13. Oktober 2020, 20:25
XCYDE Angels

„Ich will jetzt einen Titel holen“

Nach einer kleinen Verletzung ist Levke wieder in´s Training eingestiegen und will am Wochenende den DBBL-Pokal holen. Bild: Matthias Stark
Am Wochenende steht in Nördlingen das FinalTop4 um den Pokal im Damenbasketball an. Mit zwei Siegen können sich die Angels den Pokal holen und die abgebrochene Saison 2019/2020 noch mit einem Titel krönen. Im Interview mit Nördlingens Spielerin Levke Brodersen.

Mit Levke Brodersen hat das Team aus Nördlingen eine Spielerin verpflichtet, die Erfahrung in Pokalspielen hat. Die in Föhr geborene Levke spielte zuletzt neun Jahre in Saarlouis und ein Jahr in England, wo sie den englischen Pokal holte. Wir haben Sie zum Interview getroffen.

Levke, du bist seit Anfang September in Nördlingen. Erzähl, wie gefällt dir die Riesmetropole?
Levke: Ich war ja schon ein paar Mal als Spielerin in Nördlingen und habe da schon einen ersten Eindruck bekommen können. Nördlingen ist eine kleine Stadt, die völlig basketballverrückt ist. Dazu ist sie superschön mit der historischen Stadtmauer. Das Ries sowie der ganze Landkreis gefallen mir sehr gut.

Du warst neun Jahre in Saarlouis. Wie kam es zu der Entscheidung, dass du wechseln möchtest?
Levke: Ich bin damals mit 15 Jahren von Föhr nach Saarlouis gegangen, um professionell Basketball zu spielen. Jetzt habe ich entschieden, denn nächsten Schritt zu machen. Und den wollte ich nicht in Saarlouis machen, ich wollte mich bewusst nochmal verändern. Als dann das Angebot von Nördlingen kam, und die ersten Gespräche positiv verliefen, habe ich auf meinen Bauch gehört, und mich für Nördlingen entschieden. Vor allem die Gespräche mit dem Coach und den Verantwortlichen haben sich richtig gut angefühlt.

Dein Wechsel fiel mitten in den Lockdown. Wie wechselt man ein Team, wenn man sich nicht sehen kann?
Levke: Der Lockdown war natürlich für uns Sportler schon schlimm. Viele Kollegen haben von heute auf morgen keinen Job mehr gehabt, als die Saison abgebrochen wurde. Ich habe diese Zeit in Föhr verbracht und war via Skype und Telefon mit den Verantwortlichen aus dem Ries im Kontakt. Die Verhandlungen waren eigentlich wie immer, nur der Vetragsbeginn – im Normalfall der 01.09. – war variabel da keiner wusste, wann die Saison beginnen wird.

Am Wochenende steht nun das Final4 Turnier an. Du hast schon mal einen Pokal gewonnen, richtig?
Levke: Genau, ich war während meiner Zeit in Saarlouis ein Jahr in England, da ich für mein Studium ein Auslandsjahr gebraucht habe. Dort habe ich ein Jahr in England erster Liga gespielt und in dieser Saison haben wir den Pokal geholt. Mein erster und bislang einziger Titel.

Und nun der Pokal in Deutschland?
Levke: Der Pokal ist natürlich nun zum Greifen nahe. Eine Saison in der Liga ist lange und immer von vielen Faktoren abhängig. Hier im Final4 musst du nur zwei Spiele gewinnen, und du hast den Pokal. Dazu in der heimischen Halle, das wäre grandios. Aber das denken sich die anderen Mannschaften auch.

Du arbeitest ja neben deiner Profikarriere als Studentische Hilfskraft an der Realschule in Nördlingen. Wie ist das so, als Bundesligaprofi und Nationalspielerin an der Tafel zu stehen?
Levke: Ich glaube, für die Kinder ist das ganz cool. Ich unterrichte in vier siebten Klassen Englisch und Biologie und die Schüler haben eine jüngere Lehrerin. Da ist man dann auch noch auf einer Wellenlänge. Und natürlich haben die Schüler schon rausgefunden, dass ich hier Basketball spiele. Die erste Frage am Montag ist immer, wie das Spiel war.

Welche Ziele hast du noch in deiner Karriere?
Levke: Natürlich will ich noch einen Titel holen. Am Besten am Wochenende den Pokal. Und dann will ich nochmal international spielen. In meiner Zeit in Saarlouis haben wir mal Eurocup gespielt. Das ist definitiv noch ein Ziel von mir. Zuerst wünsche ich mir für diese Saison, verletzungsfrei zu bleiben und dass die Saison wie gewohnt gespielt werden kann.

Letzte Frage: Als Nordlicht in Bayern, Küste oder Berge?
Levke: Definitiv die Küste. Da wird es mich auch nach meiner Karriere wieder hin zurückziehen. Aber die Berge und Bayern, besonders der Landkreis Donau-Ries, sind wunderschön und ich fühle mich sehr wohl.