Hochkonzentriert starteten die Eigner Angels in die Partie gegen Keltern. Es entwickelten sich rasante zehn Minuten, in denen die Rieserinnen der knallharten Defense der Gäste immer wieder entwischten und zu schnellen Punkten kamen. Ohne die langzeitverletzten Lisa Bertholdt, Anna Löffler und Sophia Nolan war es aber von Anfang an schwierig, den Gästen ein Bein zu stellen. Dennoch zauberte die Offensive der Kraterbasketballerinnen einen Ball nach dem anderen in die Reuse der Gäste, die sich das sicherlich anders vorgestellt hatten. Der 22:16-Viertelstand war hochverdient und begeisterte die rund 500 Zuschauer in der Hermann-Keßler-Halle.
Der zweite Durchgang begann mit einem Rosic-Dreier. Keltern, das am Mittwoch noch im EuroCup startete und im dritten Spiel den dritten Sieg einfuhr, erhöhte die Schlagzahl und war bereits in der elften Minute an den Gastgeberinnen dran (22:20). Ein erfolgreicher Freiwurf von Schinkel und ein erneuter Rosic-Treffer bedeutete Gleichstand (23:23, 12. Min.). Der Führungsverlust kurz danach und ein leichter Ballverlust nach erfolgreicher Full-Court-Presse des Tabellendritten veranlasste Nördlingens Coach Kuusi, seine Damen zum Gespräch zu bitten.
Die Stars punkteten sicher von der Freiwurflinie und zwei Mandic-Dreier in der 18. Minute bedeuteten erstmals eine zweistellige Führung für die Gäste (44:33). Doch beinahe mit dem Halbzeitpfiff konnte Fransson auf ein aus Nördlinger Sicht erfreuliches 38:46 verkürzen. Es waren gute erste 10 Minuten, die der Tabellensiebte auf das Parkett zauberte. Auch die zweiten zehn Minuten waren trotz des 16:30-Viertelverlustes ansehnlich. Man konnte bei den Rebounds gut mithalten, hielt die Turnovers auf ein erträgliches Maß (9 gegenüber 10 bei Keltern) und auch die Wurfquote war mit 45 Prozent besser als man erwarten durfte.
Keltern dreht in Hälfte zwei auf
Nichts mehr Anbrennen lassen wollten die Rutronik Stars in der zweiten Halbzeit. Ehe es sich die Einheimischen versahen, kassierten sie einen 0:10 – Lauf und einen 38:56-Rückstand.
Zwei Auszeiten, von Kuusi schnell hintereinander genommen, sollten Besserung bringen. Aber die Angels hatten es nun schwer, in Korbnähe der Stars zu kommen, zu stark war der Verteidigungsdruck. Keltern punktete nach Belieben weiter, erst in der 27. Minute fand die Nördlinger Offensive wieder den Weg zum und in den Kelterner Korb (46:63). Man merkte nun deutlich, dass der hohe Einsatz der Angels in Halbzeit eins seinen Tribut forderte.
Angels kämpfen bis zur Erschöpfung
Doch ungeachtet dessen gab sich das Nördlinger Team nicht auf, auch wenn schwer erarbeitete Würfe nicht durch den Ring wollten oder Freiwürfe ihr Ziel verfehlten. Mit 49:65 ging es in das letzte Viertel. Hier dominierte der Eurocup-Teilnehmer beinahe nach Belieben und spielte seine internationale Klasse aus. Die Nördlingerinnen wehrten sich tapfer und gingen an und über ihr Leistungslimit. Sinnbildlich die Auswechslung von einer völlig erschöpften Nicole Fransson (18 Punkte /7 Rebounds /4 Steals) mit schmerzverzerrtem Gesicht eine Minute vor Ende (60:80).
Es gelang Keltern, Nördlingens Sam Ashby (10), deutlich unter ihrem sonstigen Punkteschnitt zu halten. Dafür aber performte Laura Schinkel mit 18 Punkten deutlich über ihrem Schnitt von neun Punkten. Die 63:83-Niederlage geht in Ordnung und macht Hoffnung auf die kommenden Spiele in Marburg und zu Hause gegen Freiburg. (dra)
Die Teams im Überblick
Es spielten für die Eigner Angels außerdem: Pupkeviciute (3), Ndi (3), Haslé-Lagemann (4), Mayer (5), Koch. Freiwürfe: 18/25 (72%), 33 Rebounds
Bei Keltern fielen besonders auf: Wilke (17), Mandic (15), Rosic (12). Freiwürfe 25/27 (93%), 36 Rebounds