11. August 2020, 08:12
Bundesfreiwilligendienst

BFD – Ein Jahr das bewegt

Auch die Grundausbildung für den Einsatz gehört bei dem Bundesfreiwilligen-Dienst dazu. Bild: THW
Zu Beginn des Bundesfreiwilligendienstes ist erst einmal alles neu. Meistens ist der erste Tag im BFD der erste wirkliche Arbeitsalltag. Ob Büroalltag, OV-Arbeit oder Grundausbildung, an jeder Ecke warten neue Herausforderung. Ein Erfahrungsbericht.

In den Ortsverbänden sind die Unterstützungsgesuche weit gestreut, so haben wir Spinde gestrichen, Palettenregale gebaut oder bei der Grünpflege geholfen. Ein weiterer wichtiger Teil ist die Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit. Hierbei haben wir um für den BFD Werbung zu betreiben Schulbesuche selbst geplant und koordiniert. So haben wir die Möglichkeit bekommen durch Eigeninitiative und die Vorbereitung der Präsentationen unsere Nervosität zu besiegen und uns kreativ weiterentwickeln zu können.

Die Grundausbildung im THW ist für den Bundesfreiwilligendienstleistenden (kurz Bufdi) Pflicht. Bei der Arbeit mit schweren Geräten wie Schere/Spreizer oder dem Trennschleifer kann jeder neue Erfahrungen sammeln, wenn er – wie ich – noch nie mit so etwas gearbeitet hat. Die Knoten oder wie sie im THW heißen „Stiche und Bunde“ wollen gut geübt sein, um die Prüfung erfolgreich abschließen zu können. Durch die intensive Vorbereitung, die den Bufdi‘s zuteil wird, ist diese jedoch kein Problem.

Auch die Seminare, die während dem BFD im THW stattfinden haben es in sich. Es gibt immer wieder kleine Lehrveranstaltungen, wie einen Telefonkurs. Hier wird nicht nur vermittelt wie ein Telefongespräch ordentlich von statten geht, sondern auch auf was es bei Konversationen immer ankommt – Gestik/Mimik, Körperhaltung, Rhetorik.  Die Seminare des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben – kurz BaFzA genannt – finden über das komplette Jahr verteilt statt, unter anderem zum Thema politische Bildung.

Für 2020 wurde viel geplant und getüftelt. Dann kam COVID-19.Der Großteil unserer Aufgaben fiel einfach weg und auf einmal stand man mitten im Einsatzgeschehen. Aus der Gruppe von 6 Bufdi‘s werden plötzlich 2 Gruppen mit jeweils 3, schließlich war nun Schichtarbeit angesagt mit jeweils nur 50% der Belegschaft im Wechseldienst. Eine der Maßnahmen, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren und die Einsatzbereitschaft des THW dauerhaft aufrecht zu erhalten.  

Lagemeldung, Graphen über Infektionszahlen und die Daten von RKI und JHU gehörten auf einmal zum Arbeitsalltag. Das Ordnen und Planen von Lieferungen für persönliche Schutzausstattung an die Landratsämter und die Koordination der Tätigkeiten mit den Ortsverbänden lösten Öffentlichkeits- und Jugendarbeit ab.  Zwar ist die Krise noch lange nicht überstanden, aber hoffentlich verbessert sich die Lage durch die Mithilfe des THW.

Schon ohne unseren jetzigen Katastrophenfall war das BFD-Jahr eine nützliche und vielleicht auch persönlich notwendige Erfahrung. Doch durch die Ausnahmesituation aufgrund SARS-CoV-2 entsteht der Eindruck als Bufdi an etwas Großem, an etwas Einzigartigem teilzuhaben. Ich habe einfach das Gefühl in diesem freiwilligen Jahr wirklich etwas bewegt zu haben!