Ulrich Lange

Riesbahn steht vor „Jahrzehnt der Sanierung“

Der Bahnhof in Wörnitzstein. Bild: Diana Hahn
Die Riesbahn hat bei Fahrgästen zuletzt immer wieder für Ärger gesorgt. Nun ist die Strecke auf der Prioritätenliste weit nach oben gerutscht. Politik und Deutsche Bahn wollen daher massiv in die Sanierung investieren.

Die Riesbahn stand in der jüngsten Vergangenheit hauptsächlich für Ärger und Verdruss bei den Fahrgästen. Selbst Nördlingens Oberbürgermeister David Wittner sah sich gezwungen, zusammen mit seinem Aalener Amtskollegen Oberbürgermeister Frederick Brütting einen offenen Brief an die Bahn zu verfassen. Jetzt gibt es aber eine gute Nachricht: In den kommenden Jahren wird die Strecke grundlegend saniert, wie Ulrich Lange, Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr, in einem Pressegespräch im Landratsamt am Montag verkündete. Da die Strecke Ulm – Augsburg im Rahmen der Korridorsanierung im Jahr 2034 angegangen wird, braucht es während der Baumaßnahmen eine Umleiterstrecke. Und genau dies soll die Riesbahn werden. „Wir stehen vor einem Jahrzehnt der Sanierung“, gab sich Ulrich Lange optimistisch.

Bis 2034 sind für die Riesbahn unter anderem der Neubau von zwei Eisenbahn-/Straßenbrücken vorgesehen, die Bahnübergänge ersetzen sollen. Dazu soll die Streckengeschwindigkeit Möttingen – Nördlingen erhöht und mehrere Stellwerke (Harburg, Möttingen, Wörnitzstein) erneuert werden.

Die wichtigsten Bauvorhaben im Überblick

  • Wörnitzstein – Möttingen
    Gleis- und Weichenerneuerung vom 27.03. bis 17.04.2026
  • Bahnhof Möttingen
    Barrierefreier Ausbau ab Herbst 2026 bis Ende 2027
  • Donauwörth – Harburg
    Erneuerung eines Durchlasses vom 14.05. bis 19.05.2027
  • Donauwörth – Wörnitzstein
    Errichtung von Lärmschutzwänden vom 19.05. bis 16.07.2027 (nächtliche Streckensperrung)

Sanierung der Riesbahn hat „Priorität eins“

Neben der Festlegung auf die Riesbahn als Umleiterstrecke macht auch das von der Bundesregierung aufgenommene Sondervermögen die Sanierungsmaßnahmen möglich. Laut Ulrich Lange sind in dieser Legislaturperiode 107 Mrd. Euro für die Schiene vorgesehen, 81 Mrd. plant man für die Sanierung ein – 21,9 Mrd. allein im Jahr 2026. „Durch die Finanzierung kommen wir jetzt vom Reden ins Machen“, machte Dr. Philipp Nagl, Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO AG, Mut für die Zukunft. „Vier Milliarden werden in die bayerischen Schienen 2026 investiert.“ Ein Umstand, der auch von der stellvertretenden Landrätin Claudia Marb begrüßt wird. In ihren Augen habe die Sanierung „Priorität eins. Seit Schulbeginn habe ich viele Nachrichten bekommen, weil die Zugverbindungen nicht funktioniert haben. Wenn die Basics nicht funktionieren, ist das schwierig.“

Für die Fahrgäste bedeuten diese umfassenden Sanierungsmaßnahmen aber wohl erstmal weitere Einschränkungen, wie Ulrich Lange eingestand. Deshalb sei gute Kommunikation in Richtung der Fahrgäste umso wichtiger. „Das Entscheidende ist, dass die Sperrzeiten eingetaktet und die Ersatzverkehrslinien rechtzeitig organisiert sind.“

Weitere Maßnahmen auf der Donautalbahn und am Donauwörther Bahnhof

Neben der Riesbahn kommt auch die Donautalbahn in den Genuss von Sanierungsmaßnahmen. Im Landkreis Donau-Ries ist davon der Bahnhof in Tapfheim betroffen. Dort soll voraussichtlich 2030 der Neubau eines Außenbahnsteigs erfolgen. Zudem gibt es weitere Planungen für den Streckenabschnitt Genderkingen – Weichering, die bis Ende 2036 abgeschlossen sein sollen.

Und auch der Donauwörther Bahnhof soll bis zur Landesgartenschau 2028 in neuem Gewand erscheinen. Im ersten Bauabschnitt ist eine Neugestaltung der Empfangshalle geplant. Nach der Landesgartenschau wird der restliche Teil des Gebäudes entwickelt und Leerstand abgebaut.

Redakteur. Unterwegs für blättle und online. Geboren in Augsburg ist er über Freiburg, Wien und München endlich im schönen Donau-Ries angekommen. Hier hat er besonders die Themen Kunst, Kultur, Geschichte und Sport im Blick.

Telefon: 0906/977598 – 27
mhabermeier@donau-ries-akutell.de