 10:00 - 16:00 Uhr, Stiftungskrankenhaus)