Es hätte alles so schön sein können: Zwölf Angels-Spielerinnen, ein Heimspiel vor der Länderspielpause gegen die liebgewonnenen Nachbarn aus der zweitschönsten Stadt Deutschlands und die Chance auf einen Platz im oberen Tabellendrittel. Doch es kam anders. Statt zwölf sind nur noch acht Spielerinnen einsatzbereit – plus Neuzugang Natalia Kucowski, die bereits in Marburg zeigte, wie wertvoll sie für Nördlingens Bundesligateam werden wird. Aus dem gewohnt hochklassigen Duell gegen Freiburg ist in diesem Jahr ein Kampf um wichtige Punkte im Tabellenkeller geworden: Zehnter gegen Neunter.
Verletzungen haben das Team stark dezimiert. Lisa Bertholdt, Anna Löffler und Sophia Nolan fallen weiterhin aus, und auch hinter dem Einsatz von Nicole Fransson steht ein dickes Fragezeichen. Wahrscheinlich wird sie erst nach der Länderspielpause wieder auflaufen können. Bis dahin soll Neuzugang Kucowski unter den Körben für Stabilität sorgen.
In der Tabelle ist die Situation brisant: Der SYNTAINICS MBC, der Herner TC, die Eigner Angels und die Eisvögel Freiburg stehen punktgleich auf den hinteren Plätzen. Um die Playoff-Ränge – die in dieser Saison ganze 80 Prozent der Liga umfassen – nicht aus den Augen zu verlieren, zählt für Nördlingen nur eines: ein Sieg.
Auch Freiburg hat sein Gesicht verändert. Ganz frisch im Team ist Abigail Prohaska, die beim Heimspiel gegen den MBC mit zehn Punkten zu den effektivsten Spielerinnen gehörte. Sie unterstützt unter anderem Centerin Elea Gaba, die es unter den Körben mit der fünf Jahre jüngeren Chanel Ndi zu tun bekommen wird. Neben ihr sind Greta Kröger und Britta Daub – beide mit rund neun Punkten im Schnitt – feste Stützen der Eisvögel. Ob Freiburg in Bestbesetzung antreten kann, bleibt offen, da zeitgleich die Zweitliga-Mannschaft des USC in Wasserburg spielt.
Für Pauline Mayer wird das Aufeinandertreffen emotional. Zwölf Jahre trug sie das Freiburger Trikot und feierte mit den Eisvögeln 2022 die Deutsche Meisterschaft. Nun trifft sie erstmals als Gegnerin auf ihren ehemaligen Club: „Ich freue mich sehr auf das Wiedersehen mit all meinen Freunden, aber auch auf ein hartes und wichtiges Spiel gegen meinen Ex-Club. Es geht es bei Anpfiff dann einfach ums Gewinnen, und da wird dann natürlich genauso hart, aber fair bis zum Ende gekämpft!“
Wer am Ende als Sieger aus dem Kellerduell hervorgeht, entscheidet sich am Samstagabend ab 18:30 Uhr, wenn die Eisvögel USC Freiburg in der Hermann-Keßler-Halle gastieren. In der Halbzeit sorgt die Showakrobatikgruppe „avanti avanti“, amtierende Welt- und Europameister, für ein spektakuläres Rahmenprogramm – hoffentlich genauso begeisternd wie das Spiel selbst.
Wer nicht live vor Ort dabei sein kann, hat die Möglichkeit, das Spiel kostenlos im YouTube-Livestream auf DYN Basketball zu verfolgen. (dra)