Betriebsleitergespräch des Wirtschaftsförderverband Donau-Ries Bild: Dr. Celine Schulz
Am 1. Oktober veranstaltete der Wirtschaftsförderverband DONAURIES erneut ein Betriebsleitergespräch – dieses Mal im nördlichen Teil des Landkreises im Gasthaus zur Wallfahrt in Wemding. Vertreter aus Unternehmen, Institutionen und Kommunen hatten die Möglichkeit, ihre Erfahrungen im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Auswirkungen des Corona-Virus zu schildern und sich auszutauschen.

„Es ist uns sehr wichtig, zu erfahren, wo die Unternehmen hier in der Region stehen. Gerade in Krisenzeiten ist ein Austausch sehr hilfreich und gibt uns einen Aufschluss darüber, wie die Corona-Pandemie aus betrieblicher Sicht wahrgenommen wird“, so Landrat Stefan Rößle, 1. Vorsitzender des Wirtschaftsförderverbands DONAURIES. „Wir sehen unsere Aufgabe in der Vernetzung und Unterstützung der Donau-Rieser Unternehmen und Kommunen. Die wirtschaftlichen Entwicklungen dabei im Blick zu haben, ist essentiell für unsere Projektarbeit“, betont Klemens Heininger, Geschäftsführer des Wirtschaftsförderverbandes. „Ein sehr wichtiger Schritt war sicherlich die Einrichtung einer Corona-Seite auf unserem Wirtschaftsportal Mitte März. Hilfreiche Links und Informationen zu Soforthilfe- und Fördermöglichkeiten haben gerade zu Beginn der Krise einen guten Überblick verschafft. So konnten wir schnell und unkompliziert Unterstützung zeigen“, so Heininger.
Im Dialog mit den Vertretern der Unternehmen und Kommunen zeigt sich, dass die Auswirkungen der Corona-Krise je nach Branche sehr unterschiedlich sind. Unternehmer aus dem Handwerk berichteten, dass hier die Folgen dank einer guten Auftragslage kaum zu spüren waren. Auf Grund des fehlenden Kontakts zu den Schulen, blieben jedoch sehr viele Ausbildungsplätze unbesetzt und die Suche nach potentiellen Fachkräften wurde deutlich erschwert. Ähnliches berichteten auch Betriebe aus der Baubranche. Leichte Einbrüche waren hier insbesondere bei Projekten zu spüren, die noch in der Planungsphase waren und teilweise pausieren mussten. Hohe Umsatzverluste waren auch im Handel und Tourismus wahrnehmbar, ebenso wurde von Einbrüchen in der Textilindustrie und der Luftfahrt- und Automobilbranche berichtet. Daneben diskutierten die Vertreter der Wirtschaft auch über die Themen Ausbildung, Qualifizierung, Migration, freies Arbeitskräftepotential und die Bildungssituation im Landkreis.

Richard Paul, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Donauwörth, ging auf die aktuellen Arbeitsmarktentwicklungen ein. Er berichtete, dass die Nachfrage nach Arbeitskräften in den letzten Monaten deutlich abgenommen habe und auch die Zahl der Arbeitslosen angestiegen sei. Im Bundesvergleich stehe der Landkreis Donau-Ries mit einer Arbeitslosenquote von 2,3 Prozent im September aber immer noch sehr gut da. Paul merkte auch an, dass sehr viele Unternehmen und Arbeitnehmer von Kurzarbeit betroffen waren, die Lage sich aber nun wieder stabilisiert habe. Trotz dieser Entwicklungen blieben Fachkräftegewinnung und Fachkräftesicherung immer noch sehr wichtige Themen in der Region – dies spiegelte sich auch in den Aussagen der Unternehmer wieder.

„Fachkräftesicherung wird nach wie vor ein zentraler Punkt in der Projektarbeit des Wirtschaftsförderverbands DONAURIES sein. In den letzten Jahren ist dazu bereits sehr viel umgesetzt worden und neue Fachkräfte-Projekte sind bereits in Planung. Ebenso wichtig ist auch die Unterstützung von der Krise betroffener Unternehmen sowie die Projektentwicklung zu Themen, wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung“, merkt Landrat Stefan Rößle an. Die Geschäftsstelle des Wirtschaftsförderverbandes DONAURIES hat dahingehend bereits mit der Projektarbeit bzw. der Konzeption neuer Angebote für Unternehmen begonnen. (pm)