Symbolbild Bild: pixabay
In der jüngsten Sitzung des Kreisbauausschusses am vergangenen Dienstag, stellte der Radverkehrsbeauftrage des Landkreises sein Radwegekonzept für die nächsten Jahre vor.

Radfahren ist so beliebt wie nie. Nicht erst seit dem Beginn der Corona-Pandemie besinnen sich immer mehr Menschen auf das Fahrrad. Nicht nur in der Freizeit, sondern auch angesichts steigender Kraftstoffpreise, wir auch für Pendler wird das Rad als Fortbewegungsmittel interessanter, sofern es direkte und sichere Verbindungen gibt. Im Kreisbauschuss stellte Landkreis-Radverkehrsbeauftragter Alexander Wolfinger seine Vision vor.

Im touristischen Bereich berichtete Wolfinger den Gremiumsmitgliedern, sei der Landkreis in Sachen Radwege gut aufgestellt. 1000 Kilometer Radwegenetz stünden den Urlaubern hier zur Verfügung. In den nächsten Jahren soll nun aber auch das Alltagsradeln einen höheren Stellenwert einnehmen. Vor allem Direktverbindungen seien hier gefragt. Genau dafür hat Wolfinger ein Zukunftskonzept ausgearbeitet.

Sieben neue Radwege 

Konkret sehen die Pläne von Wolfinger so aus: In den nächsten 10 bis 15 Jahren sollen sieben neue Radwege entlang von Kreisstraßen entstehen. Lücken sollen dabei geschlossen und der Radverkehr insgesamt optimiert werden. So sollen an folgenden Straßen Radwege entstehen: Kaisheim-Leitheim (ca. 7,7 Kilometer), Pfäfflingen-Richtung Polsingen (ca. 9,2 Kilometer), Harburg-Buchdorf (ca. 8 Kilometer), Staudheim-Rain (ca. 3,8 Kilometer), Staatsstraße 2214-Otting-Weilheim Bahnhof (ca.5,6 Kilometer), Mönchsdeggingen-Ebermergen (ca. 11,2 Kilometer) und Hausen-Niederhofen (6,2 Kilometer).

Wolfinger betonte, dass der kontinuierliche Ausbau des Radwegenetzes im Dialog mit den Kommunen erfolgen solle und man bei geeigneten Förderprogrammen schnell handeln müsse, gerade deshalb sei es wichtig einen fertigen Plan zu haben. Beim Ausbau des Radwegenetzes, sollen, do der Radverkehrsbeauftragte, vorhandene Wegführungen mitgenutzt werden, um Flächenverbrauch und Versiegelung zu reduzieren. Das größte Problem stelle bei diesem Vorhaben der Grunderwerb da, erläuterte Wolfinger. 

Das sagen die Fraktionen

Gottfried Hänsel (CSU/JB-AL) hält die Planungen für einen guten Ansatz. Albert Riedelsheimer (Grüne/Frauen/Linke) sieht das Konzept als ersten wichtigen Schritt und betonte dabei nochmal den Unterschied zwischen Alltagsradverkehr und touristischem Radverkehr. Für das Konzept müssten auch ausreichend Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt werden. Ansonsten mache das "keinen Sinn". Auch Erwin Seiler (PWG/ÖDP/FDP), Rita Ortler (SPD) sowie Michael Bosse (Freie Wähler) stimmten dahingehend überein, dass aufgrund des immer weiter zunehmenden Radverkehrs der Bau neuer Verbindungen sinnvoll sei.

Nur Alois Schiegg (CSU/JB-AL-Fraktion) sah das Konzept kritisch und stellte infrage, ob es überhaupt genügend Arbeitnehmer gebe, die mit dem Rad zur Arbeit fahren, wenn die Arbeitsstelle mehr als fünf Kilometer entfernt läge. Zudem müssten die Kosten, die für die Radverbindungen an den Kreisstraßen entstehen, alle Kommunen über die Kreisumlage tragen. Auch die, die ihre Hausaufgaben in Sachen Radwege bereits gemacht haben, gab Schiegg zu bedenken. Dementsprechend stimmte Schiegg auch gegen den Beschluss.

Mehrere Anträge bezüglich der Finanzierung des Konzeptes wurden bereits eingereicht. Landrat Stefan Rößle bat die Fraktionen sich auf ein gemeinsames Konzept zu verständigen.