von links nach rechts Diakon Roland Kiechle, OB David Wittner, Dekan Gerhard Wolfermann hält zusammen mit Architekt Michael Leberzammer die Bildleiste die den Umbau dokumentiert, KiGa-Leiterin Annika Schneider, stv. Landrätin Claudia Marb, Präsidiumsmitglied KV Kathrin Wagner nach der Einweihungsfeier zur Erweiterung des Montessori-Kinderhauses am Nördlinger Kastanienbaum Bild: F. Wörlen
Am Freitagnachmittag wurde der Erweiterungsbau des Montessori-Kinderhauses in Nördlingen eingeweiht. Ab sofort finden dort 80 statt 40 Kinder Platz.

Bisher wurde dort in einer Kindergarten- und einer Krippengruppe nach den Grundsätzen der italienischen Ärztin und Reformpädagogin Maria Montessori (1870 bis 1952) vorschulische Kinderbetreuung angeboten. Die Kapazität wurde nach Beschluss des Kirchenvorstandes mit Unterstützung von Stadt und Staat von 40 auf 80 Plätze verdoppelt. Das 2010/2011 als „Haus der Bildung“ errichtete Gebäude „am Kastanienbaum“, musste dafür mit einem Aufwand von 900.000 Euro (20.000 Euro weniger als geplant) umgebaut werden.

Kleine Feierstunde

Zum formalen Abschluss der Bauarbeiten, und zum Übergang in die neue Nutzungsform wurde – angesichts des schönen Spätsommerwetters im Freien – eine kleine Feierstunde abgehalten, die musikalisch von „Spatzenchor“ der Nördlinger Kantorei unter der Leitung von Petra Büttner mitgestaltet wurde. Nach der Begrüßung durch Dekan Gerhard  Wolfermann drückten verschiedene Rednerinnen und Redner gegenseitig Dank für die gute Zusammenarbeit und Anerkennung für die Einhaltung des Zeit- und Kostenrahmens aus.

"Kindergärten sind gebaute Zukunft"

Oberbürgermeister David Wittner hob die wichtige Rolle der Kirchengemeinden bei der Erfüllung der kommunalen Aufgabe „vorschulische Kinderbetreuung“ hervor und betonte, dass der Stadtrat stets einmütig hinter dem Projekt gestanden habe. „Kindergärten, so sagte er, „sind gebaute Zukunft, wenn die Vereinbarkeit von Familie und Beruf keine hohle Phrase sein soll.“

Annika Schneider, die Leiterin der nunmehr auf das Doppelte vergrößerten Einrichtung, stellte der Festversammlung die Grundregel der Montessori-Pädagogik vor: „Hilf mir, es selbst zu tun“. 

Stv. Landrätin Claudia Marb, betonte, Liebe sei das Wichtigste, was Kinder nötig hätten, das entspreche den Grundsätzen der Montessori-Pädagogik, wie sie im Ries an verschiedenen Stellen vertreten sei.

Kathrin Wagner, Präsidiumsmitglied im Kirchenvorstand betonte, dass das Engagement auf dem Gebiet der Kinderbetreuung dem Leitbild der Kirchengemeinde entspreche, und freute sich über den reibungslosen Ablauf des Projekts trotz unvorhergesehener Erschwernisse.

Terminliche Punktlandung

Als Baufachleute berichteten Michael Leberzammer vom Architekturbüro Schlientz und Nele Blumbach von der kirchlichen Bauabteilung über technische Details und über die gute Zusammenarbeit zwischen Bauherrschaft und planenden bzw. ausführenden Baubeteiligten, sowie mit der kirchlichen Bauaufsicht. Dass die Kosten gegenüber den ursprünglichen Schätzungen gestiegen waren, geht nach ihren Worten auf erhöhte behördliche Vorgaben zurück. Unter diesen Gesichtspunkten gratulierten sie zu einer terminlichen und finanziellen Punktlandung, die auch durch Flexibilität und Einsatzbereitschaft der lokalen Firmen erreicht worden sei.

Architekt Leberzammer bedankte sich bei den Kindern und ihren Betreuer*innen für ihre Geduld während der anstrengenden Bauzeit und wünschte ihnen, dass sie sich jetzt in den neu gestalteten Räumen „superwohl“ fühlen werden.

Die kirchliche Segnung nahmen Dekan Wolfermann und Diakon Roland Kiechle von der katholischen Pfarreiengemeinschaft gemeinsam vor. Die Ansprache des Dekans stand unter dem Gesichtspunkt des Grundvertrauens und der fraglosen Geborgenheit, die den Kindern und überhaupt den Menschen das Bewusstsein ermöglicht, dass unser Leben ein sinnvolles Großes und Ganzes ist. Mit dem gemeinsamen Vaterunser und in ökumenischer Gemeinsamkeit gespendetem Segen schloss die Feier. (pm)