Basketball

Eigner Angels Nördlingen geraten in Weißenfels deutlich unter die Räder

Die deutsche Nachwuchsnationalspielerin Chanel Ndi, hier gegen Freiburg, zeigte ihr bisher bestes Seniorenspiel. Bild: Michael Soller
Nach einem starken Start mussten die Eigner Angels Nördlingen im Auswärtsspiel beim SYNTAINICS MBC früh abreißen lassen und kassierten am Ende eine klare 78:55-Niederlage.

Im Rahmen des Combined Events des MBC führte die Reise nicht wie gewohnt nach Halle an der Saale, sondern in die Stadthalle Weißenfels – Spielstätte des Männer-Bundesligisten. Dort kämpften die Angels gegen die MBC-Frauen um den Anschluss an das Tabellenmittelfeld. Die Aufgabe war herausfordernd, zumal weiterhin Centerspielerin Nicole Fransson verletzt fehlte.

Starker Auftakt – dann ein kompletter Bruch

Trotz der angespannten Personalsituation präsentierten sich die acht einsatzfähigen Nördlingerinnen zunächst bemerkenswert fokussiert. Innerhalb der ersten zweieinhalb Minuten legten sie zehn Punkte vor. Auch die defensive Anpassung der Gastgeberinnen bremste den Offensivfluss der Angels zunächst kaum: Mit einer nahezu perfekten Wurfquote sorgten Natalie Kucowski, Jana Koch und Laura Schinkel für eine 20:17-Führung nach dem ersten Viertel.

Doch dieser Vorteil erwies sich als nicht von Dauer. Die Hausherrinnen gestatteten den Angels ganze zehn Minuten lang keinen einzigen Punkt aus dem Feld, während sie selbst konsequent trafen. Ein über Viertelgrenzen hinweg reichender 21:1-Lauf drehte das Spiel komplett. Nördlingen verlor Struktur und Spielfreude, Einzelaktionen häuften sich, Turnover ebenso. Trotz Auszeiten und Rotationen wollte der Ball einfach nicht mehr fallen – zur Pause stand ein zehn Punkte hoher Rückstand auf der Anzeigetafel.

Top-Duo ohne Wirkung – Nachwuchs kämpft vergeblich

Mit dem verletzungsbedingten Ausfall von Fransson und einem völlig indisponierten Auftritt von Sam Ashby fiel das frühere Top-Duo der Liga nahezu komplett aus. Bis zum Ende des Spiels steuerte Ashby nur einen einzelnen Punkt bei – ein sinnbildlicher Ausdruck des offensiven Einbruchs.

Die deutschen Nachwuchskräfte stemmten sich zwar energisch gegen die drohende Niederlage, konnten das Auseinanderbrechen des Teams aber nicht verhindern. Lediglich zehn Punkte in zwanzig Minuten dokumentierten die klare Dominanz des MBC, der sich offensiv wie defensiv immer weiter absetzte.

Einziger echter Lichtblick: Chanel Ndi. Die erst 19-Jährige zeigte gegen die Olympia-erfahrene Romy Bär eine beeindruckende Vorstellung und setzte mit 20 Punkten ein Ausrufezeichen.

Letztes Viertel ohne Wendepunkt – Ndi überragt

Mit 24 Punkten Rückstand gingen die Angels ins Schlussviertel. Das Team probierte alles, doch weder von außen noch am Korb oder an der Freiwurflinie hatte Nördlingen an diesem Abend das nötige Glück. Kucowski blieb nach ihrem starken Beginn punktlos, Ashby sammelte mehr Fouls als Zähler, und auch Mariam Haslé-Lagemann erwischte einen rabenschwarzen Tag.

Damit ragte Ndi klar heraus: Mit 20 Punkten, hoher Effizienz und großem Selbstvertrauen zeigte sie ihre bislang beste Leistung im Seniorenbereich und unterstrich erneut ihr großes Potenzial.

Die Chance auf Wiedergutmachung bietet sich bereits in den kommenden Wochen: Gleich drei Heimspiele innerhalb von sieben Tagen stehen in der Hermann-Keßler-Halle an – allerdings ausschließlich gegen nationale Spitzenmannschaften. (dra) 

Für die Angels spielten:

Pauli Mayer (0), Laura Schinkel (15), Chanel Ndi (20, 8 Rebounds, 60 % FG), Jana Koch (5), Mariam Haslé-Lagemann (0), Natalie Kucowski (10, 12 Rebounds), Sam Ashby (1), Dangi Pupkeviciute (4)