12. Oktober 2021, 10:53
Ausbildung

Freisprechung für die künftigen Manager ihrer Baustellen

Unter anderem wurden die besten Maurer bei der Freisprechungsfeier der Bau- und Malierinnung Nordschwaben in Höchstädt geehrt. Auf dem Bild: (Fünfter, Sechster und Siebter von links) Mojtaba Rezaie (Eigner Bauunternehmung, Nördlingen), Ali Nazari (Mayerle Bau, Dillingen-Steinheim) und Leon Simon (Reitenberger Bau, Laugna-Asbach) bekamen Glückwünsche unter anderem von Kreishandwerksmeister Werner Luther (Dritter von rechts) und Ausbildungsleiter Josef Leberle (rechts). Bild: Patrick Heinz
Gemeinsam verabschiedeten die Bau- und Malerinnung Nordschwaben ihre Auszubildenden. Wobei die ihren Lehrbetrieben eine Chance geben sollen

Lernen die jungen Leute auch nach ihrer Ausbildung von ihren Kollegen, dann stehe ihnen die Welt offen. Doch stellte Kreishandwerksmeister Werner Luther bei der gemeinsamen Freisprechungsfeier der Bau- und Malerinnung Nordschwaben mit Blick auf die jungen Handwerker klar: „Ohne Leidenschaft werden Sie scheitern.“ Den Ausschlag werde ihre eigene Einstellung zum Beruf geben, ob sie irgendwann „Manager Ihrer Baustelle oder Ihres eigenen Betriebs“ sein werden. Samt Verantwortung, guter Bezahlung, und nicht zuletzt Spaß am und Stolz auf den eigenen Beruf.

Die Grundlage dafür haben die Junggesellen und Jungesellinnen geschaffen, wie Alfred Hackenberg im Rittersaal im Höchstädter Schloss betonte: „Ihr habt euch entschlossen, eine Berufsausbildung zu machen, und keine Zeit und Mühe gescheut, das Ziel zu erreichen.“ Der stellvertretende Obermeister der Bauinnung verwies mit dem Spruch „Handwerk hat goldenen Boden“ darauf, dass die jungen Fachleute dringend gebraucht werden und gesucht sind. Dem stimmte Mirjam Steiner zu. Die Vertreterin des Dillinger Landrats verwies auf das Messezelt Handwerk auf der Berufsinformationsmesse „Fit for Job“, welches den Stellenwert aufzeige: „Ihr saniert unsere Vergangenheit und baut unsere Zukunft.“ 

Höchstädts Bürgermeister Gerrit Maneth bat die jungen Leute, ihren Ausbildungsbetrieben eine Chance zu geben, auch wenn sie woanders möglicherweise „ein paar Euro mehr im Monat“ bekommen würden: „denn die haben viel Zeit, Kosten und Energie in eure Ausbildung und persönliche Weiterentwicklung gesteckt“.

Dass sie bodenständig bleiben, teamorientiert arbeiten und stets bereit, etwas Neues zu lernen, gab Anja Behnke von der Berufsschule Lauingen den jungen Handwerkern mit auf den Weg, bevor Kreishandwerksmeister Werner Luther mit der Freisprechung offiziell die Entbindung von den Pflichten während der Lehrzeit vornahm. Bevor die jungen Leute ihre Gesellenbriefe erhielten, durfte der Kreishandwerksmeister noch den Luther-Preis, den sein Vater gestiftet hatte, an die drei mit den besten praktischen Leistungen überreichen. Als Drittbesten beglückwünschte er Leon Simon von Reitenberger Bau im Laugnaer Ortsteil Asbach, Zweitbester war Ali Nazari vom Bauunternehmen Mayerle in Dillingen-Steinheim, Bester Mojtaba Rezale von der Firma Eigner Bauunternehmung in Nördlingen. Nachdem sämtliche Isolierer aus Bayern in Lindau unterrichtet werden, war der Jahrgangsbeste zugleich Landessieger: Kastriot Loshaj von Kermann Isolierung in Ederheim, die Firma bildete auch den Zweitbesten aus: Leutrim Loshaj.

Für die Maler- und Lackiererinnung übergaben Markus Rieß und Markus Herz mit den besten Wünschen für eine „farbige Zukunft“ die Zeugnisse. Bester Maler war Josef Lackner, ausgebildet im Betrieb von Jürgen Hergöth in Mödingen-Bergheim. Dazu bekamen die jungen Leute einen Bergkristall mit auf den Weg, denn „der steht für Kraft und Energie für den langen Abschnitt eures Lebens“.

Den Schlusspunkt der Feier, die Felix Hausenstein mit Gesang, begleitet von seiner Gitarre umrahmte, setzte Ausbildungsleiter Josef Leberle. Er überreichte dem besten Maurer, Mojtaba Rezaie, für einen Monat den Schlüssel für das Azubi-Auto der Bauinnung Nordschwaben. Selbst bekam Leberle ebenfalls Glückwünsche: zum Gewinn der Vizeeuropameisterschaft der von ihm betreuten Betonbauer bei den Euroskills in Graz (eigener Bericht folgt). (pm)

Die Freigesprochenen und ihre Ausbildungsbetriebe:

  • Maurer: Meik Becker, Kevin Hafner (Mödinger Bau, Lauingen); Pascal Bley (Josef Mergel, Donauwörth); Jonas Buser, Leopold Kohnle, Jochen Wiedenmann (Thannhauser, Fremdingen); Dennis Domin (Josef Haschner, Marxheim); Fabian Gasi (Birkner Bauunternehmen, Mörslingen); Julian Gröger (Ottillinger Bau, Holzheim); Leon Simon, André Hochstöger (Reitenberger, Laugna-Asbach); Mojtaba Rezaie, Dustin Krause (Eigner Bauunternehmung, Nördlingen); Maximilian Müller (Müller, Rain am Lech); Ali Nazari, Dennis Reiner (Mayerle, Dillingen-Steinheim); Patrick Schönfeld (Krätz Bau, Dillingen); Manucher Sultani (Josef Strobel, Donauwörth); Oliver Krebs; Simon Adolf Gentner; Oliver Banweit.
  • Beton- und Stahlbetonbauer: Emmanuel Alli, Elijah Bauer, Timo Hubel, Rene Schildenberger (Eigner Bauunternehmung, Nördlingen).
  • Straßenbauer: Sebastian Deibler, Robin Pflanz, Dominic Schaller, Marc Süpple (Thannhauser Straßen- und Tiefbau, Fremdingen).
  • Fliesenleger: Leon Martin Englet (L. Marquardt, Dillingen); Julian Schaller (Fliesen Schaller, Höchstädt); Fabio Zerulo (Johann Schneid Bau, Wemding).
  • Estrichleger: Normen Kempf (Estrich Berger, Hainsfarth).
  • WKS-Isolierer aus der Region: Kastriot Loshaj, Leutrim Loshaj, Aynalem Tekle (Kermann Isolierungen, Ederheim).
  • Maler und Lackierer: Josef Lackner (Jürgen Hergöth, Mödingen-Bergheim); Sabine Aust (Maler Kurbel, Fremdingen); Chris Alexander Kächler (Maler Kächler, Mönchsdeggingen);
  • Fahrzeuglackierer: Domenik Ludwig, Cassandra Schaude (Armin Haselmeier, Ziertheim); Mahdi Razaie (Hollestelle Karosserie, Nördlingen); Maxim Jarome Senicky (Karosserie- und Lackzentrum Donauwörth).