Nach vierzig hochintensiven Minuten haben die personell noch immer angeschlagenen Eigner Angels Nördlingen einen hart erkämpften 76:75-Erfolg (17:20, 17:9, 24:19, 18:27) gegen die Eisvögel Freiburg eingefahren und rücken damit vor der FIBA-Pause auf einen Playoff-Platz vor.
So viele deutsche Spielerinnen gleichzeitig auf dem Spielfeld sieht man selten auf dem Parkett in der 1. Toyota Damenbasketball Bundesliga. Nicht wenige Minuten lang konnte man gleich acht von ihnen um Punkte in der Hermann-Keßler-Halle kämpfen sehen. Nationaler Spitzensport mit und durch Eigengewächse und nicht durch Importe aus aller Welt ist das, was Freiburg und Nördlingen verbindet und sie von den meisten anderen Vereinen der 1. Liga unterscheidet.
Tollen Teambasketball, ein richtig schnelles und blitzsauberes Spiel mit einem unglaublich spannenden Ende sahen die knapp 500 Zuschauer da zur Prime Time in der Nördlinger Hermann-Keßler-Halle zwischen zwei Clubs, die so ein wenig der Fels in der von Imports umspülten Bundesliga sind. Statistisch war die Partie so ausgeglichen wie ihr Endergebnis: Beide Teams trafen nahezu identisch aus dem Feld, lagen bei den Assists gleichauf, und lediglich ein kleiner Nördlinger Vorsprung bei den Rebounds gab am Ende den Ausschlag. So knapp wie der „Ritter-Grün-erleben“-1000-Euro-Wurf daneben ging, verlief auch die dramatische Crunchtime dieses Kellerduells.
Spannendes Finale trotz 12-Punkte-Vorsprung
In der ersten Halbzeit entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit sehenswerten Passstafetten, schönen Kombinationen und teils beeindruckend akrobatischen Abschlüssen. Fast so beeindruckend wie die Showeinlage der amtierenden Welt- und Europameister der „avanti avanti“-Showakrobatikgruppe, die das Nördlinger Publikum mit ihrer fantastischen Aufführung in pures Staunen und Begeisterung versetzte.
Angetrieben von dieser mitreißenden Stimmung drehten die Angels im dritten Viertel richtig auf und erspielten sich zwischenzeitlich eine 12-Punkte-Führung. Doch die Freiburgerinnen gaben sich nicht geschlagen, kämpften sich im Schlussabschnitt Punkt für Punkt zurück und erzielten sogar den Ausgleich – nie mehr aber den Führungstreffer. Am Ende war es die bereits zur britischen Nationalmannschaft abgereiste Sam Ashby, die mit einem verwandelten Freiwurf den entscheidenden Punkt erzielte. Nur 2,5 Sekunden vor dem Ende sicherte Ex-Eisvogel Pauline Mayer mit einer starken Defensivaktion den knappen Heimsieg und damit die ersten beiden Saisonpunkte für Nördlingen.
Zur besten Spielerin der Partie avancierte Natalie Kucowski mit 21 Punkten und 13 Rebounds – ein starkes Signal für die kommenden Wochen. Mit der erhofften Rückkehr von Nicole Fransson nach der FIBA-Pause wird das Team zusätzlich an Stabilität und Stärke gewinnen.
Weiter geht’s für die Angels am 22. November mit einem Auswärtsspiel beim Tabellenvorletzten SYNTAINICS MBC, bevor innerhalb einer Woche gleich drei Heimpartien in der Hermann-Keßler-Halle anstehen. (dra)
Die Teams im Überblick
Für die Angels spielten:
Pauline Mayer (6 Punkte, 6 Assists), Saara Sandell (3, 7 Rebounds), Laura Schinkel (10), Chanel Ndi (2, 8 Rebounds), Jana Koch (0), Mariam Haslé-Lagemann (11), Natalie Kucowski (21, 13 Rebounds), Sam Ashby (21, 6 Rebounds), Dangi Pupkeviciute (2).
Beste Werferinnen Freiburg:
Abigail Prohaska (19), Paula Paradzik (14), Helena Englisch (11, 12 Rebounds, 100 % Trefferquote).