Im Albrecht-Ernst-Gymnasium (AEG) in Oettingen wurde am Montag der Neubau der Oberstufe und der Naturwissenschaften eingeweiht. Es ist der vorläufige Endpunkt eines Prozesses, der bereits vor 25 Jahren vom damaligen Schulleiter Günther Schmalisch eingeleitet wurde.
Vom Pisa-Schock, der im Jahr 2000 über das Land kam, angetrieben suchte Schmalisch damals nach neuen pädagogischen Wegen, um seinen Schülern Wissen modern zu vermitteln. Dabei kam er auf das Konzept von Lernlandschaften, die ein zeitgerechtes Lernen ermöglichen. Dabei sollen die Schüler im besten Fall fächerübergreifend und unter Einsatz von moderner Technik an eigenen Projekten arbeiten.
Eine besondere Herausforderung für die Architekten
Entstanden sind insgesamt 2.100 m2 Neubau, die geprägt sind von viel Raum und Offenheit. Neben den klassischen Klassenzimmern mit Gruppentischen und digitalen Tafeln existieren zahlreiche Aufenthaltsräume und zwei Freiflächen, die sowohl für den Unterricht als auch in der Pause genutzt werden können. Zudem gibt es eine Rückzugsmöglichkeit, um allein oder in der Gruppe zu arbeiten.
Eine besondere Herausforderung war dabei das Einfügen des Verbindungsgebäudes in die bestehende Architektur. Unter anderem ist es gelungen, den Anbau barrierefrei einzufügen und zwei Treppenhäuser zu gestalten, ohne die Brand- und Sicherheitskonzepte während des Baus zu vernachlässigen. „Das hat alles abverlangt“, erklärte Michael Leberzammer vom ausführenden Architekturbüro sl2-Architekten.
Innovatives Lernen durch moderne Technik
Abgerundet wird das Lernkonzept durch einen sogenannten „Medienbuddy“ in den Fachräumen für Chemie und Physik. Dabei handelt es sich um ein Gerät für Strom- und Gasanschlüsse, das frei im Raum bewegt werden kann. Diese technische Neuerung wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Hohenloher entwickelt.
Insgesamt dauerte die Umsetzung von der ersten Machbarkeitsstufe bis zur jetzigen Einweihung knapp zehn Jahre. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 17,5 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern übernahm 5,3 Millionen Euro an Zuschüssen, zudem gab es noch 700.000 Euro vom Bund.
Damit ist das AEG nach der neuen Krone das zweite Langzeitprojekt, das in Oettingen innerhalb weniger Tage eingeweiht wurde. Oder wie es der scheidende Landrat Stefan Rößle in seiner Einweihungsrede für das AEG ausdrückte: „Oettingen strahlt und leuchtet. Das AEG setzt der Krone quasi die Krone auf.“