Anders als hier 2020 wurde in diesem Jahr zum ersten Mal die Betriebsleitergespräche Süd und Nord zusammengelegt. Bild: Celine Schulz
Am 16.07.2020 veranstaltete der Wirtschaftsförderverband Donauries e. V. im Dehner Blumenhotel in Rain am Lech das Betriebsleitergespräch Süd. Vertreter aus Unternehmen, Institutionen und Kommunen hatten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Auswirkungen des Corona-Virus zu schildern und sich auszutauschen.

„Es ist uns sehr wichtig, von den Betrieben, Behörden, Einrichtungen, Städten und Gemeinden zu erfahren, wo sie heute stehen und welche weiteren Folgen der Corona-Pandemie für die regionale Wirtschaft zu erwarten sind“, so Landrat Stefan Rößle. „Die Arbeit des Wirtschaftsförderverbandes hat zum Ziel, die Unternehmen hier in der Region zu unterstützen und miteinander zu vernetzen. Die wirtschaftlichen Entwicklungen dabei im Blick zu haben und auf diese einzugehen, ist essentiell für die Projektarbeit unseres Vereins“, ergänzt Wirtschaftsreferent Klemens Heininger.

Im Gespräch mit den Vertretern der Betriebe wurde klar, dass es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen gibt. Während Bau- und Architekturbetriebe die Auswirkungen der Corona-Krise kaum oder gar nicht zu spüren bekamen, sind vor allem Unternehmen mit Niederlassungen im Ausland und ausländischen Zulieferern stark von Umsatzeinbußen und Kurzarbeit betroffen und werden wohl auch noch in den Jahren 2021 und 2022 mit den Folgen dieser Entwicklungen kämpfen müssen. Auch Einrichtungen im sozialen Bereich haben schwere Monate hinter sich. Viele Aufträge blieben aus, Integrationswerkstätten mussten über mehrere Wochen geschlossen bleiben und an einigen Standorten sind die Mitarbeiter noch in Kurzarbeit.

Auch auf Ebene der Kommunen sind die Folgen der Corona-Pandemie zu spüren, da sowohl im Einkommens- als auch im Gewerbesteuerbereich Einnahmen wegfallen.

Michael Grathwohl, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Donauwörth, ging auch auf die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt ein. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 2,3% – dies ist ein Anstieg im Vergleich zur Quote von Juni 2019, allerdings ist dieser Wert im deutschlandweiten Vergleich noch immer sehr niedrig. Insgesamt ist für mehr als 30.000 Beschäftigte im Landkreis derzeit Kurzarbeit angemeldet, aber auch hier ist die Zahl rückläufig – der Mittelstand erholt sich also langsam und auch die Zahl der offenen Stellen ist immer noch sehr hoch.

„Das Thema Fachkräftesicherung wird auch weiterhin ein wesentlicher Schwerpunkt der Projektarbeit des Wirtschaftsförderverband Donauries bleiben, trotzdem wird und muss es auch Projekte und Aktionen für die Unternehmen geben, die aktuell stark von der Krise betroffen sind“, fasst Landrat Stefan Rößle zum Abschluss zusammen. Die Themen Ausbildung, Weiterqualifizierung von Schulabbrechern, adäquate Stellenangebote für Bewerber mit abgeschlossenem Studium, aber insbesondere auch die schwierige Suche von Auszubildenden und Facharbeitern vieler kleiner Betriebe müsse man im Auge behalten. Die Geschäftsstelle des Wirtschaftsförderverbandes Donauries hat dahingehend bereits mit der Projektarbeit bzw. der Konzeption neuer Angebote für Unternehmen begonnen. (pm)