Zu den zu sanierenden Straßen in Nördlingen gehört u.a. die Münzgasse (links). Vorbild könnte der nahegelegene Koppenhof sein (rechts), der bereits 2017 neu gestaltet wurde. Bild: Maximilian Bosch
Nach welchen Regeln soll in der Nördlinger Altstadt künftig gepflastert und asphaltiert werden? Der Bauausschuss hat entschieden, ein externes Büro zu beauftragen, dass sich dem Thema widmen soll.

Nachdem eine Abstimmung über die Beauftragung eines externen Büros für die Erstellung eines Oberflächenkonzepts im ersten Anlauf vertragt wurde, konnte sich die Stadtverwaltung am Dienstag über eine mehrheitliche Zustimmung der Bauausschussmitglieder freuen. Das Ziel soll laut Stadtbaumeister Hans-Georg Sigel eine Konzeption sein, die verschiedenste Interessen vereinbart, die sowohl historisch-gestalterisch, als auch für geh- oder sehbeeinträchtigte Menschen einen Mehrwert bietet und das Stadtbild Nördlingens harmonisch in Einklang bringt. Weder sei es geplant, einen „Einheitsbrei“ zu schaffen, noch bestehende, sanierte Oberflächen über den Haufen zu werfen. Die Kosten von 30.000 Euro, von denen bei einer Förderung in Höhe von 60 Prozent durch die Regierung von Schwaben noch 12.000 Euro bei der Stadt hängen bleiben, sieht die Verwaltung als gut investiert an.

Antrag der CSU-Fraktion findet keinen Anklang

Anders sah es die CSU, die mit einem Antrag diese Woche ein alternatives Vorgehen vorstellte. Wie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jörg Schwarzer ausführte, sei man im Laufe verschiedener Sanierungen in den vergangenen Jahren schon bei einem gelungenen Konzept angelangt, an dem man festhalten solle. Die Oberflächengestaltung sei es wert und mache es notwendig, „dass wir als gewählte Nördlingerinnen und Nördlinger uns damit befassen“, so Schwarzer. Nach Auffassung seiner Fraktion solle zum jetzigen Zeitpunkt kein externes Gutachten in Auftrag gegeben werden. Vielmehr solle der Bauausschuss selbst bei einem Rundgang durch die Altstadt eine Bestandsaufnahme machen, bei der zusammen mit Verwaltungsmitgliedern und Stadtheimatpfleger verschiedene Oberflächen begutachtet und verglichen sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile dargelegt werden sollen. Für die anstehenden Sanierungen der Münzgasse und der Henkergasse solle außerdem die Oberfläche ohne weiteres Gutachten vom Ausschuss festgelegt werden, über eine externe Expertise könne danach entschieden werden.

Das fand im Rest des Ausschusses keinen Anklang. Für die Beauftragung eines externen Büros sprachen sich Rita Ortler für die SPD, Wolfgang Mussgnug für Grüne-Frauenliste, Johannes Ziegelmeir für die PWG sowie Günther Wiedemann für die Stadtteilliste aus. Als Gründe wurden die dank der Förderung günstigen Kosten genannt, ebenso wie die Sinnhaftigkeit eines „ungetrübten Blicks“ von außen. Wie Stadtrat Ziegelmeir anmerkte, werde sich der Ausschuss auch mit einem Konzept sicher nicht von außerhalb vorschreiben lassen, wie man die Straßen zu machen habe, der Stadtrat behalte immer die Entscheidungsgewalt.

Der Antrag des CSU wurde dann auch mit elf zu fünf Stimmen abgelehnt, der Verwaltungsvorschlag mit elf zu fünf Stimmen angenommen. Dennoch kann die CSU für sich als Erfolg verbuchen, dass der vorgeschlagene Rundgang auch nach Ansicht der Verwaltung stattfinden soll und die Ergebnisse im Konzept berücksichtigt werden sollen. Oberbürgermeister David Wittner dankte der Fraktion überdies für ihren engagierten Diskussionsbeitrag.