Uschi Müller und David Wittner vor der Gerd-Müller-Statue, die nun auf dem Gerd-Müller-Platz in Nördlingen steht. Bild: Diana Hahn
Vor genau einem Jahr, am 3. November 2022 - es wäre Gerd Müllers 77. Geburtstag gewesen - wurde in Nördlingen eine Statue zu Ehren des Ausnahme-Fußballers eingeweiht. Auf den Tag genau ein Jahr später wurde nun der Gerd-Müller-Platz, auf dem die Statue nun ihr endgültiges Zuhause gefunden hat, eingeweiht.

Zahlreiche Gäste hatten sich an der Ecke Herrengasse/Berger Straße in Nördlingen versammelt, um bei der offiziellen Einweihung des Gerd-Müller-Platzes dabei zu sein. Rund acht Monate hatte es gedauert, ehe an dem Tag an dem Nördlingens "Hadde" 78 geworden wäre, die Einweihung stattfinden konnte. Ein Meilenstein, nachdem es im Vorfeld doch arge Diskussionen um den Standort des Denkmals gegeben hatte. Erst Ende Juni 2022 hatte der Stadtrat endgültig und einstimmig entscheiden, dass die Gerd-Müller-Statue innerhalb der Stadtmauern an der Ecke Herrengasse/Berger Straße ihren Platz bekommen soll. Neben einer Nördlinger Bürgerinitiative hatte sich auch Uschi Müller, die Witwe von Nördlingens berühmtestem Sohn, für diesen Platz eingesetzt. 

2022 war die Statue im Beisein vieler Ehrengäste, darunter neben Uschi Müller auch Minsterpräsident Markus Söder, Uli Hoeneß und FC Bayern Präsident Herbert Hainer, sowie Weggehfährten wie Franz „Bulle“ Roth, Peter Kupferschmidt, Rainer Zobel und Werner Kern enthüllt worden. 

1,1 Millionen für den Gerd-Müller-Platz

Abermals drängten sich heute wieder zahlreiche Gäste um den neu gestalteten Gerd-Müller-Platz, um bei der offiziellen Einweihung dabei zu sein. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Musikern der Knabenkapelle. Oberbürgermeister David Wittner freute sich in seinen Grußworten darüber, dass die Statue nun einen "würdigen und vielleicht auch endgültigen Platz gefunden hat". Zudem sei eine bislang unscheinbare Kreuzung aufgewertet worden und ein Platz entstanden an dem man eine "gute Zeit" verbringen könne. Das Ergebnis könne sich sehen lassen, ist sich Wittner sicher. David Wittner bedankte sich beim Stadtrat für den Mut neben dem Großprojekt Hallenbad mit der Neugestaltung des Platzes ein weiteres Großprojekt mitten in der Stadt umgesetzt zu haben.

Rund 1,1 Millionen Euro wurden in den Platz investiert. 400 000 Euro davon kamen als Förderung aus dem Programm "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" der Städtebauförderung des Bundes.

Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann informierte über die Konzeption des Platzes. Für ihn sei es nicht alltäglich, dass er als Mitarbeiter in einer Behörde den Auftrag bekomme "einen nicht gerade unwichtigen Platz in einer historisch herausragenden Altstadt" zu gestalten. Diese Chance habe er sich nicht entgehen lassen wollen und habe sich dabei von Fotos inspirieren lassen, die um die Jahrhundertwende entstanden sind. Damals stand an diesem Platz vor der ehemaligen Gaststätte "Grüner Baum" tatsächlich ein Baum auf grüner Rasenfläche umgrenzt von einer Hecke. Bereits drei Monate nach der Beauftragung habe man dem Stadtrat dann einen ersten Entwurf für den Platz präsentieren können, so Eichelmann.

So steht am Ende das Denkmal von Gerd "Hadde" Müller auf Rollrasen und blickt in Richtung Daniel. Die große Platane, die als Blickfang dient, stammt aus dem Rieser Sportpark und hätte ansonsten zu Gunsten des neuen Hallenbades gefällt werden müssen. "Es hätte etliche Jahre gedauert, bis ein neu gepflanzter Baum den nötigen Umfang gehabt hätte", informierte Eichelmann. Deshalb habe man sich für die Verpflanzung entschieden. Das sei eine "spektakuläre Aktion" gewesen, erklärte Oberbürgermeister David Wittner.

Bild: Diana Hahn

Gerd Müllers Jugendfreund Helmut Wurm ließ noch einmal die Stationen der Fußballkarriere des Ausnahmefußballers Revue passieren. Im Anschluss daran übergaben Dr. Winfried Sponsel und Michael Bast ein besonderes Buch an Uschi Müller. Auf 184 Seiten haben die beiden Autoren in ihrem Buch ´Vom "Torjäger aus Nördlingen" zum "Bomber der Nation"` Gerd Müllers Anfänge in Nördlingen bis zu einem der besten Fußballer aller Zeiten nachgezeichnet.

Gemeinsam mit Uschi Müller enthüllte Oberbürgermeister David Wittner das Schild auf dem der Name des Platzes verewigt ist.