Im Fachzentrum offene Hilfen bei Stiftung Sankt Johannes fand eine eindrucksvolle Veranstaltung unter dem Titel „Depression geht uns alle an“ statt. Ziel war es, einen offenen Raum für Austausch und Information zu schaffen – über ein Thema, das viele betrifft, aber oft tabuisiert wird: psychische Belastungen, Leistungsdruck und Erschöpfung.
Branko Schäpers begrüßte für den Vorstand des Gemeindepsychiatrischen Verbundes die anwesenden Gäste. Moderatorin Steffi Gerull führte die zahlreichen Gäste mit den Worten, dass es entlastend und perspektivenerweiternd sein kann, über psychische Herausforderungen zu sprechen, in das Thema ein und führte durch den Abend. Besonders mutig sei es, sich als Betroffener zu öffnen und persönliche Erfahrungen zu teilen – ein Schritt, der an diesem Abend mehrfach eindrucksvoll gegangen wurde.
Zu den Gästen zählten:
- Beate Tutschka
- Lavinia Boldt, die offen über ihre eigenen Erfahrungen sprach
- Albert Pröller, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie
Pröller betonte, dass psychiatrische Hilfe dann notwendig sei, wenn ein subjektiver Leidensdruck besteht – idealerweise nach Rücksprache mit dem Hausarzt oder nach Vermittlung durch ein somatisches Krankenhaus oder den sozialpsychiatrischen Dienst. Besonders positiv sei, dass in Donauwörth die Psychiatrie direkt in das Krankenhaus integriert ist. Dadurch ist der Weg oft kürzer, die Anbindung besser und die Erreichbarkeit beider Angebote gut und niedrigschwellig gegeben.
Ein zentrales Thema war die Rolle des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Caritasverbandes für den Landkreis Donau-Ries e.V., dessen niedrigschwelliges und breitgefächertes Angebot sich an Betroffene, Angehörige, Arbeitgeber und andere Bezugspersonen richtet. Genesungsbegleiter, die selbst Erfahrungen mit psychischen Erkrankungen gemacht haben, leisten dabei wertvolle Unterstützung. Diese können den eigenen Genesungsweg als eine Möglichkeit der Hilfenahme weitergeben und kennen das Umfeld an Unterstützungsmaßnahmen.
Die Veranstaltung machte deutlich, wie wichtig ein gut funktionierendes soziales Netzwerk – privat wie beruflich – für den Umgang mit psychischen Erkrankungen ist.
Ein herzlicher Dank gilt dem Organisationsteam um Kerstin Gründel, Manuel Sailer und Sonya Karmazin, sowie der Stiftung Sankt Johannes, die als Gastgeberin für eine angenehme Atmosphäre sorgte. (dra)