Bild: W. Loh
Zahlreiche Mitglieder des CSU Ortsverbands Donauwörth nahmen kürzlich an einer Führung durch das Ziegelwerk Stengel teil. Im Mittelpunkt stand dabei auch die aktuelle Energiekrise und deren Auswirkung auf die Industrie.

Fraktionsvorsitzender Jonathan Schädle, Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler und Ortsvorsitzender Stefan Loh durften zahlreiche interessierte Mitglieder des CSU Ortsverbandes Donauwörth zu einer Betriebsführung im Ziegelwerk Stengel begrüßen.

Spannende Führung durch das Unternehmen

Auf Einladung von Hans Stengel machte sich die Gruppe ein Bild davon, wie sich der seit mindestens 1590 existierende, älteste Familienbetrieb Donauwörths zu einem modernen Hightech-Unternehmen der Ziegelbranche in Deutschland entwickelt hat. Im Werk in Donauwörth werden über 100 Ziegelprodukte hergestellt und damit die Baubranche im gesamten süddeutschen Raum beliefert. In zwei Gruppen, geführt von Hans und Johannes Stengel, wurde den Teilnehmer*innen die Entwicklung und Entstehung des Ziegels, von der Rohstoffgewinnung aus der firmeneigenen Lehmgrube, der Mischung, der Sortierung und der Bedampfung des Tons über die Pressung bis hin zum Brennen der Ziegel im 250 Meter langen Ofen bei 810 °C vermittelt. Trotz guter Jahre in der Bau- und Baustoffbranche seien die Vorboten der drohenden Wirtschaftskrise, verursacht durch die Energiekrise, eindeutig erkennbar, so Hans Stengel.

Weitreichende Herausforderungen in der nahen Zukunft

Obwohl der Betrieb seit Jahren auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist  – die Vortrocknung der Ziegel erfolgt z.B. allein aus Abwärme aus dem Brennvorgang - steht das heimische Traditionsunternehmen vor immensen Herausforderungen und muss weiter nach Möglichkeiten suchen, um Energie zu sparen und gleichzeitig aber die Produktion nicht zu gefährden.

Auch wenn der Rohstoff Gas durch moderne Technik sehr sparsam in der Produktion eingesetzt werden könne, kann auf diesen Energieträger aktuell nicht verzichtet werden. Die heimische Industrie könnte laut Hans Stengel einen wesentlich stärkeren Beitrag bei der Einsparung von Erdgas liefern, wenn die Genehmigungsverfahren, z.B. für bestehende Flüssiggasanlagen, vereinfacht und beschleunigt würden. Die heimische Industrie könnte damit erheblich dazu beitragen, das Risiko einer Gasknappheit in Privathaushalten zu reduzieren. Dieser Weg werde aber durch bundesgesetzliche Vorgaben derzeit noch massiv erschwert. Damit stehne nicht nur die Industrie sondern auch gerade kleine, energieintensive Mittelstandsunternehmen vor erheblichen existenzbedrohenden Herausforderungen, denen die Politik aktiv und schnell begegnen müsse.

Hochtechnisiertes und nachhaltig orientiertes Familienunternehmen

Ortsvorsitzender Stefan Loh bedankte sich und betonte, dass durch die Führung in der „Ziegelei“, die nahezu jeder Donauwörther zumindest von außen kenne, die Teilnehmer einmal einen ganz anderen Einblick in ein hochtechnisiertes, energieintensives aber dennoch nachhaltig orientiertes, heimisches Familienunternehmen, erhalten konnten. Nach einer ausführlichen Abschlussdiskussion der Teilnehmer*innen, spendierte Familie Stengel noch eine Brotzeit, wodurch der Abend noch einen gemütlichen Ausklang fand. (pm)