Bild: Mara Kutzner
In einem beispielhaften Gemeinschaftsprojekt mit Schülern der Privaten Wirtschaftsschule, der Stadtverwaltung Donauwörth und den verschiedenen Religionen und Konfessionen der Stadt, wurde in einem Taschenformat all das zusammengestellt, was als wichtige Information für Pilger und Wallfahrer, ruhesuchende Reisende, aber auch für spirituelle Rastende interessant sein könnte.
Im 54-seitigen Büchlein wird nicht nur Donauwörth als Pilgerort vorgestellt, sondern auch eine kleine Checkliste, was man zum Pilgern braucht. Der wohl interessanteste Aspekt dieses Pilger-Projektes war für die Schülerinnen und Schüler der Klasse D 9, dass Pilgern nicht nur eine christliche Eigenschaft ist. Auch für andere Religionen ist eine Pilgerreise charakteristisch. Egal ob Christ, Muslim, Hindu, Buddhist oder Jude - der "Weg zu Gott" fand und findet in allen Religionen damals wie heute Anhänger.
Am Anfang stand die Idee von Tourismus-Leiterin, Ulrike Steger, die bei der Lehrerin der Privaten Wirtschaftsschule Donauwörth, Doris Glötzl, gleich auf goldenen Boden fiel. Zusammen mit der katholischen Gruppe ihrer Klasse D 9 wurde das Projekt "Pilgern in Donauwörth" in Angriff genommen. Viele gute Ideen und Anregungen kamen aus den Religionsstunden, die zusammen mit Irene Weichert und Ulrike Steger von der Städtischen Tourist-Information, als Arbeitskreise aufbereitet wurden. Beispielsweise wurde über das handliche Formal diskutiert, Für und Wider abgewogen, die Inhalte festgelegt, ja sogar "leere Seiten" für individuelle Einträge der Pilger und Wallfahrer vorgesehen und fixiert. Wichtig war auch, dass besonders schöne Naturorte in der Donauwörther Innenstadt, wie die Promenade, der Donauspitz, die Onkel-Ludwig-Anlage oder der Donauhafen als "Ort der Stille", benannt werden.
Innenstadtplan und Gottesdienstzeiten
Sämtliche Kirchen und Gebetshäuser der Innenstadt wurden im Büchlein mit aufgeführt. Hier waren unter anderem die katholische und evangelische Kirchengemeinden, die türkisch-islamische Gemeinde Donauwörth, wie auch die Freie evangelische Gemeinde und die Neuapostolische Kirchengemeinde behilflich. "Hand-in-Hand" wurde erstmals für Donauwörth eine Gesamt-Auflistung der Gottesdienst- und Gebetszeiten geschaffen. Dazu ein Innenstadtplan, um die Pilgerwege durch Donauwörth darzustellen. Hier waren die Pilgervereinigungen der Jakobuspilgergemeinschaft und die Via Romea Pilger behilflich.
Pilgern von A bis Z
Die Rubrik "Pilgern von A bis Z" erarbeiteten alle Schüler in Gruppenarbeit. "So kamen wir an eine Fülle von Aspekten für das Pilger-Alphabet, die von Sinnsprüchen und nachdenklichen Worten begleitet werden sollten", freut sich Ulrike Steger über das vorliegende Ergebnis. So findet man unter A nicht nur Apotheken für die Notfall-Versorgung, sondern auch den Begriff "Anfangen", unter D "Durchhalten" oder unter Z "Zweifel". Den wohl ungewöhnlichsten Aspekt im Pilger-Alphabet findet der Leser unter dem Buchstaben X. Dort ist folgendes zu lesen: "X-MAL BEGINNEN ... halten wir für keine Schwäche, sondern für Größe und Mut!  ,Alles beginnt mit dem ersten Schritt' ist das Motto von Johannes Aschauer und David Zwilling, die Begründer des Jerusalemweges, die uns durch die persönliche Begegnung im Oktober 2017 motiviert haben, dieses Büchlein mit Infos für Pilger zusammenzutragen."
Diese beiden bekannten Pilger wurden im Oktober 2017 zum Reformationsgedenken von OB Neudert und Ulrike Steger eingeladen, um den völkerverbindenden Jerusalemweg vorzustellen, der über den Pilgerweg der VIA ROMEA mit Donauwörth verbunden ist und als Friedensweg gilt. Die Begegnung der Projektklasse mit den beiden charismatischen Österreichern, die von ihren Erlebnissen auf dem von ihnen neu begründeten Jerusalemweg erzählten, gilt als Initialzündung für das nun vorliegende Taschenbuch "Donauwörth führt zusammen - Pilger Leitfaden von A-Z". Der Leitfaden im Taschenbuchformat ist kostenlos in den Kirchengemeinden und der Städt. Tourist-Information Donauwörth im Rathaus erhältlich. (pm)