In voller Schutzmontur durch die Baustelle des Märker-Werks in Harburg: Reinhold Ackermann, Christoph Schmid, Gerlinde Geiß, Hans-Jürgen Leitner, Claudia Müller, Maximilian Graf Pückler-Märker (v.l.n.r) Bild: Barbara Löll
Am vergangenen Mittwoch besuchte der SPD-Bundestagsabgeordnete Christoph Schmid einen der größten Arbeitgeber in der Region: Die Firma Märker Zement GmbH in Harburg.

Zusammen mit der stellvertretenden SPD Kreisvorsitzenden Claudia Müller, die auch Stadträtin in Harburg ist, konnte er Einblicke in die Zukunftsaufgaben der Zementindustrie gewinnen und die Baustelle des neuen Brennofens besichtigen.

Bei einem offenen Austausch im Besucherzentrum brachten die Geschäftsführer Gerlinde Geiß und Maximilian Graf Pückler-Märker ihre Anliegen vor. Die Zementindustrie in Deutschland, die gesamte Wertschöpfungskette Bau und die Märker-Gruppe stehen auf dem Weg zur Klimaneutralität vor großen Herausforderungen. Für die Industrie ist damit eine tiefgreifende industrielle Transformation verbunden, für die jetzt die Voraussetzungen geschaffen werden müssen – parallel zur Energiewende brauchen wir eine Industriewende, die eine klimaneutrale, aber auch weiterhin wettbewerbsfähige Produktion in Deutschland ermöglicht. Der weitere Ausbau erneuerbarer Energien in Bayern stellt eine wichtige Voraussetzung für Klimaneutralität dar.

Christoph Schmid, MdB, sieht deutlich, dass die Industrie das Klimaziel vor Augen hat und die Chancen des Strukturwandels erkennt. Von der Politik, so gesteht er zu, müssen Rahmenvorgaben gemacht werden, um diesen Wandel zu gestalten. Es liege jedoch im Interesse der Kommunen, die Flächennutzung zu gestalten. Die Abwägung zwischen Bauland, Landwirtschafts- oder Energiewirtschaftsflächen müsse vor Ort getroffen werden.

Anders verhält es sich mit der Steuerung von Kooperationen, um die Umwandlungstechnik von CO2 in synthetisches Kerosin voranzubringen. Für regionale Forschungsprojekte aus Industrie, Wissenschaft und Politik müssten hier in Bayern die Weichen gestellt werden: „Visionäre Unternehmer:innen und Wissenschaftler:innen könnten sich verbünden und ihre Ideen in ihren Netzwerken voranbringen“, meint Christoph Schmid.

Claudia Müller, Fraktionsvorsitzende im Harburger Stadtrat, brachte zudem ein, wie die Akzeptanz von dezentralen Energieanlagen vor Ort gesteigert werden könne: An Energieparks sollten sich die Bürger per Anteilsscheine beteiligen können: „Wenn Menschen direkt vom Strukturwandel profitieren, steigt ihr Vertrauen in die so notwendigen Maßnahmen.“

Christoph Schmid staunte nicht schlecht über den hochmodernen, neuen Brennofen. Die Führung durch die Baustelle übernahmen Reinhold Ackermann, Technischer Leiter, und Hans-Jürgen Leitner, Werksleiter. Die notwendige Energie müsse mehr und mehr hier in der Region gewonnen werden. Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine sei dies allen bewusst. „Da Wasserkraft in Bayern weitestgehend ausgeschöpft ist, und Photovoltaik-Flächen in großer Konkurrenz zur Landwirtschaft stehen, sehe ich in Windrädern ein eindeutiges Potential – auch hier in der Region“, so Christoph Schmid.  (pm)