Annegret Kramp-Karrenbauer bei ihrer Rede in Nördlingen Bild: Maximilian Bosch
Respekt und Anerkennung waren die Themen, über die die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer auf Einladung von MdB Ulrich Lange am Freitagmittag im Nördlinger Schrannensaal sprach – Respekt vor Einsatzkräften, vor Soldaten, vor Landwirten, aber auch vor Politikern.

OB-Kandidat Steffen Höhn war „überwältigt vom großen Zuspruch“. Der Schrannensaal war voll bis auf den letzten Platz, nicht jeder der wollte, konnte am Ende hineingelangen. Kein Wunder, schließlich kommt es nicht alle Tage vor, dass eine CDU-Vorsitzende und Verteidigungsministerin in Nördlingen vorbeischaut. „Das hatten wir meines Wissens noch nie bei uns“, sagte Lange, der das (wieder) gute Miteinander von CDU und CSU bei diesem Besuch betonte.

Steffen Höhn lobte Kramp-Karrenbauer, die zuvor die Kaserne in Dillingen besucht hatte, als eine Erneuerin, die momentan das Adenauer-Haus umbaue und ein neues Grundsatzprogramm für die CDU auflege. Ihr Besuch in Dillingen und Nördlingen sei hervorragend geeignet, um zu sehen, wie es vor Ort zugeht. Hinsichtlich großer Projekte sei Nördlingen schließlich auf starke Partner angewiesen, um etwas zu bewegen, so seien zum Beispiel der Wemdinger Tunnel, die Behördenverlagerung, das Hallenbad, Fortschritte im Krankenhaus und an der Hochschule nur dank guter Kontakte möglich. „Nördlingen hat starke Partner in der Vergangenheit gebraucht und wird sie auch in Zukunft brauchen“, meinte Höhn, und nannte MdB Ulrich Lange, MdL Wolfgang Fackler, Bezirksrat Peter Schiele und Landrat Stefan Rößle als solche – und wenn Nördlingen das wolle, werde auch er als Oberbürgermeister so ein starker Partner sein.

AKK von großem Interesse begeistert

Kramp-Karrenbauer selbst zeigte sich beeindruckt vom vollen Schrannensaal, zumal an einem Freitagmittag – das habe man nicht immer. Sie sei an diesem Tag nach Nördlingen gekommen, um Steffen Höhn im Wahlkampf zu unterstützen. Er vertrete eine neue Generation von Kommunalpolitikern, deren Engagement gar nicht hoch genug eingeschätzt werden könne. „Sie haben einen sehr guten Kandidaten hier, machen sie was daraus“, meinte die CDU-Vorsitzende.

Anlässlich des Beginns eines neuen Jahrzehnts bezog Kramp-Karrenbauer Stellung zu einigen Zukunftsthemen in Deutschland. Es sei nun an der Zeit, die Weichen für das Deutschland zu stellen, das man im Jahr 2030 sein wolle: wirtschaftlich erfolgreich, ein Vorreiter der digitalen Welt und klimafreundlich. Nachhaltig und verantwortlich mit Blick auf folgende Generationen zu wirtschaften sei nämlich keine Erfindung der Grünen oder von Greenpeace, sondern so habe das die Union schon immer gemacht. Die Reden von Donald Trump und von Greta Thunberg in Davos – der eine leugnet das Klimaproblem komplett, die andere prophezeit die Katastrophe – enthielten laut AKK beide nicht den richtigen Weg in die Zukunft, vielmehr müsse ein Mittelweg mit technischen Lösungen gefunden werden. Klimafreundlich und wirtschaftlich erfolgreich zugleich sein: „Wenn es einer kann, dann wir, die Union“, so die CDU-Vorsitzende.

Von links: MdB Ulrich Lange, Landrat Stefan Rößle, CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer, Bezirksrat Peter Schiele und OB-Kandidat Steffen Höhn Bild: Maximilian Bosch

Respekt und Zusammenhalt

Ein „klimafreundliches Deutschland“ wollte Kramp-Karrenbauer auch so verstanden wissen, dass das soziale Klima wieder gerade gerückt wird. Dieses sei durch Populisten, besonders von rechts, verschoben worden. Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr, die angegriffen werden, Politiker, die inklusive ihrer Familien bedroht werden: Das sei heute leider an der Tagesordnung. Im Bundestag, meinte Kramp-Karrenbauer, sei sie oft Zeuge von Äußerungen AfD-Abgeordneter, „die zum Glück nicht immer an die Öffentlichkeit gelangen. Die AfD hat mit Bürgerlichkeit nichts zu tun.“

Auch zu den Protesten vor der Tür, wo Landwirte und Friedensaktivisten demonstrierten, äußerte sich die Rednerin. Für die Landwirte forderte AKK Respekt, und die engen Spielräume, die man in Brüssel zugunsten der Bauern ausreizen könne, wolle man nutzen. Vor den Kriegsgegnern habe sie Hochachtung, es gebe kaum etwas wertvolleres, als sich für den Frieden einzusetzen. Was sie aber nicht akzeptieren könne sei, wenn Soldaten – Menschen, die Deutschland dienen – als Mörder bezeichnet würden. Soldaten hätten den Rückhalt der Bevölkerung verdient. Eine gute Armee wie die Bundeswehr gehöre zum Frieden dazu, meinte die Verteidigungsministerin.

Gegen Ende ihrer Rede beschwor Kramp-Karrenbauer den Zusammenhalt der Schwesterparteien CDU und CSU: Man könne sich zwar mal streiten, aber wenn es so laufe wie 2018, „dann zerstören wir uns selbst.“

Rößle schwor ein auf die Kommunalwahl

Landrat Stefan Rößle dankte Annegret Kramp-Karrenbauer für ihren Besuch und wünschte ihr, dass in der politischen Debatte der „Trumpismus“ verschwinde und die sachliche Diskussion wieder Einzug halte. Dafür brauche es Politikerinnen wie sie, denen die Bürger vertrauen könnten.

Hinsichtlich der Kommunalwahl am 15. März sprach Rößle von Steffen Höhn als einem engagierten, interessierten und ideenreichen Kandidaten: „Er wird ein Super-Oberbürgermeister für Nördlingen sein.“ Hinsichtlich seiner eigenen Kandidatur für eine weitere Amtszeit als Donau-Rieser Landrat erinnerte Rößle an die Spitzenposition, die der Landkreis in Bayern und teils auch in Deutschland einnehme. „Ich tät‘s gern weiter machen“, so Stefan Rößle am Ende eines bemerkenswerten CSU-Neujahrsempfangs.