Die PV-Anlage auf dem Dach des Donauwörther Gymnasiums. Bild: LRA Donauwörth
In der ersten Kreisbauausschusssitzung nach der Sommerpause wurde der Energiebericht 2021 vorgestellt. Zwar waren die Gesamtkosten im Vergleich zum Vorjahr geringer, für das Jahr 2022 geht das Landratsamt jedoch von einer deutlichen Steigerung aus.

Die Themen Energieknappheit und steigende Energiekosten sind aktuell in aller Munde. Die wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges sind täglich beim Einkaufen im Supermarkt und insbesondere beim Tanken und Heizen spürbar. Nicht nur für den Privatsektor, sondern auch für das Landratsamt und seine öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Bauhöfe und Sporthallen bedeutet dies Mehrkosten beim Energie- und Stromverbrauch. Jetzt wurde in der Bauausschusssitzung des Kreistags der aktuelle Energiebericht vorgestellt. Dieser zeigt die Energieverbräuche für das Jahr 2021 - die aktuelle Krise und die Mehrkosten für das Landratsamt werden also erst im kommenden Energiebericht abgebildet sein.

Rößle: Landkreis auf dem richtigen Weg

Insgesamt umfasst die energetische Analyse 17 öffentliche Einrichtungen des Landkreises Donau-Ries. Schon bei erster Betrachtung des Berichts auffällig: Obwohl in den vergangenen einige Gebäude hinzugewonnen wurden, sind die Energiemenge und damit verbunden auch die Energiekosten zurückgegangen. So belaufen sich die Gesamtkosten für das Jahr 2021 auf 913.931 Euro, rund 70.000 Euro weniger als im Vergleich zum Basisjahr (2011-2013). 45 Prozent (411.451 Euro) entfallen dabei auf Wärmekosten, 46 Prozent (420.646 Euro) auf Stromkosten und 9 Prozent (81.834 Euro) auf Wasser bzw. Abwasser. Diese Entwicklung kann laut Landratsamt u. a. auf die frühzeitige und konsequente Umstellung auf Ökostrom und die Installation von PV-Anlagen zurückgeführt werden. "Das Thema Energie spielt eine gewichtige Rolle. Die aktuellen Zahlen zeigen aber, dass wir auf dem richtigen Weg sind und diesen auch in Zukunft weiterhin konsequent verfolgen müssen", so Landrats Stefan Rößle. Kreisrat Reinhold Bittner (CSU) pflichtete bei: "Es war wichtig, dass wir uns dem Thema Energie so frühzeitig angenommen haben. Wir sind auf einem guten Weg, weil wir einen gesunden Mix haben."

Weitere PV-Anlagen in Planung

Besonders erfreulich aus Sicht des Landkreises: Während die Gesamtemissionen durch Wärme und Strom im Basisjahr noch bei 2626 Tonnen lagen, sind diese mittlerweile um fast die Hälfte gesunken und wurden 2021 vom Landratsamt mit nur 1450 Tonnen ausgewiesen. Maßgeblichen Anteil daran hat seit 2017 der Bezug von Ökostrom bei allen Liegenschaften. Dadurch entstehen nur sehr geringe CO2-Emissionen. "Außerdem wirkt sich der Einbau der Pelletheizung im Gymnasium Donauwörth Positiv auf die CO2-Bilanz aus", erklärt Joachim Aurnhammer, Fachsbereichsleitung Kommunaler Hochbau und Energiewirtschaft, während seiner Ausführungen.

Auch in Zukunft soll weiterhin an der positiven Entwicklung des Energieberichts gearbeitet werden. Deshalb arbeitet das Landratsamt Donau-Ries mit Hochdruck an der Umsetzung weiterer PV-Anlagen. So werden derzeit PV-Anlagen am Gymnasium Donauwörth und am Schulzentrum in Rain gebaut und auch bei weiteren Neubauten sollen PV-Anlagen zumindest in die Planung mit einbezogen werden. Gleiches gilt für das Umstellen der Wärmeversorgung auf regenerative Energien. Prominentestes Beispiel: Zusammen mit Gebäudes des gKU und der Stadt Donauwörth sollen die Berufsschule Donauwörth, FOS/BOS Donauwörth und die Staufferparkhalle an das geplante Wärmenetz Neudegger Allee angeschlossen werden.

Landratsamt will mit gutem Beispiel voran gehen

Trotz der zahlreichen Maßnahmen ist aufgrund der Energiekrise bereits zum jetzigen Zeitpunkt mit Mehrkosten für das Haushaltsjahr 2023 zu rechnen. Aktuell geht das Landratsamt mit einer Erhöhung der Energiekosten für Gas um circa 150.000 - 200.000 Euro aus - die Reduzierung der Mehrwertsteuer ist hier noch nicht berücksichtigt. "Die Stromkosten betreffend, kann noch keine finale Einschätzung gegeben werden, da die neuen Stromverträge derzeit zentral für mehrere Kommunen ausgeschrieben sind und noch keine Preise bekannt sind", so Aurnhammer. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat sich das Landratsamt dazu entschlossen, einige Sofortmaßnahmen durchzusetzen. In den Büros des Landratsamtes wird deshalb eine Höchsttemperatur von 19 Grad vorgegeben. Außerdem werden sowohl die Schulen als auch Hausmeister zeitnah zum Thema "Energiesparen" geschult. "Auch wenn das Landratsamt bei Weitem nicht den größten Energieverbrauch im Landkreis hat, haben wir doch eine Vorbildfunktion, deshalb halte ich die Maßnahmen durchaus für berechtigt", pflichtete Kreisrat Albert Riedelsheimer (Bündnis 90/Die Grünen) bei.