Riesbahn „nicht mehr hinnehmbar!“ - Offener Brief an die Deutsche Bahn

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Die Riesbahn sorgt immer wieder für Probleme im Donau-Ries und benachbarten Ostalbkreis. Daher haben nun die Bürgermeister von Nördlingen und Aalen einen offenen Brief an die neue Bahnchefin verfasst.

Die Riesbahn, die Aalen mit Nördlingen verbindet und auch den Streckenabschnitt von Nördlingen nach Donauwörth umfasst, gehört zu den Lebensadern der Region. Sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr verbindet sie Zentren auf bayerischer und baden-württembergischer Seite. Dazu ist sie ein wichtiger Baustein der Verkehrswende im ländlichen Bereich. Daher ist ein sicherer Fahrplan auf dieser Bahnstrecke unabdingbar, um den verkehrstechnischen Bedürfnissen der Region weiterhin gerecht zu werden.

Aus diesem Grund haben sich die Bürgermeister der Städte Nördlingen, Oberbürgermeister David Wittner, und Aalen, Oberbürgermeister Frederick Brütting, in einem offenen Brief an die neue Bahnchefin Evelyn Palla gewandt. Darin machen sie auf die Zustände auf der Riesbahn aufmerksam, die als „nicht mehr hinnehmbar“ bezeichnet werden. Zudem wird auf das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hingewiesen, welches schon Ende 2022 warnte, „die Riesbahn dürfe nicht abgehängt werden“.

Forderungen aus dem Offenen Brief

Daher haben David Wittner und Frederick Brütting klar formuliert, welche Schritte erwarten werden, „um die Situation zu stabilisieren“.

  • Verlässliche Instandhaltung und ausreichende Personalbesetzung: Keine weiteren Zugausfälle, weil Stellwerke unbesetzt sind oder Inspektionen kurzfristig verschoben werden müssen.
  • Klarer, frühzeitiger und koordinierter Bau- und Sperrfahrplan: Eingriffe müssen gebündelt werden und Baustellen mit entsprechender Personalstärke schnellstmöglich abgearbeitet werden. Wiederholte, kurzfristige Sperrungen sind für Fahrgäste und Kommunen nicht tragbar.
  • Verlässlicher, gut organisierter Schienenersatzverkehr: Mit klaren Haltestellen, ausreichender Kapazität und vollständiger Integration in die digitalen Informationssysteme.
  • Transparente Perspektive für die Modernisierung der Strecke: Verknüpfung der bundesweiten Sanierungsstrategie mit den konkreten Ausbauzielen hier vor Ort. Die Region braucht einen verbindlichen Zeitplan, wann die gravierendsten Infrastrukturprobleme beseitigt werden.
  • Umsetzung der bereits diskutierten Infrastrukturmaßnahmen zur Erhöhung der Geschwindigkeit auf dem Abschnitt Möttingen–Nördlingen 

Zwar sei den Verfassern klar, dass der Konzernumbau im laufenden Betrieb erfolgen müsse und deshalb nicht alle Probleme gelöst werden könnten. Dennoch sei man der Überzeugung, dass die „angekündigte Dezentralisierung und Stärkung regionaler Verantwortungsträger genau hier ansetzen muss: auf konkreten Strecken wie der Riesbahn, wo sich entscheidet, ob die Bahn für die Menschen im Alltag als verlässliches Verkehrsmittel erlebbar ist.“

Redakteur. Unterwegs für blättle und online. Geboren in Augsburg ist er über Freiburg, Wien und München endlich im schönen Donau-Ries angekommen. Hier hat er besonders die Themen Kunst, Kultur, Geschichte und Sport im Blick.

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