22. Januar 2020, 07:38
Kommunalwahl 2020

Landrat und CSU-Bürgermeisterkandidat diskutieren mit Ehrenamtler und Vereinsvorstände

Zu einem Ehrenamtsdialog mit Vereinsverantwortlichen aus Harburg und den Ortsteilen trafen sich kürzlich Landrat Stefan Rößle, der Harburger CSU-Bürgermeisterkandidat Bernd Spielberger und die CSU-Stadtratskandidaten im Landgasthaus „Zum Weberhans“ in Mündling. Bild: Wolfgang Stolz
Zu einem Ehrenamtsdialog mit Vereinsverantwortlichen aus Harburg und den Ortsteilen trafen sich kürzlich Landrat Stefan Rößle, der Harburger CSU-Bürgermeisterkandidat Bernd Spielberger und die CSU-Stadtratskandidaten im Landgasthaus „Zum Weberhans“ in Mündling. Der Ehrenamtsdialog ist Bestandteil einer umfangreichen, themenbezogenen Dialogreihe mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern.

Bernd Spielberger eröffnete mit einer Ehrenamtspräsentation den Dialogabend und berichtete unter anderem von seinen Erfahrungen als Vereinsvorsitzender des Motorclubs Kesseltal. Jedes Jahr organisiert er mit einem hochengagierten Team ein Event mit über 3000 Zuschauern und weiß deshalb um die Vorschriftenflut. Er dankte den anwesenden Vereinsvorsitzenden für deren wichtiges Engagement für unsere Gesellschaft und unser Gemeinwohl.

Das Ehrenamt ist ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft“, hob Landrat Stefan Rößle gleich zu Beginn hervor. Ohne das freiwillige Engagement von Menschen, die Verantwortung für ihre Nächsten übernehmen, wäre kein Sportverein, keine Feuerwehr und keine Nachbarschaftshilfe denkbar. Zur Wertschätzung der Arbeit der Ehrenamtlichen bietet der Landkreis Donau-Ries die Ehrenamtskarte an. Um die ehrenamtlich Tätigen zu unterstützen und Transparenz in Angebot und Nachfrage beim Thema Ehrenamt zu bringen haben wir im Landratsamt unter anderem das Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement aufgebaut und eine Ehrenamtsbörse eingeführt. „Diese Angebote haben sich bewährt und werden rege genutzt“, berichtete Landrat Rößle, der sich dem Dank von Bernd Spielberger an die anwesenden Vereinsvorsitzenden für deren enormes Engagement nachdrücklich anschloss.

Im Rahmen der nachfolgenden Diskussion wurden viele Ideen, Verbesserungsvorschläge aber auch Kritik und Lob geäußert. So wurde den Verantwortlichen im Harburger Rathaus durchaus bürgernahe Vereinsunterstützung zum Beispiel durch das Ordnungsamt bescheinigt. Auch die neue Homepage und der Veranstaltungskalender fanden den Zuspruch der Vereinsverantwortlichen.

Klare Kritik fanden die Diskutanten an Gesetzen, Vorschriften und Richtlinien. „Es mache mittlerweile keinen Spaß mehr, ein Vereinsfest durchzuführen“. Die unterschiedlichen Vorschriften seien teilweise nur noch mit großem Aufwand rechtssicher umzusetzen. Hier bestand ein klarer Wunsch nach Entbürokratisierung und aktiver Unterstützung durch die zuständigen Behörden.

Zuspruch fand die Idee eines regelmäßigen Ehrenamtsnewsletters durch das Landratsamt mit wichtigen Neuerungen und Hinweisen für die Vereinsarbeit. Gefordert wurde auch eine städtische Facebookseite mit Bewerbungsmöglichkeiten für Vereinsfeste und ein jährlicher Ehrenamtsabend zum gemeinsamen Austausch mit Fachreferenten. Auf den Prüfstand sollten nach Meinung der Teilnehmer auch die Umsetzung von bürokratischen Abläufen. So sei es zum Beispiel schwierig, für die städtische Versicherung alle Helferinnen und Helfer für Maibaumfest oder das Ferienprogramm namentlich vorab an die Stadt zu melden. Aktive Unterstützung für die Jugendarbeit gehörten ebenfalls zu den Wünschen der Dialogteilnehmer. Auf die Frage, was man sich vom zukünftigen Bürgermeister und den Stadträten erwarte, war den Anwesenden neben „einem offenen Ohr“ für die Vereine auch der Wunsch nach regelmäßigen Besuchen und Anwesenheit bei den Vereinsfesten und Generalversammlungen wichtig.

Die intensive Ehrenamtsdiskussion wurde durch ein eigens komponiertes Lied unter dem Motto „Vereinsmeier und Terminkalendergenie“ von Ralf Melber aus Heroldingen aufgelockert. Am Ende des Abends bedankten sich Bernd Spielberger und Landrat Stefan Rößle für die offene und ehrliche Diskussion und versprachen weiteren Austausch und die Unterstützung der Vereine. (pm)