13. März 2017, 10:00

One year to lead

Seit 1980 gibt es die Wirtschaftsjunioren im Landkreis Donau-Ries. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement in den Bereichen Wirtschaft, Ausbildung und Kultur haben sie es sich zum Ziel gesetzt die kulturelle und gesellschaftliche Landschaft des Landkreises zu bereichern.
Vorsitzender der knapp 100 Mitglieder ist derzeit Florian Seefried, der Inhaber der Seefried IT GmbH, aus Nördlingen. Noch knapp acht Monate stehen er und sein sechsköpfiges Team an der Spitze der Wirtschaftsjunioren Donau-Ries. Dann wird neu gewählt, denn jeder der einen Vorstandsposten bekleidet, darf diesen nur über einen Zeitraum von einem Jahr ausüben. Eine kurze Zeit, mag manch einer denken, denn kaum eingearbeitet, muss das Zepter auch schon weitergegeben werden. Warum das aber auch gut ist erklärt Florian Seefried: „Ein Jahr als Vorstand, das bedeutet auch, dass man ein Jahr lang ein Maximum an Power und Arbeit in den Verein steckt. Das kostet natürlich Zeit, die man an anderer Stelle abzwacken muss." Außerdem bleibe der Verein so auch immer in Bewegung und erhalte, so Seefried weiter, mit jedem neuen Präsidenten auch einen neuen Energieschub. Dieser Schub wird auch dringend benötigt, wenn es dann wieder daran geht einige Großveranstaltungen zu stemmen.
Der Berufswegekompass – Plattform für Arbeitgeber und Schulabgänger
Eine davon ist der Berufswegekompass (BWK), den der Verein bereits seit 2002 veranstaltet. Von Jahr zu Jahr wuchs die Veranstaltung und ist mittlerweile ein Erfolgsgarant. Der BWK bietet Arbeitgebern und potentiellen Auszubildenden die Möglichkeit sich von ihrer besten Seite zu präsentieren. „Das Besondere am Berufswegekompass ist die Win-Win Situation. Viele Unternehmen aus dem Landkreis, die händeringend Auszubildende suchen, können sich hier präsentieren. Auf der anderen Seite haben Schulabgänger die Möglichkeit sich für einen Beruf und einen Betrieb zu entscheiden", erklärt Seefried das Konzept des BWK und fügt hinzu „es ist die Plattform, bei der sich beide Interessensgemeinschaften treffen." Mit Harburg als Veranstaltungsort, so Florian Seefried, habe man sich für die „diplomatische Mitte" entschieden, da man versuchen wollte, sowohl Donauwörther als auch Nördlinger zufriedenzustellen.
Auch das Forum Junge Kunst ist eine Veranstaltung, die von den Wirtschaftsjunioren ins Leben gerufen wurde. Bei dieser Veranstaltung, die alle zwei Jahre stattfindet, erhalten junge Künstler die Chance auf ihre erste Vernissage. Nachdem in einem Bewerbungsprozess die Künstler ausgewählt wurden, dürfen sie ihre Exponate bei der Veranstaltung „Forum Junge Kunst" ausstellen. „Eine Jury beurteilt die Werke der Künstler und gibt ihnen eine Rückmeldung. So wissen die Künstler wo sie stehen", erzählt Seefried. Die Veranstaltung wird vollkommen von den WJ gestemmt und ist sowohl für Aussteller, als auch für Besucher kostenlos.
Unterstützer im Kampf gegen Malaria
Auch international engagieren sich die Wirtschaftsjunioren. Dafür haben sie extra den Verein NothingButNets e.V. gegründet. Mit Hilfe dieses Vereins unterstützt der Verein den Kampf gegen Malaria in Afrika. Die Wirtschaftsjunioren unterstützen die globale Kampagne, die ein weltweiter Aktionsplan zur Lebensrettung, insbesondere von Kindern in Afrika, ist. „Wir machen des Öfteren Betriebsbesichtigungen. Statt uns mit einer Flasche Wein oder ähnlichem zu bedanken, erhalten die Betriebe eine Urkunde, dass sie das Projekt
NothingButNets unterstützt haben", erzählt Seefried.
