Alle 97 Abiturient*innen freuten sich bei der Zeugnisverleihung über ihre bestandene Reifeprüfung. Bild: Maximiliane Böckh
Bundesweit ist in diesem Jahr das Abimotto „Die Schule war öfter dicht als wir“ die unumstrittene Nummer 1. Auch am Nördlinger Theodor-Heuss-Gymnasium haben die Abiturient*innen mit Blick auf die Schulschließungen wegen der Pandemie dieses Motto gewählt.

Bereits der Gottesdienst, den die Q12-Schüler*innen gemeinsam mit ihren Religionslehrern Derek Zückert und Alexander Ott vorbereitet hatten, stand unter diesem Motto. Zugleich ging es in Anspiel, Predigt und Fürbitten ebenso um die Ungewissheit, die der Abiturjahrgang 2021 bereits durch die vergangenen Monate kennt, die aber auch in Zukunft – nicht nur pandemiebedingt – auf ihn wartet.

Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von einem Posaunenquartett, bestehend aus den Abiturient*innen Julius Bibl, Christoph Bichelmeir, Johanna Gehring und Lotte Leberzammer, sowie der Orgelbegleitung durch Simone Funk.

OB Wittner richtet einige Worte an die Student*innen

Im Anschluss fand in der Hermann-Keßler-Halle für die 97 Abiturient*innen die offizielle Zeugnisübergabe statt. Die Absolvent*innen wurden dabei jeweils von maximal zwei Gästen begleitet. Nach einem beschwingten „Jumpin‘ at the woodside“ der Bigband unter der Leitung von Andreas Nagl begrüßte die stellvertretende Schulleiterin, Dr. Renate Rachidi, die Gäste herzlich und wünschte den Abiturient*innen: „Bewahrt euch trotz des Dichtmachens eine Offenheit.“

Oberbürgermeister David Wittner ging in seinem Grußwort darauf ein, dass der Tag des Abiturs Abschluss und Anfang zugleich sei, der Freude, Erleichterung und Ungewissheit bedeute. Auch der neu gewählte Vorsitzende des Elternbeirats, Axel Lumper, gratulierte den Abiturient*innen, die ihre Reifeprüfung in einer so besonderen Zeit abgelegt haben.

Schulleiter Böse sieht Chance des Neubeginns

Schulleiter Robert Böse erklärte daraufhin, dass er bei seiner Recherche zum Abimotto lediglich unterschiedliche Resultate zum Thema „Dichte“ im Sinne von Klebstoff oder Bebauungsdichte gefunden habe, so dass er für seine Ansprache den Umweg über das Thema der Krise nehmen musste.

Daher stellte er sie unter einen Ausspruch von Viktor Frankl: „Äußere Krisen bedeuten die große Chance, sich zu besinnen.“ Diese Rückbesinnung habe nicht nur die Abiturient*innen in ihren letzten beiden Schuljahren betroffen, sondern richte sich auch an die gesamte Gesellschaft hinsichtlich der Friedens- und Umweltpolitik weltweit. „Auf diese Weise ist für alle ein Neubeginn nach Ende der Pandemie möglich“, machte Böse deutlich.

Traumabitur trotz geschlossener Schule erreicht

Nach einer weiteren Einlage der Bigband mit „Burritos to go“ erfolgte der Höhepunkt der Veranstaltung, die Übergabe der Abiturzeugnisse an den Jahrgang mit dem besten Gesamtschnitt seit Einführung des achtjährigen Gymnasiums. Die beiden besten Absolventinnen waren mit einem Traumschnitt von 1,0 Johanna Gehring und Sophia Stiller.

Stellvertretend für ihren Jahrgang hielten Hannah Meißler und Christoph Bichelmeir die Abiturrede, in der sie humorvoll nicht nur die letzten Jahre, geprägt von Generalsanierung, Digitalisierung und verschiedenen Schülerfahrten vor der Pandemie, Revue passieren ließen, sondern auch auf ihr Motto genauer eingingen. Denn die dichtgemachte Schule in den vergangenen Monaten hatte einen speziellen Lebens- und Lernrhythmus gefordert. Dank sprachen sie dabei ihren Lehrer*innen und Eltern aus.

Weitere herausragende Leistungen

Weil zudem heuer ein echtes Hofspektakel nicht möglich war, hatte sich der Jahrgang zum Abschied noch etwas Besonderes einfallen lassen. Zunächst wurde ein Film eingespielt, der ein rückblickendes Interview mit einzelnen Abiturient*innen zeigte. Abschließend überreichten Karolina Chwalisz und Jannik Riefle Oscartrophäen in verschiedenen Kategorien an Mitschüler*innen und Lehrer*innen.

Einige Schüler *innen wurden für ihre herausragenden Leistungen mit Geld- oder Sachpreisen, die von Sponsoren gestiftet wurden, ausgezeichnet:

  • Julius Bibl für das beste Abitur in Latein (Deutscher Altphilologenverband)
  • Christoph Bichelmeir und Hannah Meißler für für langjährige SMV-Tätigkeit (THG-Freundeskreis)
  • Karolina Chwalisz, Leander Demski und Anne Hartmann für überdurchschnittliche Leistungen im Fach Chemie (GDCh)
  • Kristin Deffner, Katharina Eder, Sarah Eger, Victoria Ly, Sarah Muff und Julia Vogtmann für sehr gute Leistungen (THG und THG-Freundeskreis)
  • Sarah Donderer für hervorragende Kenntnisse der französischen Sprache und Kultur (Stadt Nördlingen)
  • David Durant und Thea Stelzenmüller für überdurchschnittliche Leistungen im Fach Physik (DPG)
  • Marlene Eberhardt für das beste Abitur im Fach Englisch (Freundeskreis Markham)
  • Annika Ferber für überdurchschnittliche Leistungen im Fach Wirtschaft (Wirtschaftsförderverband Donau-Ries)
  • Johanna Gehring für das beste Abitur (Elternbeirat) und hervorragende Leistungen im Fach Mathematik (DMV)
  • Lotte Leberzammer für überdurchschnittliche Leistungen generell, besonders im Bereich Musik (Raiffeisen-Volksbank)
  • Julia Schick für die Höchstpunktzahl im Abitur (Sparkasse)
  • Sophia Stiller für das beste Abitur (Elternbeirat)

(pm)

Schulleiter Robert Böse und Oberstufenkoordinatorin Ruth Hubel gratulierten den beiden besten Abiturientinnen Sophia Stiller und Johanna Gehring zur Traumnote 1,0. Bild: Maximiliane Böckh