Bürgermeister Gemeinde Tapfheim

Interview mit Marcus Späth

Bild: Gemeinde Tapfheim
Marcus Späth ist in Tapfheim geboren und aufgewachsen und mittlerweile Bürgermeister der 4 000-Einwohner-Gemeinde direkt am Rand des Landkreises Donau-Ries. Redakteur Thomas Oesterer hat mit ihm über sein erstes Jahr im Amt und anstehende Großprojekte gesprochen.

Guten Tag Herr Späth, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für unsere Fragen genommen haben. Sie sind mittlerweile seit etwas mehr als einem Jahr Bürgermeister der Gemeinde Tapfheim. Können Sie uns einen kleinen Einblick in Ihre Anfangszeit geben?
Marcus Späth: Die ersten 1 ¼ Jahre waren eine wirklich sehr interessante, aber auch lehrreiche Zeit. Ich hatte bereits zuvor das Glück, dass ich als Gemeinderat schon einen gewissen Einblick in die Aufgaben eines Bürgermeisters hatte. Die Anfangszeit war jetzt trotzdem noch einmal viel intensiver, als ich es mir hätte vorstellen können. Das Interessanteste war bisher die große Vielfalt meiner Tätigkeitsbereiche und Gesprächspartner – Regierung von Schwaben, Landratsamt, Deutsche Bahn, um nur einige zu nennen. Obwohl ich hier im Ort aufgewachsen bin und schon immer sehr engagiert im Vereinsleben war, durfte ich durch meine Tätigkeit neue Vereine kennenlernen und mich mit vielen Menschen aus Tapfheim und den Ortsteilen austauschen. Dieser intensive Kontakt mit den Bürgern macht mir jede Menge Freude und bestärkt mich regelmäßig darin, mit meiner Kandidatur die richtige Entscheidung getroffen zu haben.

Was macht für Sie die Gemeinde Tapfheim so besonders?
M.S.: Ich glaube hier steht an erster Stelle unser großartiges Miteinander und unsere Vereinskultur. Egal zu welcher Vereinssitzung ich eingeladen werde, überall herrscht gute Stimmung. Ich selbst bin ein echter Familienmensch und schätze deshalb einen harmonischen Umgang innerhalb der Gemeinde. Daher verwende ich seit meinem Amtsantritt auch den Begriff „Rathausfamilie“ und versuche es zu leben – mit Erfolg! Dazu zählen nicht nur meine Mitarbeiter, sondern auch meine Frau, meine Kinder und selbstverständlich alle Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv für die Gemeinde einsetzen.

Welche Projekte stehen in naher Zukunft in Tapfheim an?
M.S.: Wir arbeiten intensiv an unserer sogenannten „Neuen Mitte“ im Bereich um das ehemalige Thannheiser-Areal. Hier wollen wir die Grundversorgung aufrechterhalten und vorantreiben. Dazu zählen u.a. Betreutes Wohnen und die Lebensmittelversorgung – hier sind wir mit den Verantwortlichen bereits in intensiven Gesprächen. Ziel muss es sein, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen und damit ein attraktives Umfeld für die ortsansässigen Unternehmen und Handwerksbetriebe zu schaffen. Die „Neue Mitte“ ist eine echte Herzensangelegenheit – hier wollen wir etwas ganz Besonderes für Tapfheim schaffen. Hier sind wir auf einem guten Weg, auch wenn es noch keine konkreten Planungsentwürfe gibt. Ganz wichtig ist eine solche gemeinsame Mitte deshalb geworden, weil die Ortsteile Tapfheim, Donaumünster und Erlingshofen in den vergangenen Jahren wortwörtlich zusammengewachsen sind. Das große Ortsteildenken gibt es nicht mehr. Wir sind mittlerweile eine echte Einheit.

Was ist Ihr Lieblingsort in „Ihrer“ Gemeinde?
M.S.: Einen echten Lieblingsplatz zu nennen, fällt mir spontan wirklich schwer – auch deshalb, weil ich ganz ehrlich von mir sagen kann, dass ich überall in meiner Heimatgemeinde gerne bin. Am liebsten verbringe ich aber natürlich Zeit mit meiner Familie. Die Frage ist also weniger ein „Wo?“, sondern vielmehr ein „Mit wem?“ und da wäre meine Antwort dann „Hier in Tapfheim mit meiner Frau und meinen Kindern“.

Wenn Sie einen Wunsch für Ihre Gemeinde frei hätten, welcher wäre das?
M.S.: Da muss ich fast ein bisschen schmunzeln, weil ich mich zu einem ähnlichen Thema vor nicht allzu langer Zeit ausgetauscht habe. Der Tenor war: Oftmals wird der Weltfriede salopp als Antwort genannt, obwohl sich dahinter eine viel tiefgründigere Wahrheit versteckt. In einer Welt, die aktuell von so vielen Krisen erschüttert wird, glaube ich, dass der Wunsch nach Frieden oder zumindest nach einer sicheren Zukunft für unsere Gemeinde und die Nachfolgegenerationen durchaus vertretbar ist.

Das Tapfheimer Rathaus. Bild: Mario Karl