23. September 2021, 10:15
Amtsaufgabe

Donauwörths Mesner beendet Dienst nach fast 30 Jahren

Mesner Jürgen Tochtermann. Bild: Tochtermann
Jürgen Tochtermann, Mesner am Donauwörther Liebfrauenmünster, bat nun nach 29 ½ Jahren Dienstzeit um einen Aufhebungsvertrag.

Zum Ende des Monats September 2021 endet für den Mesner Jürgen Tochtermann nach 29 ½ Jahren die Dienstzeit am Donauwörther Liebfrauenmünster. Aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen bat er die Vorgesetzten um einen Aufhebungsvertrag.

Ende 1991 folgte Jürgen Tochtermann der „dreimaligen Anrufung Gottes“, wie er selbst sagt. Im Dezember fand damals die diözesane Aussendungsfeier in Donauwörth statt. Hierzu fuhr er von Dillingen nach Donauwörth und drehte zuerst am Ortsschild wieder um. Als er dann in Höchstädt befreundete Ministranten entgegenkommen sah, zog es ihn doch zur Aussendungsfeier im Liebfrauenmünster. Nach dem Gottesdienst traf er dann bekannte Messdiener, welche ihm von der freien Mesnerstelle in Donauwörth berichteten. So bewarb er sich beim damaligen Stadtpfarrer Wilhelm Schmid um diese Stelle. Nach dem Vorstellungsgespräch rief Pfarrer Schmid dann an Silvester an und bestätigte, dass die Kirchenverwaltung Tochtermann ausgewählt hätten. So trat er zum 1. Februar 1992 die Stelle als Mesner am Liebfrauenmünster von Donauwörth an.

Rückblick auf bedeutende Ereignisse

Seine beeindruckendsten Ereignisse waren für ihn in den vergangenen fast 30 Jahren die beiden Primizen im Jahr 2008 von Pater Thomas Gabriel Brogl und Pfarrer Benjamin Beck. Letzterer war bei ihm lange Jahre Ministrant und Mesnervertreter. Ein in Erinnerung bleibendes Geschehen waren auch der Glockenguss 2018 in Innsbruck und der darauffolgende Aufzug der neuen Marienglocke am 8. Oktober 2018.

Viel bedeutet hat Jürgen Tochtermann auch die Arbeit mit den Messdienerinnen und Messdienern. So bereitete er Ausflüge, Fortbildungen und Familienwanderungen vor. Noch heute erzählen die Ehemaligen von dieser Zeit. Auch zahlreiche Maiandachten, Kreuzwege und Oktober-Rosenkränze gestaltete er mit Feingefühl. In verschiedenen Gremien der Pfarrei half er mit. So sind auch die Tombolas bei den Pfarrfesten sicherlich noch vielen in Erinnerung.

Umschulung für neuen Lebensabschnitt

Im Jahr 2008 sprachen die Mesnerinnen und Mesner ihm das Vertrauen aus, als sie Tochtermann zum Dekanatsleiter des Altdekanates Donauwörth wählten. Auch nach der Zusammenlegung der beiden Dekanate Rain und Donauwörth wählten sie ihn wieder zu ihrem Vorsitzenden. Zur Verbindungsperson der Mesnerinnen und Mesner der Dekanate Dillingen, Donauwörth und Nördlingen wurde er 2018 berufen. Diese beiden Ämter wird er im Dezember 2021 beziehungsweise März 2022 in andere Hände geben.

Nachdem Jürgen Tochtermann bereits Anfang März diesen Jahres wegen Burnout in den Krankenstand musste, merkte er immer mehr, dass er keine Kraft mehr findet, seinen bis dato geliebten und mit Herzblut erfüllten Beruf auszuüben. So reichte er nach seiner Reha Ende August die Bitte um einen Aufhebungsvertrag in der Pfarrei ein. Nach dessen Annahme wird er somit sein 29 ½ Jahre ausgeführtes Mesneramt am Donauwörther Liebfrauenmünster Ende September offiziell beenden. Anfang Oktober wird er nun mit einer Umschulung einen neuen Lebensabschnitt beginnen. (pm)