10. Februar 2021, 11:18
Kreisbauausschuss

Kostenprognose für das AEG Oettingen sinkt um 1,7 Millionen

Das Albrecht-Ernst-Gymnasium in Oettingen hat erheblichen Raumbedarf. Bild: Yvonne Adam
Gute Nachrichten gab es in der jüngsten Sitzung des Kreisbauausschusses: Die Kostenprognose für das Albrecht-Ernst-Gymnasium in Oettingen konnte um gut 1,7 Millionen Euro nach unten korrigiert werden.

Die kalkulierten Kosten für die Baumaßnahmen am Albrecht -Ernst-Gymnasium in Oettingen konnten um 1,7 Millionen Euro nach unten korrigiert werden, das teilte Joachim Aurnhammer, Leiter des Hochbauamtes, den Kreisräten mit. Grund für die deutliche Senkung der angenommenen Kosten sind zum einen, dass der Keller im neuen Gebäude des AEG deutlich kleiner ausfallen soll. Da für die Lüftungs-Technik dann kein Platz mehr im Keller bleibt, muss diese auf das Dach verlegt werden. Dadurch muss allerdings auf eine mögliche Aufstockung des Gebäudes verzichtet werden, was die die Kosten zusätzlich reduziert. Außerdem wurden in den letzten Monaten die Kosten im Bereich der Außenanlagen, der Ausstattung und der Nebenkosten detailliert ermittelt, wodurch sich, nochmals Kostenreduzierungen ergeben hätten. 

Gruppenarbeit ermöglichen

Für den Oberstufenbereich, den naturwissenschaftlichen Bereich, das Lerncafé und den Mehrzweckraum sind eine Ausstattung mit komplett neuem Mobiliar einkalkuliert. Ein Umbau des alten Mobiliars, so Aurnhammer, würde ansonsten annähernd so viel kosten, wie neue Möbel. In den insgesamt vier offen gestalteten Lernbereichen im Oberstufenbereich werden drei Besprechungsboxen, die ein akustisch abgetrenntes Arbeiten in einer Kleingruppe ermöglichen sollen, realisiert. Zudem sind zahlreiche Sitzinseln und -gruppen vorgesehen, die ein eigenständiges Arbeiten in Kleingruppen ermöglichen sollen. Die abgetrennten Kursräume sollen konventionell mit Stühlen, Tischen, Sideboards etc. ausgestattet werden. Der naturwissenschaftliche Bereich besteht aus zwei Laboren mit Vollverdunklung, drei Vorbereitungsräumen, zwei Bereichen mit großen Tischtafeln sowie sieben Schülerversuchs- und daran angegliederten Lernbereichen. Deckensysteme kommen nicht zur Ausführung. Dafür sollen alle sieben Versuchsbereiche mit Gruppentischen, welche jeweils zentral in der Mitte mit Strom und Gas erschlossen werden, umgesetzt werden.

Insgesamt liegen die Kosten für das Projekt bei rund 16 Millionen Euro. Bei der vorläufigen Kostenberechnung im September 2020 war man noch von 17,690 Millionen Euro, rund 1,7 Millionen Euro mehr, ausgegangen. 

Einsparungsdiskussionen haben sich gelohnt

Es habe sich gelohnt, dass man im Bauausschuss noch über das erhebliche Einsparungspotential diskutiert habe, so Landrat Stefan Rößle. Man habe bisher mit 18 Millionen im Investitionsprogramm kalkuliert, wolle nun aber 17 Millionen Euro für dieses Bauvorhaben in den Finanzplan einstellen. Darin seien dann auch bereits Preissteigerungen von 3 bis 4 Prozent, Rückzahlungen von Fördermitteln, sowie ein Puffer enthalten.

Als "insgesamt positives Ergebnis" bezeichnete Reinhold Bittner (CSU) die Kostenentwicklung am AEG. " Es hat sich gelohnt, dass wir hier noch einmal eingegriffen haben. Die Verluste vom Untergeschoss ist halt das Opfer dafür genau wie der Verzicht auf eine mögliche Aufstockung. Aber die Schulleitung hat ja bestätigt, dass sie damit zurechtkommt", so Bittner. Außerdem bat Bittner darum die Zahlen als das zu sehen was sie sind, nämlich angenommene Zahlen, die zwar fundiert seien, bei denen man aber am Ende noch nicht wisse. Im Moment handle es sich nur um eine Kostenberechnung, von Kosten könne man erst sprechen, wenn man sich im Vergabe- oder Auftragsverfahren befinde, sagte Reinhold Bittner. 

Als vordergründig sehr positive Darstellung  sieht Gerhard Martin (SPD), dass die Kostenprognose nun um 1,7 Millionen niedriger ausfällt. Allerdings sei diese Kostenreduzierung auch „sehr umfangreich erkauft worden“, da das Kellergeschoss deutlich reduziert wurde und das Gebäude nicht aufgestockt werde. Das seien schon zwei große Einschnitte um diese 1, 7 Millionen zu erreichen, so Gerhard Martin.

Albert Riedelsheimer (Grüne) zeigte sich erfreut darüber, dass bei den Kosten eine Lösung gefunden wurde. Er sei auch der Meinung, dass sich das ein oder andere an den Zahlen noch verändern werde, aber nicht in dem Maß, wie man es an anderen Standorten bereits erlebt habe. "Ich glaube es war auch gut, dass wir überlegt haben, die ein oder andere Veränderung vorzunehmen", so Albert Riedelsheimer.

"Eine Kostenberechnung liefert weitaus stabilere Zahlen als eine Kostenschätzung. Wir haben trotzdem ein hohes Investitionsvolumen. Wir nehmen jetzt 16 Millionen Euro in die Hand, eine Summe, die, als wir die ersten Schulbaumaßnahmen getätigt haben, unvorstellbar war. Damals haben wir über 2 bis 3 Millionen diskutiert. Jetzt investieren wir 16 Millionen. Dafür bekommen wir eine sehr gut ausgestattete Schule. Wenn wir auf die Aufstockung verzichten ist das in meinen Augen kein Opfer, denn es ist überhaupt nicht absehbar, ob wir überhaupt eine Aufstockung brauchen", so der Landrat abschließend.