Bild: Sarah Herrmann / Stiftung Sankt Johannes
Mit einem fulminanten „We will rock you“ eröffnete der Mitarbeiterchor der Stiftung Sankt Johannes das diesjährige Benefiz-Sommernachtskonzert am Marxheimer Hauptstandort und stimmte die Besucher damit auf den weiteren Verlauf des Abends ein. Denn dieser folgte keineswegs gängigen (Hör-)Mustern. Vielmehr drehte sich alles darum, verschieden, gar anders zu sein -  ohne dass dieses ‚andere‘ gleichbedeutend mit dem ‚anormalen‘ sein muss. Eine gelungene musikalische Neuinterpretation der berühmten Weizsäcker-Aussage „es ist normal, verschieden zu sein“, die viele Überraschungen für die Besucher bereithielt. Insgesamt kamen dabei rund 440 € zugunsten des gemeinnützigen Fördervereins Sankt Johannes e.V. zusammen.
Marxheim/Schweinspoint - Dass dies ein „etwas anderes Sommernachtskonzert“ werden würde, war spätestens nach dem grandios vorgetragenen Sprechgesang von Thomas Hurler in „We will rock you“ hörbar. Während der inklusive Chor – bestehend aus Mitarbeitern und Klienten der Stiftung Sankt Johannes – den englischsprachigen Chorus mit ihren Stimmen, Händen und Füßen intonierten, brillierte Hurler mit zwei eigens getexteten Rap-Strophen auf deutsch. Begleitet wurde die Combo von vier Berufsmusikern aus dem Augsburger Umland, die dem Konzert eine etwas andere, ja eine poppige Note bescherten. Unter der musikalischen Gesamtleitung von Hans-Ulrich Höfle glänzte vor allem Samuel Holzhauser an der Gitarre, der mit seinen Soli auch den letzten Besucher zum Mitwippen animierte.
Verschieden sein ist fabelhaft
Wie ein bunter Faden zog sich das Konzertthema durch die einzelnen Programmpunkte. Englische Songtitel wurden kurzerhand ins Deutsche übersetzt und riefen beim Publikum große Begeisterung hervor. „Wir sind die Welt – und sind Teil eines Regenbogens“ lautete die Kernbotschaft, die durch lyrische Texte ergänzt wurde. Die Frage nach der Normalität hebelte Pastoralreferent Alois Widmann mit dem Gedicht ‚Normal‘ von Wilfried Bieneck gekonnt aus und appellierte damit für mehr Menschlichkeit miteinander und Verständnis füreinander. Schließlich sei es normal, verschieden zu sein – so wie es schon der ehemalige Bundespräsident Richard Weizsäcker Anfang der 1990er Jahre formulierte. Höhepunkt des Abends war der Auftritt des Johannes Chor, der mit seiner deutschsprachigen Interpretation des Gospel-Klassikers „Er hält die ganze Welt in seiner Hand“ die Besucher zum Mitsingen und Mitbewegen einlud.
Als Zeichen der Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft ließen die Besucher und Chormitglieder abschließend bunte Luftballons in die Luft steigen, was zu einem herrliches Farbenspiel am Abendhimmel über Marxheim führte. „Besonders gefreut hat uns, dass so viele Freunde, Nachbarn und Bürger aus der Gemeinde, mit denen die Stiftung schon viele Jahre in einer großartigen Gemeinschaft lebt, unserer Einladung gefolgt sind“, resümiert Chormitglied Marianne Pressler den Konzertabend. Sie und ihre Kollegin Julia Kourdy, die auch privat gerne singen, kamen 2011 auf die Idee, einen Stiftungs-Mitarbeiterchor ins Leben zu rufen. Was anfangs als Projekt zur musikalischen Begleitung des stiftungsinternen Weihnachtsfestes gestartet war, hat sich unlängst zu einer festen Institution in der Stiftung entwickelt. Der Chor probt jeden Donnerstagabend für eineinhalb Stunden am Marxheimer Hauptstandort und ist auch für Nicht-Mitarbeiter offen. Neue Gesichter und frischer Wind sind jederzeit willkommen. Bei Interesse gerne an die Stiftung Sankt Johannes per Mail info@sanktjohannes.com oder telefonisch unter 09097 809 0 wenden. (pm)