Basketball

Eigner Angels Nördlingen scheitern an hoher Hypothek in Saarlouis

Bild: Michael Soller
Nach hartem Kampf mussten die Bundesligabasketballerinnen der Eigner Angels Nördlingen die Stärke der Saarlouis Royals anerkennen. Beim 70:82 (9:30, 18:15, 12:16, 31:21) blieb die erhoffte Aufholjagd unbelohnt – trotz starker individueller Leistungen.

Dass die Royals in eigener Halle ein schwer zu knackendes Brett sein würden, war den Nördlingerinnen bewusst. Doch wie dominant die Gastgeberinnen von Beginn an auftraten, überraschte dann doch: Mit kompromissloser, aber sauberer Verteidigung ließen sie den Angels kaum Luft zum Atmen. Besonders Dreierschützin Sam Ashby wurde früh eng gedeckt, während Saarlouis offensiv von der ersten Minute an heiß lief. Fast jeder Wurf fand sein Ziel, das Publikum tobte, und Coach Kuusi sah sich gezwungen, schon nach fünf Minuten beide Auszeiten zu nehmen. Ohne die verletzte Sophia Nolan und somit nur zu acht angereist, lagen die Angels nach dem ersten Viertel bereits deutlich zurück.

In der Viertelpause fand Kuusi die richtigen Worte – Nördlingen kam bissiger aus der kurzen Ansprache, agierte aggressiver in der Defense und zielstrebiger im Angriff. Doch die Royals blieben eiskalt. Immer wieder trafen sie unbedrängt von außen und beeindruckten mit starker Trefferquote: 47 Prozent ihrer Dreier und sogar 61 Prozent der Zweier fanden den Weg in den Korb. Auch in den Statistiken spiegelte sich ihre Überlegenheit wider – 21:17 Rebounds, 12:3 Assists und 8:1 Steals sorgten für eine verdiente 45:27-Halbzeitführung.

Nach dem Seitenwechsel zeigten die Angels Moral. Punkt um Punkt kämpften sie sich heran, ohne den Rückstand in den einstelligen Bereich drücken zu können. Die offenen Würfe wollten einfach nicht fallen, und Saarlouis überstand seine kurze Schwächephase unbeschadet. Angetrieben von Liga-MVP Martha Burse setzten die Royals im dritten Viertel nochmals einen Zwischenspurt und bauten ihre Führung vor dem Schlussabschnitt weiter aus.

Doch die Angels gaben sich nicht geschlagen. Das starke Duo Sam Ashby und Nicole Fransson brachte ihr Team mit einigen sehenswerten Treffern noch einmal heran und zwang Ex-Angels-Coach Matiss Rozlapa zu einer Auszeit. Am Ende fehlten Kraft und Zeit, um das Spiel tatsächlich zu drehen.

Mit letzter Energie kämpften die acht verbliebenen Nördlingerinnen bis zum Schluss, allen voran Nicole Fransson (27 Punkte, 14 Rebounds) und Sam Ashby (23 Punkte). Letztlich wog aber die frühe Hypothek aus dem ersten Viertel zu schwer, um das Spiel noch einmal offen zu gestalten.

Schon am Sonntag wartet die nächste Mammutaufgabe: Dann gastiert der amtierende Deutsche Meister aus Keltern in der Hermann-Keßler-Halle – und fordert die Eigner Angels erneut bis an ihre Grenzen.

Eigner Angels Nördlingen: Fransson (27/14 Rebounds), Ashby (23), Schinkel (11), Pupkeviciute (5), Ndi (2), Haslé-Lagemann (2), Mayer, Koch.
Saarlouis Royals: Burse (18), Koskimies (13), Shoup-Hill (13) u.a.(dra)