Bild: Ralph Sturm
Wer die Natur schützen will und dafür den richtigen Verein sucht, hat die Qual der Wahl. Zahlreiche Gruppierungen sind aktiv, aber die Ziele unterscheiden sich teilweise merklich. Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich einzubringen – jetzt auch im Donau-Ries.

Erst im April 2019 wurde die hiesige Kreisgruppe in Bayerdilling gegründet. Mit circa 280 Mitgliedern ist es noch eine der kleinsten Gruppen in Bayern, daher ist es das vorderste Ziel, in den kommenden Jahren zu wachsen. „Wir sind um jeden froh, der mitmacht“, berichtet Anna Schramm aus Münster, 1. Vorsitzende der LBV-Kreisgruppe Donau-Ries. Sie war es, die den Stein ins Rollen brachte und dem LBV hier vor Ort ein Gesicht gab. 

Anna Schramm war der Natur schon immer sehr verbunden, stellte aber oft fest, dass man mehr machen müsste, um Flora und Fauna zu helfen. Aber warum gleich einen neuen LBV-Kreisverband ins Leben rufen, anstatt sich bei einem bestehenden Verein zu engagieren? Antwort: Weil es nicht so einfach ist, als Befürworter von Jagd und Fischerei einen Naturschutzverein zu finden, mit dessen Zielen man sich selbst identifizieren kann. Beim Erwerb ihres Falknerscheins stieß die gebürtige Niederbayerin dann auf den Landesbund für Vogelschutz in Bayern – und da war ihre Suche beendet.

Einer der ältesten Naturschutzvereine

Schon 1909 wurde der LBV gegründet und ist damit eine der ältesten Naturschutzgruppen in Deutschland. Nicht nur das Wohl der Vögel, sondern Arten- und Biotopschutz im Allgemeinen hat sich der Verein seit 1968 auf die Fahnen geschrieben. „Der Name ist eigentlich irreführend“, meint Anna Schramm. Schließlich bringe es der Natur nichts, nur einen Teil von ihr bewahren zu wollen, „alles gehört zusammen.“ Nicht nur Vogelschutz, sondern ein Komplettpaket für die ganze Tier- und Pflanzenwelt bietet der LBV daher an. Wichtig sei es laut Schramm dabei, anderen nicht die eigene Meinung aufzwingen zu wollen oder mit erhobenem Zeigefinger auf irgendjemanden – wie aktuell die Landwirte – herabzuschauen. Vielmehr will die LBV-Kreisgruppe Donau-Ries Verständnis fördern und im Dialog mit Kommunen, Wirtschaft, Jägern, Fischern und Landwirten immer wieder kleine Verbesserungen erreichen. „Es gibt viel zu tun“, meint die Vorsitzende. 

Die Vorstandschaft der LBV Kreisgruppe Donau-Ries, von links nach rechts: Brigitte Kraft (Leitung LBV Bezirksgeschäftsstelle Schwaben), Nicole Wirth, Anna Schramm, Barbara Brutscher, Jesse Staber, Irmgard Götz. Bild: LBV

Verschiedenste Ansätze im Donau-Ries

Die Themen auf der Agenda sind so vielfältig wie die hiesige Natur: Der Schutz des Rotmilans und der Bienen, die Vermeidung von Lichtverschmutzung, Amphibienschutz in Kiesgruben, die Bewahrung der Lechauen, die Schaffung von Brutplätzen und vieles mehr steht auf der Liste. Zusätzlich zu Aktionen wie Nistkastenbau, Horstbewachung sowie Zählen und Kartieren der einheimischen Arten will der Verein vor allem als unabhängige, neutrale Informationsquelle auftreten. Infoabende und Stammtische befinden sich dazu in Planung, außerdem wird aktuell die Webseite als regionales Informationsportal aufgebaut. Im Bereich der Jugendförderung sind derzeit zwei Kindergruppen aktiv, eine in Donauwörth, eine in Reimlingen – so sollen schon die Jüngsten lernen, auf die Natur achtzugeben. „Wir könnten noch eine Gruppe aufmachen, wenn wir mehr Leute hätten, die sie betreuen“, berichtet Schramm, mehr Mitglieder sind einfach das A und O für die Kreisgruppe. Alle sind dazu eingeladen, mitzumachen – beim LBV kann jeder seinen Teil zum Schutz der Natur leisten.

Kontakt und weitere Informationen zur LBV-Kreisgruppe Donau-Ries finden sich im Internet unter www.donau-ries.lbv.de