Warum es gut ist, ein Wirtschaftsjunior zu sein
Neben ihrem Engagement in der Nachwuchsförderung und im sozialen Bereich sehen sich die Wirtschaftsjunioren vor allem als Trainingsorganisation für junge Führungskräfte und Unternehmer. Jedes Mitglied kann an den zahlreichen Seminaren zu den unterschiedlichsten Themen teilnehmen und so seinen Horizont, persönlich als auch beruflich, erweitern. Aus welchem Bereich die Mitglieder kommen, spielt keine Rolle. Unter den Wirtschaftsjunioren Donau-Ries findet man auch Köche, Schreiner, Zahnärzte, Architekten, Hoteldirektoren oder Apotheker. Die Liste würde sich auch noch weiter fortsetzen lassen. „Das Gute dabei ist, dass jeder vom anderen lernen kann", so Florian Seefried. „Bei den Wirtschaftsjunioren hat man die Möglichkeit bereits unter 40 Jahren einen Posten im Vorstand zu übernehmen. In vielen Organisationen ist das meist das Privileg der älteren Mitglieder", erklärt Seefried und fügt hinzu „man muss auch nicht alles perfekt können als Vorstandsmitglied, ganz im Gegenteil, es sollen auch Herausforderungen auf die Vorstandsmitglieder zukommen, an denen sie wachsen können." Außerdem treffe man, so Seefried, Gleichgesinnte, die vor der gleichen Herausforderung stehen wie man selbst. „Bei den Wirtschaftsjunioren hat man eine gemeinsame Basis über die man sprechen kann. Man kann sich austauschen und gegenseitig helfen", sagt Seefried. Mitglied kann bei den Wirtschaftsjunioren grundsätzlich jeder Unternehmer oder jede Führungskraft werden, der oder die sich von den Themen der Wirtschaftsjunioren angesprochen fühlt. „Man wird dann zunächst für ein halbes Jahr Gastmitglied", schildert Seefried das Vorgehen und fährt fort: „Wer sich in dieser Zeit an den Themen interessiert zeigt, wird dann auch aufgenommen." Für ihre Mitglieder bieten die Wirtschaftsjunioren im Jahresverlauf ein breites Programm an. Das Angebot reicht von Betriebsbesichtigungen, Stammtischen zu verschiedenen Themen bis hin zu unterschiedlichen Konferenzen, auf welchen sich die Mitglieder mit anderen Wirtschaftsjunioren austauschen können. „Ich war vor zwei Jahren auf der Weltkonferenz und habe das internationale Flair, das dort herrschte, als sehr positiv wahrgenommen", erzählt Seefried von seinen Erfahrungen. Der Berufswegekompass und das Forum Junge Kunst – nur einige Veranstaltungen, die von den Wirtschaftsjunioren organisiert werden.
Eine Besonderheit gibt es dann auch noch in der Führungsebene des Vereins. Denn ein Vorstandsmitglied kann man nur bis zum Alter von 40 Jahren werden. „Man muss ja auch den Begriff Junioren in Wirtschaftsjunioren irgendwie rechtfertigen", sagt Florian Seefried schmunzelnd. Die Wirtschaftsjunioren haben es sich zum Ziel gesetzt, für innovatives Gründertum zu werben,
beim Übergang von der Schule in den Beruf zu helfen und auch Verantwortung für die Gesellschaft zu übernehmen. Diese Ziele spiegeln sich in den verschiedenen Projekten und Veranstaltungen, für die die Wirtschaftsjunioren verantwortlich sind, wider.
Die Wirtschaftsjunioren Donau-Ries sind Mitglied der Wirtschaftsjunioren Deutschland. Mit über 10 000 Mitgliedern sind die Wirtschaftsjunioren Deutschland der größte Verband junger Unternehmer und Führungskräfte in Deutschland. Angeschlossen sind diese wiederum dem Weltverband JCI (Junior Chamber International), der seinerseits mit über 100 000 Mitgliedern der weltgrößte Verband dieser Art ist. Weitere Informationen zu den Wirtschaftsjunioren Donau-Ries gibt es unter www.wj-donau-ries.de.