„Die Aussage ,Frauen wollen ja nicht!', ist nichts als eine Ausrede einer von Männern geprägten Politik,“, macht Bärbel Stahl deutlich. „Es geht darum Frauen Mut zu machen und sie zu unterstützen. Und natürlich dürfen sich Frauen nicht länger klein machen lassen. Frauen seid mutig und traut euch! Wir in unserer Fraktion zeigen, dass ein Mandat und kleine Kinder gut vereinbar sind.“ Stahl berichtet wie es ihr in den drei Jahren als Fraktionsvorsitzende im Donauwörther Stadtrat ergangen ist: „Es gibt Kollegen im Stadtrat, die mich gezielt unterbrechen und andere, die mir von Anfang an Respekt entgegengebracht haben.“
Stahl resümiert: „Ich habe gelernt mich zu wehren und weiß, dass ich inhaltlich genauso fit bin wie meine männlichen Kollegen.“
Ihr Co-Vorsitzender Bezirksrat Albert Riedelsheimer stimmt ihr zu: „Es gibt typische Verhaltensmuster wie Männer Frauen in Gremien klein machen, wir werden dies künftig laut und deutlich ansprechen!“ In Donauwörth sind neun von 30 Mitgliedern des Stadtrats Frauen. „Man könnte sich das schön reden und meinen, damit stehen wir zwar im Landkreis doch ganz gut da, aber das ist unsinnig, ein Frauenanteil von unter einem Drittel ist längst nicht mehr zeitgemäß.“ Riedelsheimer sieht es als gemeinsame Aufgabe von Männern und Frauen aller politischer Gruppierungen, dies zu verändern: „Und zwar jetzt und nicht zwei Monate vor der Wahl!“
Zum Weltfrauentag gehört aber auch gerechte Bezahlung machen die beiden Donauwörther Vorsitzenden der Grünen er deutlich. Das gerade Bayern in diesem Punkt das Schlusslicht ist, finden sie blamabel: „Gerade in einem Bundesland, dass sich ständig brüstet, die Nummer Eins in Deutschland zu sein, ist es geradezu peinlich, wenn der Wohlstand zu Lasten von Frauen geht.“ (pm)