Rund 15.000 Quadratmeter groß ist das ehemalige Gelände von Schwaben Präzision in der Glashütter Straße in Nördlingen. Mittlerweile befindet sich hier das Krater Forum. Aus den ehemaligen Produktionshallen ist in den vergangenen zwei Jahren ein bunter Mietermix geworden. Jüngstes Beispiel hierfür ist die feierliche Eröffnung der neuen Räumlichkeiten der Lebenshilfe und des Planungsbüros IBA am 11. Juli 2025. Bezogen wurde das neue Gebäude allerdings bereits Anfang des Jahres (Lebenshilfe) bzw. bereits vor rund zwei Jahren (IBA).
Frühförderung und Tagesstruktur profitieren von neuen Räumlichkeiten
"Die Lebenshilfe Donau-Ries passt sehr gut in das große Areal des Kraterforums, sind doch etliche soziale Einrichtungen, wie der Bezirk Schwaben, das Frauenhaus oder die Tagespflege 'Herbstzeit' mittlerweile hier beheimatet", erklärte Lebenshilfe-Vorstand Manfred Steger im Zuge der Einweihung. Ergänzt wird das Areal demnach seit Januar durch die neuen Räumlichkeiten der interdisziplinären Frühförderung und der Assistenz GmbH inklusive Tagesstätte für psychische Gesundheit. Die Tagesstätte sei dabei ein niederschwelliges Angebot für Menschen, die Unterstützung bei der Tagesstruktur brauchen und hier unter Gleichgesinnten miteinander arbeiten, spielen und gemeinsam Mittagessen zubereiten, so Steger. Täglich besuchen die Tagesstätte zwischen 25 und 30 Personen.
Viel mehr Platz und personellen Aufwand bedarf es hingegen in den neuen Räumlichkeiten der Frühförderung. Während eines Rundgangs erklären die Mitarbeiter*innen, dass hier aktuell rund 250 Kinder im Alter von 0-6 Jahren, also bis zum Schuleintritt, angemeldet sind. Die barrierefreien Räume im Erdgeschoss des Gebäudes sind deshalb bereits aufgrund ihrer Größe ein echter Gewinn. Zuvor befand sich die Frühförderung inmitten der Nördlinger Innenstadt im sogenannten "Müller-Haus". "Unser alter Standort hatte zwar durchaus seinen Charme, war allerdings um einiges beengter", sind sich die Mitarbeiter*innen einig. In den großen Therapieräumen sei jetzt viel mehr Platz für all die Kinder, die in ihrer Entwicklung Unterstützung benötigen. Mit den räumlichen Verbesserungen können nicht nur Einzelförderungen umgestaltet, sondern auch Gruppenangebote verbessert umgesetzt werden. Dies bestätigte auch Bezirkstagsvizepräsident Peter Schiele: "Es freut mich, dass die Lebenshilfe hier einen neuen Standort gefunden hat. Hier können Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderung genau die Hilfe erfahren, die sie benötigen."
Arbeiten inmitten einer Großbaustelle
Mit dem Einzug der IBA Planungs- GmbH & Co. KG schließt sich dann auch ein Kreis, den das Unternehmen und die Lebenshilfe seit vielen Jahren gemeinsam haben. So sei die Lebenshilfe ein langjähriger Kunde und jetzt sogar Nachbar, erklärte Georg Kraut, Büroleiter IBA am Standort Nördlingen. Die vergangenen zwei Jahre im Krater Forum gestalteten sich für das Unternehmen nicht immer ganz einfach. Grund hierfür: Zwar konnte das obere Stockwerk bereits früh bezogen werden. Die verbleibenden Gebäudeteile glichen allerdings lange Zeit einer Großbaustelle, inklusive viel Lärm und Dreck. Umso mehr freuten sich die Mitarbeiter*innen über den Abschluss der Baumaßnahmen. Der bereits angesprochene Mietermix beeindruckt auch Oberbürgermeister David Wittner. "Heute dürfen wir einen weiteren Meilenstein feiern. Aus einem ehemaligen Industriestandort wurde in den vergangenen Jahren ein echtes Forum - also ein Ort der Begegnung - mit verschiedenen Angeboten, die sich ideal ergänzen", so das Nördlinger Stadtoberhaupt.
Verantwortlich für diesen Erfolg sind Martin und Max Stumpf, die sich vor rund vier Jahren dazu entschieden, das Gelände zu erwerben. "Zunächst einmal mit einer Idee, aber ohne echten Plan", wie sie aus heutiger Sicht bestätigen. "Auf unserer Reise war es immer wichtig, dass wir emotionale Unterstützer für unser Projekt hatten. Dafür möchten wir allen Weggefährten ganz herzlich danken", erklärt Martin Stumpf.